Wasser ist Leben – sichere Trinkwasserversorgung

Interview mit Martin Lange, Geschäftsleitung, Vertrieb und Marketing der BEULCO GmbH & Co. KG

Wirtschaftsforum: Herr Lange, bei BEULCO dreht sich alles um Trinkwasser und Trinkwasserversorgung. Was sind dabei Ihre wichtigsten Geschäftsfelder?

Martin Lange: Wir vereinen heute unter dem Dach von BEULCO vier Business Units. Dieses sind BEULCO Water, BEULCO Industry, BEULCO Digital und BEULCO Clean. Bei BEULCO Water geht es um unsere Produkte und Lösungen für die Wasserversorgung. Im Industriebereich stehen wir der Industrie und OEM-Kunden als Entwicklungspartner zur Seite und begleiten unsere Kunden von der ersten Idee bis zur Markteinführung der Produkte. Die Digitalisierung ist ein wichtiger Eckpunkt unserer Strategie, um einerseits nachhaltiger zu werden, aber auch, um unsere Lösungen zu optimieren und unseren Kunden noch besseren Service zu bieten. Unter BEULCO clean bieten wir Desinfektions- und Reinigungsprodukte unter anderem für die Desinfektion von Trinkwasser und Trinkwasseranlagen an.

Wirtschaftsforum: Welche Neuentwicklungen und Innovationen gibt es aktuell bei BEULCO?

Martin Lange: Wir haben die iQ energyGuard auf den Markt gebracht und sind damit einzigartig. Mit der iQ ernergyGuard-Familie können Privathaushalte ihren persönlichen Verbrauch selbst messen, sind also nicht mehr auf Unternehmen angewiesen, die zu ihnen ins Haus kommen. Bis vor Kurzem war das noch kein Thema, da Energie und Wasser immer vorhanden waren. Jetzt ist das anders. Im Strommarkt gibt es ähnliche Lösungen, aber rund um Wasser und Gas gibt es noch keine vergleichbaren Lösungen. Entsprechend erwarten wir einen Boom in diesem Bereich. Ebenso wie mit unseren BEULCO Clean-Produkten richten wir uns mit iQ Guard auch wieder an den B2C-Markt.

Wirtschaftsforum: Wer sind Ihre Kunden und aus welchen Ländern kommen sie?

Martin Lange: Mit Beulco clean und iQ energyGuard richten wir uns auch an Endkunden. Im B2B-Bereich sind wir für Wasserversorger, für OEMs, aber auch für Hersteller von Rohrleitungssystemen für den Trinkwasserbereich tätig. Dabei ist die DACH-Region unser wichtigster Markt. Darüber hinaus sind wir in den umliegenden europäischen Ländern tätig. Mit unseren digitalen Lösungen sehen wir global großes Potenzial, zum Beispiel in Südostasien, im südlichen Afrika und in Indien.

Wirtschaftsforum: Welche Rolle spielt das Thema Nachhaltigkeit für die Entwicklung von BEULCO?

Martin Lange: Wir erwarten, dass das Thema immer wichtiger wird, wie ein Hygienefaktor. Ist man als Unternehmen nicht nachhaltig aufgestellt, wird man in Zukunft keine Geschäfte mehr machen können. Wir haben aufbauend auf unserer Digitalisierungsstrategie eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt und stellen uns jetzt intern entsprechend auf. Wir haben zum Beispiel für unsere Produktion ein Standortenergiekonzept entwickelt. Wir werden unsere Hallen sanieren und unseren Strombedarf senken, unter anderem über die Nutzung von Abwärme und den Einsatz von Photovoltaik.

Wirtschaftsforum: Welche Themen und Produkte werden in der nächsten Zeit wichtig am Markt? Welche Bedarfe stellen Sie bei Ihren Kunden fest?

Martin Lange: In den nächsten Jahren werden Trinkwasserbrunnen im öffentlichen Raum wichtiger. Die Städte in Europa müssen vor dem Hintergrund der steigenden Temperaturen Trinkwasser anbieten. Hier entsteht ein neuer Markt. Insbesondere in Deutschland sehen wir hier noch großen Bedarf. Aktuell haben wir die einzige Lösung, die nicht nur allen technischen Anforderungen entspricht, sondern auch hochfunktional ist und einen attraktiven Preis hat. Aktuell noch in den Kinderschuhen, sehen wir aber für die kommenden Jahre das Thema der Digitalisierung ganz weit vorne. Da wir in diesem Bereich ein Vorreiter sein möchten, haben wir zum Beispiel mit dem Beregnungsverband ein System zur Überwachung und Steuerung der Bewässerung entwickelt, das iQ HydrON.

Wirtschaftsforum: Was erwarten Sie für die nächsten Monate des Jahres 2023?

Martin Lange: Wir sehen eine echte Krise im Bau auf uns zukommen und darauf stellen wir uns ein. Das heißt, die Stabilisierung unseres Geschäfts ist ein wichtiges Thema. Wir denken grundsätzlich langfristig und erarbeiten aktuell unsere Strategie bis ins Jahr 2030. Früher haben wir das aus der Sicht des Gesamtunternehmens getan, jetzt aus der Perspektive der vier Business Units.

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