Nachhaltige Wärme aus Holz

Interview mit DI Dr. Helmut Matschnig, Geschäftsführer der KWB - Kraft und Wärme aus Biomasse GmbH

KWB hat sich schon immer dafür eingesetzt, den Schritt aus den fossilen Brennstoffen hin zur regenerativen Energieerzeugung zu setzen. Heute ist diese Entwicklung durch den europäischen Green Deal und die damit verbundenen gesetzlichen „Raus aus Öl“-Maßnahmen flächendeckend in Europa angekommen. Daher sind die Hightech-Heizlösungen von KWB aktuell besonders gefragt: Die Systeme sind gerade für den komfortgewöhnten Öl-Heizer geeignet. Sie sind besonders bedienerfreundlich, überzeugen durch ihre smarte Technologie und tragen wesentlich zur nachhaltigen Reduktion von CO2-Emissionen bei.

„Wir haben uns in den vergangenen Jahren immer mehr vom Kesselbauer zum Gesamtlösungsanbieter für erneuerbare Energielösungen entwickelt. Der Green Deal befreit Europa von den Fesseln der fossilen Energie, stärkt das klare Bekenntnis zu erneuerbaren Energien und damit zu unseren Systemen. Allein im Jahr 2021 wurden daher 10 Millionen Euro investiert und unsere Produktionskapazität verdoppelt, um der steigenden Nachfrage nach KWB-Lösungen nachkommen zu können“, erzählt KWB-Geschäftsführer DI Dr. Helmut Matschnig. „Die Maßnahmen des Green Deal sind aber nicht nur gut für die Umwelt, sondern schaffen auch Arbeitsplätze!“ „Mit unseren Produkten sind wir nahe am Kunden“, führt er weiter aus. „Sämtliche Entwicklungen von uns kommen aus den Anforderungen des Marktes und wir schauen immer, was unsere Kunden brauchen.“

Maßstäbe für die Branche

KWB wurde 1994 gegründet. Zunächst konzentrierte man sich auf Hackschnitzelheizungen für Landwirte, 1997 war man dann weltweit der erste Anbieter, der einen vollautomatischen Pelletkessel zum Beheizen von Einfamilienhäusern auf den Markt brachte. Mit der Produktlinie „KWB Powerfire“ setzte man 2003 abermals neue Standards für die Branche. Diese für Hotels und Gewerbebetriebe gedachte Lösung macht das Heizen mit Holz so einfach wie mit Öl und Gas.

KWB steht für Innovation und moderne Technologien. Gerade bei der Verbrennung ist die Devise: Noch weniger Emissionen und Feinstaub! Nach Monaten der Forschung, hat es KWB geschafft den ausgestoßenen Feinstaub bei der KWB Easyfire Pelletheizung auf unter 2,5 mg zu senken. Mit der revolutionären cleanEfficiency 2.0-Technologie erreichen die Heizkessel von KWB diesen Wert sogar ohne den Einbau eines E-Filters oder Brennwerttechnik. Damit entsprechen KWB Heizungen nicht nur höchsten europäischen Umweltstandards, sondern gehen sogar noch einen Schritt weiter. Diese Innovation wird vom deutschen Staat zusätzlich gefördert. Neben einer staatlichen Bezuschussung von 45 % der Bruttoinvestitionskosten für den Umstieg von einer Ölheizung auf eine klimafreundliche KWB Holzheizung, werden besonders emissionsarme Pelletkessel (unter 2,5 mg/m³ Staub) – wie der KWB Easyfire – zusätzlich mit einem Innovationsbonus von 5 % belohnt.

„Wir bieten komplette Systeme für die Energiewende für dein Zuhause.“ DI Dr. Helmut MatschnigGeschäftsführer
Dr. Helmut Matschnig

Das Unternehmen

Geschäftsführer DI Dr. Helmut Matschnig lernte den KWB Gründer und damaligen Geschäftsführer während seines Studiums an der TU Graz kennen, wo er Vorlesungen von ihm besuchte. Später war er selbst in der Lehre an der Uni tätig. 2016 übernahm er die Geschäftsführung der KWB, danach folgte eine Unternehmensumstrukturierung. Heute ist die PDP-Holding Mehrheitseigentümer des Unternehmens. Von den 380 Beschäftigten arbeiten mehr als 100 in Deutschland wo das Unternehmen seit 2004 mit einer Niederlassung in Mertingen vertreten ist. Der Umsatz 2021 lag bei über 100 Millionen EUR. Die Lösungen von KWB eignen sich zum Beheizen von Einfamilienhäusern und Mehrfamilienhäusern mit 200 Wohneinheiten ebenso wie für große Betriebe. Zu den Kunden zählen neben Eigenheimbesitzern unter anderem Hotelbetreiber, Gewerbe und Industrie, Landwirte sowie große internationale Unternehmen.

Großer Auftrag aus Neuseeland

Mehr als 80 % des Umsatzes erzielt KWB außerhalb Österreichs. Neben Deutschland, Frankreich und der Schweiz als größte Absatzmärkte beliefert das Unternehmen Kunden in ganz Europa und weltweit. In Österreich, Deutschland, Frankreich und Italien unterhält KWB eigene Vertriebsgesellschaften, in den übrigen Ländern setzt man auf starke Partner vor Ort.

Zusätzlich investiert der Technologie-Leitbetrieb seit Jahren massiv in den Bereich Digitalisierung, durch die am Markt neue Spielregeln entstanden sind. „Als mittelständischer Betrieb bietet uns die virtuelle Welt die gleichen Möglichkeiten wie den Big Playern, denn sie ist unsere Abkürzung zum Kunden“, berichtet Matschnig. „Eine Anlage zu warten ohne persönlich vor Ort zu sein war früher nur für die internationalen Märkte notwendig. Die Lockdowns in den vergangenen Monaten haben nun auch bei unseren heimischen Kunden Begeisterung für die digitalen Kontakte ausgelöst. Selbst neue Märkte konnten mithilfe der digitalen Möglichkeiten erschlossen werden – und das, ohne vor Ort gewesen zu sein“ erzählt Matschnig begeistert. Mitten im Lockdown hat KWB Neuseeland als neuen Partner für sich gewinnen können und ist damit auf allen fünf Kontinenten vertreten.

Neben direkter Information werden mögliche Kunden mittels virtuellem Schauraum (https://schauraum.kwb.net/) sowie Produktkonfigurator auf der Internetseite digital angesprochen. Digital ist auch der Service. So meldet sich die Heizung, sollte es eine Störung geben oder wenn eine Wartung fällig ist. Große Betreiber - wie etwa Hotels oder auch Wohngesellschaften – nutzen gerne den Full Service: KWB bestückt die Anlage mit neuem Material und entsorgt die Asche. Der Kunde braucht sich um nichts mehr zu kümmern. „Wir als One-Stop-Shop werden auch weiterhin auf modernste Systemtechnik und Digitalisierung setzen und unseren Kunden bestmögliche Dienstleistungen anbieten“ sagt Matschnig.

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