Für gutes Klima in 3. Generation
Interview mit Christian Stark, Geschäftsführer der Klima Becker Full Service GmbH und Sophie Becker, Business Development Manager der Klima Becker Anlagenbau GmbH

Was 1928 als klassisches Handwerksunternehmen begann, hat sich unter der Leitung von drei Generationen der Familie Becker zu einer beeindruckenden Unternehmensgruppe entwickelt. Heute beschäftigt Klima Becker 500 Mitarbeiter, darunter 95 Auszubildende, an elf Standorten in Südwestdeutschland, Frankreich und Luxemburg. „Unser Ziel ist es, alles aus einer Hand anzubieten“, erklärt Christian Stark, Geschäftsführer der Klima Becker Full Service GmbH, einer Tochter der Klima Becker Gruppe, und seit über 30 Jahren im Unternehmen tätig. Die besondere Struktur der Unternehmensgruppe ist ein Schlüssel zum Erfolg: Um 2000 wurde das Unternehmen in verschiedene GmbHs aufgeteilt, die sich auf unterschiedliche Fachbereiche spezialisierten. So diversifizierte sich die Gruppe und erschloss die Bereiche Klima-, Kälte- und Lüftungstechnik, Heizung, Wärmepumpen, Sanitär, Hygiene, Edelstahlverarbeitung sowie Reinraumtechnik.
Früher Vorreiter der Digitalisierung
Bemerkenswert ist, wie früh Klima Becker auf Digitalisierung setzte. „Wir sind komplett digital und zwar schon seit 2007“, berichtet Christian Stark stolz. Damals erhielt jeder Monteur einen Laptop – zu einer Zeit, als das erste iPhone gerade auf den Markt kam. Die digitale Unterschrift führte das Unternehmen als eines der ersten in Deutschland ein. Heute geht Klima Becker einen weiteren Schritt Richtung Digitalisierung – verwendet wird eine Software mit KI-Elementen, die beispielsweise automatisch Rechnungen generiert, sobald ein Auftrag abgeschlossen ist. Diese Effizienzsteigerung sichert dem Unternehmen ein stetiges gesundes Wachstum.
Ausbildung als Zukunftssicherung
Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die intensive Nachwuchsförderung. „Junge Menschen sind unsere Zukunft“, betont Sophie Becker, 4. Generation im Familienunternehmen. Mit einer eigenen Ausbildungswerkstatt, die in Südwestdeutschland einzigartig ist, bildet das Unternehmen jedes Jahr rund 40 neue Auszubildende heran. Ein junges Ausbilderteam, Lerngruppen, Nachhilfeunterricht und frühe Eigenverantwortung sollen die Auszubildenden motivieren. Darüber hinaus investiert das Unternehmen intensiv in die Weiterbildung seiner Mitarbeiter: „Mit unserer firmeneigenen Lernakademie schaffen wir die ideale Grundlage für gezielte Mitarbeiterentwicklung – unabhängig davon, ob im kaufmännischen, technischen oder gewerblichen Bereich“, erklärt Christian Stark. „Jeder erhält bei uns die Chance, seine Fähigkeiten weiterzuentwickeln und das eigene Potenzial voll auszuschöpfen.“
Wachstumsmärkte der Zukunft
Für die Zukunft hat Klima Becker klare Wachstumsfelder identifiziert. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Ausbau des Wärmepumpengeschäfts. „Wärmepumpen sind ein Markt der Zukunft“, so Sophie Becker. „Mit der neuen Sparte ESI – Energy System Integration bündeln wir unsere jahrzehntelange Expertise in Klima-, Heizungs-, Lüftungs- und Kältetechnik mit modernen Lösungen in den Bereichen Wärmepumpen, erneuerbare Energien und intelligente Gebäudetechnik. Unser Ziel: Ganzheitliche Energiekonzepte, die den Energieverbrauch nachhaltig reduzieren und unseren Kunden maximale Unabhängigkeit und Zukunftssicherheit bieten.“
Weitere Wachstumsmärkte sieht das Unternehmen bei Rechenzentren, die massiv gekühlt werden müssen und deren Abwärme künftig besser genutzt werden soll, sowie im Discounter-Segment, das kontinuierlich wächst. Gleichzeitig verabschiedet man sich von schrumpfenden Märkten wie Einkaufszentren. Die Krisen der vergangenen Jahre hat das Unternehmen gut überstanden. „Aus jeder Krise sind wir gestärkt hervorgegangen, weil wir eben systemrelevant sind“, betont Christian Stark. Mit Kunden wie Vodafone, für das Klima Becker 3.500 Mobilfunkstationen betreut, oder Krankenhäusern mit ihren Operationssälen konnte das Unternehmen selbst während der Pandemie weiterarbeiten. Auch im Bereich Nachhaltigkeit und Umweltschutz positioniert sich Klima Becker zukunftsorientiert. Die EU-Richtlinien verändern den Kältemarkt schnell und tiefgreifend.
„Wir haben jetzt Anlagen, die vielleicht noch 20 Jahre laufen würden, wissen aber, dass in zehn Jahren das Kältemittel verboten wird“, beschreibt Christian Stark die Herausforderung. Besonders für kleinere Betriebe wie Metzgereien oder Bäckereien ist die Umstellung schwierig. „Da müssen wir sehr viel beraten“, so Christian Stark. Das Unternehmen setzt dabei zunehmend auf nachhaltige Kältemittel und begleitet seine Kunden beim Umstieg auf umweltfreundlichere Systeme. Das Erfolgsrezept von Klima Becker fasst der Geschäftsführer im Bereich Service mit einem Blick auf das Unternehmenslogo zusammen: „Für gutes Klima“ steht auf jedem T-Shirt der Mitarbeiter. „Das leben wir auch“, sagt er. „Ich bin ein großer Freund davon, dass Leute morgens gern zur Arbeit kommen.“