Mit höherer Qualität und noch mehr Service Erwartungen übertreffen

Interview mit Michael Schlabitz, Geschäftsführer der Ducati Motor Deutschland GmbH

Social Share
Teilen Sie diesen Artikel

Wirtschaftsforum: Herr Schlabitz, woher kommt die Faszination für die Marke Ducati?

Michael Schlabitz: Die Marke Ducati steht einfach für Motorradleidenschaft. Style, Sophistication, Performance & Trust werden in den Motorrädern vereint und machen sie einzigartig und unverwechselbar. Auch das italienische Design zeichnet eine Ducati einfach aus. Außerdem wird das Thema Motorsport bei Ducati gelebt. Ich habe es noch nie erlebt, dass ein ganzes Unternehmen so extrem energisch und motiviert ist, wenn es um das MotoGP-Team geht. Die Fahrer und Teammitglieder sind Stars bei uns im Unternehmen. Was hier bei Ducati an Motorsport im Blut ist, ist für mich einfach sensationell. Und diese Leidenschaft teilen wir auch mit unseren Kunden. Wir bauen die Motoren in Serienfertigung, die den MotoGP- und Superbike WM-Motoren am ähnlichsten sind. Damit steckt in jeder Ducati die ausgefeilte Technik höchsten Niveaus aus dem Wettkampfbereich und jeder Ducati-Motor ist im Endeffekt ein Rennmotor.

Wirtschaftsforum: Ducati hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Wie ist das Unternehmen entstanden?

Michael Schlabitz: Ducati hat bereits eine lange Geschichte hinter sich. 1926 wurde die Firma von Antonio Ducati in Bologna gegründet, damals noch zur Herstellung von Komponenten für Radios. Die Fabrik hat in Kriegszeiten diverse Bombardierungen überlebt und nach dem Zweiten Weltkrieg dann mit der Herstellung von Fahrzeugen angefangen. Das Unternehmen hat verschiedene Krisen durchlebt und war in den Händen unterschiedlicher Gesellschafter, hat aber nie die Leidenschaft zum Motorsport verloren. Seit 2012 sind wir eine 100%ige Tochter der AUDI AG und damit auch Teil des VW-Konzerns..

Wirtschaftsforum: Hat der deutsche Konzern Einfluss auf die Unternehmenskultur und Geschäftsstrategie von Ducati?

Michael Schlabitz: Auf jeden Fall. Wir bauen natürlich nach wie vor Motorräder made in Italy mit dem typischen italienischen Design. Dennoch haben wir den Tenor eines deutschen Konzerns und achten dementsprechend auch auf höchste Qualität. Wir gehen aktuell extrem in die Bereiche Service, Liability und Reliability hinein. Wir möchten, dass sich ein Fahrer einer Ducati zu 100% auf das Produkt verlassen kann und niemals Bedenken haben muss, ob sein Motorrad einen Defekt hat. Uns ist ganz wichtig, dass die Kunden das Vertrauen in uns haben. Wir möchten den Kunden beziehungsweise allen Motorradfahrern mitteilen, dass es Ducati sehr wichtig ist, die Qualität bei den Motorrädern weiter zu verbessern. Unser Fokus liegt auf der Langlebigkeit und Verlässlichkeit des Motors, was bereits bei der Komponentenauswahl und Verarbeitung anfängt und sich auch in der Qualität des Rahmens, der Felgen, des Fahrwerks und der Elektronik widerspiegelt. Der Kunde soll genau das bekommen, was er erwartet, und wir möchten seine Erwartungshaltung sogar noch steigern.

„Wir möchten, dass sich ein Fahrer einer Ducati zu 100% auf das Produkt verlassen kann und niemals Bedenken haben muss, ob sein Motorrad einen Defekt hat.“ Michael SchlabitzGeschäftsführer
Michael Schlabitz

Wirtschaftsforum: In welchen Modellen demonstrieren Sie denn aktuell besonders ihre langjährige Erfahrung und hohe Kompetenz und welche Modelle sind bei den Kunden aktuell besonders gefragt?

Michael Schlabitz: Unsere Multistrada 950 ist sehr gefragt und wirklich ein Topprodukt, dass sensationell läuft. Die Multi-strada 950 ist ein kompaktes und schlankes Tourenmotorrad mit hervorragenden Fahreigenschaften und einer fortschrittlichen technischen Ausstattung für maximale Sicherheit. Im nächsten Jahr haben wir die Möglichkeit, die Multistrada V4 zu produzieren, das wird ein Topbike, technologisch auf dem höchsten Stand. Da erwarten wir einen ordentlichen Anstieg. Außerdem ist unsere neue Streetfighter V4 ein Starprodukt, das sehr gut bei unseren Kunden ankommt. Die Besonderheit an dem stärksten Naked Bike aller Zeiten ist neben dem unverwechselbaren Design die starke Performance und dennoch ein hohes Maß an Agilität und Sicherheit. Das Bike spiegelt perfekt die DNA von Ducati wieder.

Wirtschaftsforum: Ihre Begeisterung für die Marke Ducati ist nicht zu überhören. Was ist es für ein Gefühl, für so eine Weltmarke zu arbeiten?

Michael Schlabitz: Ich mache das mit Leib und Seele. Schon bevor ich 2019 Teil der Geschäftsführung der Ducati Motor Deutschland GmbH geworden bin, habe ich bereits eine Ducati besessen. Man ist einfach Teil der Ducati-Familie, hier denkt jeder so wie ich. Dieses Gefühl geben wir auch an unsere Kunden und Händler weiter. Vor einigen Wochen hatten wir zum Beispiel ein Event auf dem Nürburgring mit Trainings für die Mitarbeiter, Händler und Kunden. Wir hatten dort die Möglichkeit, mit den Händlern und Endkunden zu reden, ich selbst habe als Geschäftsführer für 200 Gäste gegrillt. Dabei entstehen Emotionen, diese sind ein ganz wichtiger Teil der Marke Ducati. Diese Emotionen entstehen auch auf der Rennstrecke oder während einer Motorradtour. Das ist wirklich ein besonderes Gefühl. Ich bin ein Ducatista und stehe hinter der Marke.

Interview: Manfred Brinkmann

Mehr zum Thema Automobil & Fahrzeugbau

Automatisierung – individuell und nachhaltig

Interview mit Dipl. Ing. Andreas Kleimann, Geschäftsführer der Hirata Engineering Europe GmbH

Automatisierung – individuell und nachhaltig

Automatisierung ist in der Industrie gleich aus mehreren Gründen ein Schlüsselwort für Erfolg. Ein hoher Automatisierungsgrad schafft größtmögliche Effizienz und Präzision, senkt den ökologischen Fußabdruck und ist eine Teillösung für…

Ein Name, ein Programm

Interview mit Hendrik Stähler, Geschäftsführer der Grün GmbH Spezialmaschinenfabrik

Ein Name, ein Programm

Seit über 100 Jahren am Markt, gleichzeitig dynamisch, offen und zukunftsgewandt – die Grün GmbH Spezialmaschinen aus Wilnsdorf begann 1919 mit Bitumen-Pumpkochern für den Dachdeckerbedarf und setzt heute auf ein…

QAware gestaltet die Zukunft mit modernen Cloud-Technologien

Cloud-Services in der Automobilbranche

QAware gestaltet die Zukunft mit modernen Cloud-Technologien

Innerhalb des hochkritischen Produktionsumfelds hat das IT-Beratungs- und Projekthaus QAware aus München eine cloud-native Softwarelösung für die Automotive-Industrie entwickelt.…

Spannendes aus der Region Köln

Betriebliche Altersversorgung neu gedacht

Interview mit Andreas Müller, Vorstandsvorsitzender der Deutscher Pensionsfonds AG

Betriebliche Altersversorgung neu gedacht

Personalmangel, stockende Lieferketten und explodierende Rohstoff- und Energiepreise stellen Unternehmen aller Größenordnungen und Branchen zurzeit vor immer größer werdende Herausforderungen. Das erfordert in vielen Fällen ein Umdenken – auch bei…

Willkommen im Jahrzehnt des Wasserstoffs

Interview mit Dr. Sebastian Wenzel, Geschäftsführer und Guido Thometzki, Geschäftsführer der Heinrichs Messtechnik GmbH

Willkommen im Jahrzehnt des Wasserstoffs

Eine der großen Hoffnungen bei der immer dringender werdenden Suche nach nachhaltigen und ökologischen Energieformen ist die Wasserstofftechnologie. Die Wasserstoffmobilität kann als zukunftsweisende Technologie betrachtet werden, die den gewohnten Komfort…

Symbiose aus Nutzerfreundlichkeit und Preisoptimierung

Interview mit Dirk Schäfer, Geschäftsführer der CROWDFOX GmbH

Symbiose aus Nutzerfreundlichkeit und Preisoptimierung

Für große Firmen mit hohem Einkaufsvolumen bietet CROWDFOX Professional enormes Potenzial. Die digitale Lösung des innovativen Unternehmens aus Köln basiert auf der selbst entwickelten und einzigartigen UTIN®-Technologie. Diese ermöglicht für…

Das könnte Sie auch interessieren

„Mobilität von morgen mitgestalten“

Interview mit Daniel Fiebig, Geschäftsführer der Drexler Automotive GmbH

„Mobilität von morgen mitgestalten“

Rasant ging es bei der Drexler Automotive GmbH schon immer zu. Das Familienunternehmen im niederbayrischen Salzweg produziert Antriebskomponenten und -systeme und verkauft seine Produkte weltweit an OEMs sowie Privat- und…

„Unsere Stores sind Erlebnisbereiche“

Interview mit Sascha Dühring, Prokurist von Intersport Olympia

„Unsere Stores sind Erlebnisbereiche“

„Der Einzelhandel hat in der Pandemie eine neue Chance bekommen, die er nun auch nutzen muss“, meint Sascha Dühring, Prokurist des Unternehmens Intersport Olympia, das unter der bekannten Intersport-Marke sechs…

Performance, Perfektion und Prestige

Interview mit Roman Müller, Geschäftsführer BBS Motorsport GmbH

Performance, Perfektion und Prestige

Es lohnt durchaus, das Rad neu zu erfinden. Das Ergebnis ist ein Name, der nicht nur im Motorsport für Performance, Perfektion und Prestige steht: BBS. Mit mehr als 4.000 Rennsiegen…

TOP