Wie man für gutes Klima sorgt – im doppelten Sinne
Interview mit Stefan Huemer, Geschäftsführer der Hurrican Luft- und Umwelttechnik Dambauer GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Huemer, was genau macht Ihr Unternehmen?
Stefan Huemer: Wir planen, konstruieren und fertigen komplette Absaug- und Entstaubungsanlagen für verschiedenste Anwendungsbereiche. Das Spektrum reicht von der Bearbeitung über die Oberflächenbehandlung, die Belüftung und Entlüftung bis zur Wärmerückgewinnung. Unser Produktportfolio reicht von Arbeitskabinen über Kompaktentstauber, Lackieranlagen, Filtersysteme und Schweißtische bis hin zu Hochdruckanlagen.
Wirtschaftsforum: In welchen Branchen sind Sie hauptsächlich tätig?
Stefan Huemer: Wir bieten kundenindividuelle Lösungen für die Holzindustrie, die metallverarbeitende Industrie und die Kunststoffindustrie, überall dort, wo Emissionen in Form von Staub, Rauch, Dämpfen und anderen Stoffen gefährlich für Mensch und Umwelt werden können. Unsere Anlagen verfügen über innovative Absaugsysteme für alle Arten von schädlichen Emissionen. Damit sorgen wir für ein gutes Arbeitsklima, in großen Konzernen wie in mittelständischen Firmen bis hin zum kleinen Tischlereibetrieb.
Wirtschaftsforum: Wie lange sind Sie bereits in diesem Geschäft?
Stefan Huemer: Die Hurrican Luft- und Umwelttechnik wurde im Jahr 1965 gegründet, also vor 57 Jahren. Das Unternehmen geht auf die Vöcklabrucker Metallgießerei (VMG) zurück, die bereits zehn Jahre zuvor von Alois Dambauer gegründet wurde. Durch den eigenen Bedarf hat man damals ein zweites Standbein geschaffen. Heute sind beide Betriebe Teil der Dambauer Unternehmensgruppe.
Wirtschaftsforum: Wie sieht es aktuell aus?
Stefan Huemer: Das ganze letzte Jahr war eine Berg- und Talfahrt. Vor allem Anfang letzten Jahres war es wegen der Pandemie und des Lockdowns im Projektgeschäft deutlich schwieriger. Derzeit haben wir wieder einen hohen Auftragsbestand, gleichzeitig machen uns die steigenden Rohstoffpreise zu schaffen. Im Rückblick war es kein schlechtes Jahr, aber es gab schon deutlich bessere. Aktuell liegen wir bei einem Umsatz von sieben Millionen EUR.
Wirtschaftsforum: Wie sehen Sie die weitere Entwicklung?
Stefan Huemer: Angesichts steigender Energiepreise wächst der Markt für effiziente Energie- und Umwelttechnik. Die Prognose ist nicht schlecht, aber wir stellen uns auf anhaltende Herausforderungen ein, insbesondere im Vertrieb.
Wirtschaftsforum: Wie groß ist der Einzugsbereich, in dem Sie tätig sind?
Stefan Huemer: Im direkten Anlagenbau und der Montage sind wir im Umkreis von 400 km tätig. Komponenten liefern wir auch darüber hinaus.
Wirtschaftsforum: Wie lange sind Sie bei Hurrican?
Stefan Huemer: Ich bin 2010 als Projektleiter eingestiegen und seit zwei Jahren in der Geschäftsführung. Ich mache noch sehr viel operativ, bin in allen Projekten mit drin. Das wird noch eine Weile so bleiben. Das heißt aber nicht, dass die strategische Seite zu kurz kommt: die Weiterentwicklung des Unternehmens und die Entwicklung neuer Märkte.
Wirtschaftsforum: In welche Richtung wollen Sie das Unternehmen weiterentwickeln?
Stefan Huemer: Wir investieren aktuell viel in Personal und die Entwicklung unserer Mitarbeiter. Als mittelständisches Unternehmen setzen wir vor allem auf Teamarbeit und ein gutes Miteinander von Jung und Alt. Respekt für die älteren Kollegen mit ihrem langjährigen Fachwissen ist wichtig. Wir sind ein Familienbetrieb mit familiärem Umgang. Ein gutes Betriebsklima ist uns sehr wichtig. Davon abgesehen bauen wir das Projektmanagement weiter aus und übernehmen komplette Kundenprojekte von der Planung und Konstruktion bis zur Montage und Inbetriebnahme der maßgefertigten Lösung.
Wirtschaftsforum: Inwieweit spüren Sie den zunehmenden Fachkräftemangel, den es in immer mehr Branchen gibt?
Stefan Huemer: Der betrifft uns auch. Deshalb haben wir jetzt zusammen mit einer Marketingagentur ein Projekt zum Employer Branding gestartet, um uns noch stärker als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren.
Wirtschaftsforum: Was würden Sie als Ihre Erfolgsfaktoren bezeichnen?
Stefan Huemer: Wir sind sehr flexibel, wenn es darum geht, individuelle Kundenwünsche zu erfüllen, und decken das komplette Leistungsspektrum rund um die Luft- und Umwelttechnik ab. Außerdem arbeiten wir mit eigenen Monteuren und Servicetechnikern, die die Maschinen aus dem Effeff beherrschen.
Wirtschaftsforum: Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Stefan Huemer: Ein normales Jahr, ohne Pandemie, das wäre schön. Im Vordergrund steht für uns, die Abläufe weiter zu optimieren und den Umsatz zu konsolidieren.