Logistik mit Herz und Verstand
Interview mit Thomas Lache, Geschäftsführer der G. Lache Spedition GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Lache, Ihr Unternehmen blickt bereits auf eine lange Geschichte zurück. Wie hat sich alles entwickelt?
Thomas Lache: Die Firma wurde 1997 von meinem Vater als reines Transportunternehmen gegründet. Nach seinem plötzlichen Tod 2011 habe ich mich entschieden, sein Lebenswerk fortzuführen. Ab 2015 habe ich mich voll auf die Weiterentwicklung fokussiert und wir haben uns von der klassischen Spedition hin zu einem Logistikunternehmen mit zwei Schwerpunkten entwickelt: Transport und Warehousing. Besonders wichtig war dabei der Aufbau von Gefahrstofflagern, um unseren Kunden einen echten Mehrwert bieten zu können.
Wirtschaftsforum: Wer gehört zu Ihrem Kundenkreis?
Thomas Lache: Unser Fokus liegt klar im B2B-Bereich. Wir arbeiten für namhafte Drogeriemarktketten sowie große Chemiekonzerne. Neben Transport und Lagerung decken wir auch Beratungsleistungen ab, wobei der Schwerpunkt bei der Gefahrstofflagerung liegt. Im Kosmetik- und Pharmabereich sind wir ebenso aktiv.
Wirtschaftsforum: Sind Sie auch international tätig?
Thomas Lache: Unsere Kernmärkte liegen nach wie vor in Deutschland, wir bedienen aber darüber hinaus auch Kunden in Luxemburg, Belgien und den Niederlanden zuverlässig. Für Transporte in weiter entfernte Länder kooperieren wir eng mit langjährigen und bewährten Partnerunternehmen, die über das notwendige Know-how und die entsprechende Infrastruktur vor Ort verfügen. Dadurch bleiben wir flexibel, gewährleisten einen hohen Qualitätsstandard und können unsere Kunden europaweit umfassend und effizient betreuen.
Wirtschaftsforum: Was unterscheidet die G. Lache Spedition GmbH vom Wettbewerb?
Thomas Lache: Unser Credo ist es, dem Kunden alles aus einer Hand zu bieten. Wir setzen auf kurze Reaktionszeiten, persönliche Erreichbarkeit und flexible Lösungen, auch am Wochenende. Unser Lager ist von 6 bis 20 Uhr geöffnet, wir be- und entladen auch samstags. Zudem haben wir unseren Fuhrpark ausschließlich mit Mercedes-Fahrzeugen ausgestattet, um höchste Zuverlässigkeit zu garantieren und den Fahrern bestmöglichen Komfort zu bieten.
Wirtschaftsforum: Welche He-rausforderungen beschäftigen Sie aktuell am meisten?
Thomas Lache: Das größte Thema bleibt nach wie vor der Fachkräftemangel, insbesondere bei Berufskraftfahrern. Unsere klare Philosophie ist es, ausschließlich Fahrer zu beschäftigen, die ihren Wohnsitz in Deutschland haben. Das bietet uns und unseren Kunden höchste Verlässlichkeit, stellt uns aber gleichzeitig vor die große Herausforderung, dass wir kaum noch Bewerbungen erhalten. Die gestiegenen Ansprüche, das höhere Belastungsniveau sowie die oftmals schwierigen Arbeitsbedingungen für Fahrer führen zusätzlich dazu, dass der Beruf insgesamt immer unattraktiver wird und die Suche nach geeignetem Personal zunehmend schwieriger ausfällt.
Wirtschaftsforum: Wie würden Sie Ihre Unternehmenskultur beschreiben?
Thomas Lache: Wir leben flache Hierarchien und fördern eine offene, direkte Kommunikation auf allen Ebenen. Unser Wertekompass basiert auf den zentralen Grundsätzen Zuverlässigkeit, Verantwortung, Respekt und Vertrauen. Diese Werte prägen unser tägliches Handeln und werden gleichermaßen von unseren Kunden wie auch von unseren Beschäftigten wahrgenommen und geschätzt. Unser Ziel ist es, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich jeder wohlfühlt, seine Potenziale entfalten kann und motiviert zur Arbeit kommt.
Wirtschaftsforum: Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung. Wie begegnen Sie dem?
Thomas Lache: Wir setzen auf modernste Euro-6-Fahrzeuge und haben Photovoltaikanlagen auf unseren Logistikstandorten installiert. Zudem haben wir ein erstes vollelektrisches Fahrzeug bestellt. Allerdings ist der Kostenfaktor noch immer eine Herausforderung, da die Investitionen oft nicht vollständig von den Kunden getragen werden. Auch Schulungen für ökonomisches Fahren gehören zu unserem Engagement.
Wirtschaftsforum: Wie blicken Sie in die Zukunft und was motiviert Sie persönlich, das Familienunternehmen weiterzuführen?
Thomas Lache: Unser Ziel ist es, weiterhin nachhaltig zu wachsen und uns als starker Partner unserer Kunden zu etablieren. Die größte Herausforderung wird bleiben, den Beruf des Fahrers wieder attraktiver zu machen. Autonomes Fahren wird auf absehbare Zeit keine Lösung sein. Deshalb setzen wir weiter auf Menschlichkeit und partnerschaftliche Zusammenarbeit. Persönlich motiviert mich besonders, dass man in der Logistikbranche täglich Dinge bewegen kann und schnell sieht, was man gemeinsam erreicht hat. Mit den richtigen Partnern an unserer Seite wollen wir weiter Lösungen schaffen, die echten Mehrwert bieten und unsere Kunden begeistern.