Premiumküchen. Design. Zukunft!

Interview mit Oliver Barth, Geschäftsführer der Michael Marquardt GmbH & Co. KG

Wirtschaftsforum: Herr Barth, Sie sind seit 1992 bei der Michael Marquardt GmbH & Co. KG tätig. Wie hat sich das Unternehmen seither entwickelt?

Oliver Barth: Ich habe mich damals aus einer gewissen Unbedarftheit für das Unternehmen entschieden. Heute kann ich sagen: Das war die beste berufliche Entscheidung meines Lebens. Seit 2018 hat sich die Welt aus meiner Sicht komplett verändert – das Konsumentenverhalten hat sich radikal gewandelt, und die Wertschätzung gegenüber Dienstleistern ist leider stark zurückgegangen. Dennoch haben wir es geschafft, uns immer wieder neu zu erfinden, ohne unsere Werte wie Ehrlichkeit und Verbindlichkeit zu verlieren. Ein Beispiel ist die Pandemie: Innerhalb von zwei Tagen haben wir komplett auf Onlinevertrieb umgestellt, was uns durch diese Zeit getragen und uns neue Möglichkeiten eröffnet hat. Auch in schwierigen Zeiten wie bei den Lieferengpässen haben wir bewiesen, dass wir Herausforderungen mit einer positiven Haltung meistern können.

Wirtschaftsforum: Wie ist das Unternehmen heute strukturiert und wodurch zeichnet es sich aus?

Oliver Barth: Wir sind Teil der Culinoma-Gruppe, was uns eine stabile Basis gibt, operieren aber als eigenständige Marke mit aktuell 38 Standorten in Deutschland. Unser eigenes Granitwerk ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal – seit 2018 haben wir hier massiv investiert und können nicht nur Granit, sondern auch Quarz, Marmor, Keramik und andere Materialien anbieten. Unsere Küchen stehen für Design, Ästhetik und Emotionen. Mit knapp 200 Mitarbeitern und einer erheblichen Umsatzzahl setzen wir auf Effizienz und Qualität. Letztlich sind es jedoch die Menschen, die den Unterschied machen: Unsere Mitarbeiter bringen die sogenannte Marquardt-DNA mit – sie stehen für Geradlinigkeit, Transparenz und Leidenschaft. Diese Werte spiegeln sich auch in unserer klaren Kommunikation mit den Kunden wider, die wir von Anfang an miteinbeziehen.

Wirtschaftsforum: Welche aktuellen Herausforderungen sehen Sie für Ihr Unternehmen?

Oliver Barth: Die größten Herausforderungen sind die Kostenexplosion, der Handwerkermangel und die Zinsentwicklung. Das betrifft nicht nur uns, sondern die gesamte Branche. Gleichzeitig sehen wir solche Zeiten als Chance. Wir hinterfragen unsere Prozesse kontinuierlich, automatisieren dort, wo es sinnvoll ist, und bleiben dennoch unseren Grundsätzen treu. Besonders schwierig war die Zeit der Lieferengpässe, aber wir haben auch das gemeistert. Unsere Kunden schätzen, dass wir transparent kommunizieren und immer auf Verlässlichkeit setzen – sei es bei den Preisen oder bei der Qualität. Zudem sind wir überzeugt, dass Geradlinigkeit und Anpassungsfähigkeit entscheidend für langfristigen Erfolg sind.

Wirtschaftsforum: Auf welche Weise nutzen Sie Digitalisierung und KI, um Ihr Unternehmen zukunftsfähig zu gestalten?

Oliver Barth: Digitalisierung ist ein entscheidender Treiber für uns. Wir haben ein neues Warenwirtschaftssystem eingeführt, das unsere internen Prozesse erheblich verbessert. Künstliche Intelligenz bietet uns spannende Möglichkeiten, etwa in der Analyse von Kundendaten oder bei Marketingstrategien. Langfristig wollen wir KI nutzen, um den Planungsprozess für unsere Kunden noch intuitiver zu gestalten und unsere Mitarbeiter zu entlasten. Dabei bleibt der Mensch aber immer im Mittelpunkt – Technologie ist für uns ein Werkzeug, keine Ersatzlösung. Gleichzeitig sehen wir in KI die Chance, uns noch stärker von Mitbewerbern abzuheben.

Wirtschaftsforum: Welche Rolle spielen Expansion und Marketingstrategien in Ihrer Zukunftsplanung?

Oliver Barth: Unsere Vision ist klar: Wir wollen in Deutschland weiter expandieren. Es gibt noch viele attraktive Flächen, die wir erschließen möchten, und wir setzen auf Franchisepartner, um dieses Ziel zu erreichen. Unser neues Flaggschiff in Stuttgart wird dabei Maßstäbe setzen – sowohl optisch als auch technologisch. Marketing spielt eine zentrale Rolle in unserer Strategie: Klassische Messen sind für uns weniger relevant, wir konzentrieren uns stattdessen auf digitale Kanäle, um gezielt unsere Zielgruppen anzusprechen. Unser Ziel ist es, nicht nur zu informieren, sondern zu begeistern. Besonders wichtig ist es uns, Kunden emotional anzusprechen und langfristig zu binden.

Wirtschaftsforum: Wie sieht Ihre langfristige Vision für das Unternehmen aus und welche Ziele möchten Sie in den kommenden Jahren erreichen?

Oliver Barth: Wir möchten uns als führender Anbieter für Premiumküchen in Deutschland etablieren. Unsere Basis bilden traditionelle Werte wie Vertrauen und Transparenz, die wir mit einem klaren Fokus auf Innovation verbinden.Unser Granitwerk bleibt ein zentraler Bestandteil unserer Strategie und ermöglicht uns, einzigartige Materialien zu verarbeiten. Damit schaffen wir Küchen, die durch Design und Qualität überzeugen.Gleichzeitig arbeiten wir daran, unsere Prozesse nachhaltig zu gestalten um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden. Krisenzeiten sehen wir als Chancen, uns weiterzuentwickeln und neue Wege zu gehen. Mit unserem Franchisemodell möchten wir auch kleinen Unternehmern die Möglichkeit geben, Teil unserer Erfolgsgeschichte zu werden und gemeinsam mit uns weiterzuwachsen. Unser Ziel ist es, langfristig nicht nur Maßstäbe in der Küchenbranche zu setzen, sondern auch eine positive Wirkung auf unsere Kunden, Mitarbeiter und Partner zu entfalten.

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