Herausforderungen als Chance für die Zukunft
Interview mit Armini Homeira, COO der Centro Management GmbH
„Als wir Anfang 2020 mit den ersten Auswirkungen der COVID-19-Pandemie konfrontiert wurden, betrieben wir über 60 Hotels deutschlandweit und beschäftigten 1.200 Mitarbeiter, darunter auch in Österreich und den Niederlanden“, berichtet Amiri Homeira. „Wir haben 2005 mit einem Hotel in Hamburg begonnen und in den Jahren ab 2013/4 rasantes Wachstum erlebt.“
Die Centro Wachstumsstrategie war stets von hohen Qualitätsansprüchen und Flexibilität bestimmt. Man übernahm Hotels aus dem Altbestand und renovierte bei Bedarf, ohne den Betrieb einzustellen. Ab 2014 folgten Neubauten und eigene Konzepte. So entstanden Eigenmarken wie Centro Hotels, FourSide, NYCE und NinetyNine, die den individuellen Bedürfnissen der Gäste nach Komfort und guter Lage bei attraktiven Preisen entgegenkommen. Die Pandemie traf das expandierende Unternehmen zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Centro beschloss zu kämpfen und dabei seinen Werten treu zu bleiben.
„Wir haben unsere Betriebe reduziert, behielten aber unsere Mitarbeiter im Fokus und sorgten für eine sichere Übernahme“, versichert Homeira Amiri. „Heute umfasst das Unternehmen knapp 40 Häuser in Deutschland, eins in Salzburg und eins in Amsterdam, mit fast 2.700 Zimmern und 5.200 Betten. Unser Umsatz wird dieses Jahr bei knapp 70 Millionen EUR liegen.“
Partnerschaftliches Vorgehen
Eine wichtige Lehre aus dieser Zeit ist die Erkenntnis, dass nicht alles nach Plan verläuft und es wichtig ist, auch auf Unwägbarkeiten vorbereitet zu sein. Trotzdem blieb man bei Centro optimistisch und schaute nach vorne. Man erkannte, wie wichtig es ist, das eigene Potenzial wahrzunehmen und sich für die Zukunft besser aufzustellen. Die Krisensituation verdeutlichte auch die Notwendigkeit einer stärkeren Partnerschaft zwischen Politik und Wirtschaft, um gemeinsam sinnvolle Entscheidungen zu treffen.
„In diesem Sinne gründeten wir die Denkfabrik DZG in Berlin mit, einem Thinktank mit dem Ziel, die Kommunikation und Kooperation zwischen den Akteuren der Branche incl. den Zulieferern zu fördern und Diskrepanzen zu überbrücken“, ergänzt Homeira Amiri.
„Wir sind der Überzeugung, dass sowohl die Politik als auch die Wirtschaft vorausschauender handeln müssen, um den Mittelstand zu stärken und die Flexibilität Deutschlands zu bewahren. Dazu gehört auch, der Politik die notwendigen Informationen zur Verfügung zu stellen, nur so können wir unsere Branche stärken und mitgestalten.“
Stärke und Zuversicht
Die Ziele der Centro Hotel Group sind klar definiert. „Wir möchten die Früchte unserer Arbeit ernten, unsere Konzepte weiterentwickeln und unser Team fördern“, sagt Homeira Amiri. „Wir streben nach Verbesserungen in allen Bereichen, von den Wirtschaftszahlen bis zur Qualität und Marktposition. Centro ist ein mittelständisches Familienunternehmen mit einem klaren Fokus auf Deutschland, wir möchten jedoch auch einen Beitrag zur Entwicklung und Stärkung mittelständischer Unternehmen in der Branche leisten. Wir brauchen Hoffnung und Veränderung, mit einem Blick nach vorne.“
Die Geschichte der Centro Hotel Group zeigt eindrucksvoll, dass trotz Hindernissen und Rückschlägen der Wille, die Zusammenarbeit und die Vision für die Zukunft den Weg zum Erfolg weisen. Dieses Unternehmen hat nicht nur eine beeindruckende Erfolgsgeschichte geschrieben, sondern auch gezeigt, wie wichtige Partnerschaften und die richtige Einstellung eine Branche stärken können.