BANDTEC & BSS: Stahlservice mit trimodaler Logistik mitten im Herzen des Ruhrgebietes
Interview mit Jürgen Nonnenmann, Geschäftsführer der BANDTEC Stahlband GmbH
Wirtschaftsforum: Herr Nonnenmann, neben der BANDTEC Stahlband GmbH fungieren Sie zudem als Inhaber und Geschäftsführer der Schwesterfirma BSS Blech- & Spaltband-Service GmbH. Mit welchem Tätigkeitsspektrum bewegen sich die beiden Unternehmen im Markt?
Jürgen Nonnenmann: Während die BANDTEC als reines Handelsunternehmen für Spaltbänder und Zuschnitte auftritt, engagiert sich die BSS als Lohndienstleister und bezieht dabei etwa die Hälfte ihrer Aufträge von ihrem Schwesterunternehme,n der BANDTEC. Die übrigen Aufträge stammen von externen Unternehmen, die ihr Material zu uns nach Mülheim verbringen lassen, welches hier auf Maß konfektioniert wird. Hier beschäftigen wir uns fast ausschließlich mit Warmbreitband und feuerverzinkten Coils. Die BANDTEC Stahlband GmbH beliefert die weiterverarbeitende Industrie und agiert somit als Bindeglied zwischen der Stahlerzeugung und dem produzierenden Gewerbe an weiter fortgeschrittenen Stellen in der Wertschöpfungskette. Bei unseren Kunden handelt es sich dabei vornehmlich um Unternehmen aus dem Automotive-Sektor sowie Eigenprodukthersteller für Kabelträgersysteme, Scharniere und Halterungen von Rädern und Rollen.
Wirtschaftsforum: Welche Geschichte steckt hinter diesem anhaltenden Unternehmenserfolg?
Jürgen Nonnenmann: Im Jahr 1999 haben wir als ursprünglich drei Gesellschafter die BSS Blech- & Spaltband-Service GmbH in Dortmund gegründet, bevor wir 2004 das Unternehmen BANDTEC aus Mülheim aufgekauft haben, das ursprünglich die Tochtergesellschaft eines finnischen Stahlkonsortiums war. Da der Name BANDTEC am Markt eine bessere Breitenwirkung erfuhr, haben wir in diesem Zuge sowohl den Sitz der ursprünglichen BSS GmbH nach Mülheim verlegt als auch ihren Namen in BANDTEC geändert. Im Zuge dessen war der Name BSS nun unbesetzt, sodass wir Ende 2003 die heutige BSS GmbH in Mülheim neu gegründet haben, die heute als Lohndienstleister im Markt auftritt.
Wirtschaftsforum: In der jüngeren Vergangenheit ist die Stahlbranche vor dem Hintergrund von Materialengpässen und enormen Energiekostensteigerungen zunehmend unter Druck geraten – welche Auswirkungen haben sich daraus für Ihr Tagesgeschäft ergeben?
Jürgen Nonnenmann: Trotz der enormen gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen hat sich der Stillstand in unserem Unternehmen auf wenige Monate beschränkt. Schon im Sommer 2020 konnten wir dann wieder eine sehr gute Nachfrage bei unseren Produkten und Leistungen erkennen – dies betraf sowohl den Automotive-Sektor als auch den Industriesektor. Gleichzeitig haben wir in dieser Zeit wichtige Weichen für die Zukunft gestellt: So haben wir vor zwei Jahren die verbliebenen Kredite auf unsere Liegenschaften tilgen können, woraus sich weitreichende Refinanzierungsmöglichkeiten ergaben, die wir unter anderem für den bedarfsgerechten Ausbau unserer Lagerkapazitäten nutzen konnten – das kam uns natürlich gerade im Hinblick auf eine weitsichtige Materialbeschaffung im Wege der Unsicherheiten in den Lieferketten zugute. Durch die immense Erhöhung unserer Warenbestände konnten wir unseren Kunden dabei einmal mehr als verlässlicher Partner im Gedächtnis bleiben.
Wirtschaftsforum: Nicht zuletzt aufgrund der hohen Energiepreise bleibt die Stahlbranche jedoch weiterhin unter Druck. Was bedeutet das perspektivisch für BANDTEC und BSS?
Jürgen Nonnenmann: Stahl ist ein Produkt der Zivilisation, und es scheint mir schlicht nicht vorstellbar, dass es eine wie auch immer geartete industrielle Zukunft gibt, in der dieses Produkt nicht mehr gebraucht wird. Daher sehe ich den anhaltenden Bedarf für unsere Leistungen in Europa gesichert – und dank unserer trimodalen Logistik, mit der wir Abnehmer im DACH-Raum, den Beneluxländern und Frankreich hervorragend beliefern können. Aufgrund unserer bestehenden räumlichen wie unternehmerischen Erweiterungsmöglichkeiten erkenne ich zudem bedeutsames Wachstumspotenzial für BANDTEC und BSS. Um die sich daraus ergebenden Chancen langfristig nutzen zu können, ist die personelle Nachfolgeregelung getroffen. Mein Sohn agiert an sensiblen Stellen im Unternehmen – sodass wir unseren Kunden mit der gewohnten Performance und Verlässlichkeit langfristig zur Verfügung stehen.