Mehrwert für Kunden und Mitarbeiter

Interview mit Ronald Böckmann, Geschäftsführer der Böckmann Maschinenbau GmbH

Böckmann ist ein mittelständisches Familienunternehmen mit einem breiten Leistungsspektrum. Im Bereich Maschinenbau werden individuelle Konstruktionen und Maschinen gefertigt für die Lebensmittelindustrie, die Kunststoffverarbeitung und andere Industriezweige. Der Bereich Wasserstrahlschneiden bietet hochpräzise Bearbeitungslösungen für alle Materialen, die empfindlich auf Hitze und Druck reagieren.

Im Bereich Schienenfahrzeugtechnik werden hochwertige Komponenten für Güterwaggons produziert. Darüber hinaus konstruiert Böckmann schlüsselfertige Hallen und realisiert vielfältige Stahlbauprojekte für alle Arten von Industriebauten. „Wir liefern stets komplette, maßgefertigte Systeme, sodass sie vom Kunden nicht mehr nachbearbeitet werden müssen“, sagt Dipl.-Ing. Ronald Böckmann, Geschäftsführer in 2. Generation. „Um Abhängigkeiten zu minimieren, bieten wir eine sehr hohe Verarbeitungstiefe. Wir können alles im eigenen Hause darstellen, vom Drehen über Zuschneiden, Zerspanen, Umformen und Schweißen bis zur Oberflächenbeghandlung.“

Aktuell sei man dabei, die Position als Schweißfachbetrieb auszubauen, um Bauteile mit hohem Mehrwert zu fertigen. „Wir verschweißen Bauteile in einer Nische, die wir jeder Branche anbieten können“, erklärt Ronald Böckmann.

Umsatz stabil halten

Das Unternehmen Böckmann wurde im Jahr 1976 von Reinhold Böckmann gegründet – als klassische ‚Garagenfirma‘ mit drei Mitarbeitern. Erste Produkte waren Behälter zum Transport von Fahrzeugbauteilen für die Automobilindustrie. Seitdem wurde das Leistungsspektrum beständig ausgebaut. „Der Betrieb ist seit Gründung kontinuierlich gewachsen, aktuell haben wir 100 Mitarbeiter“, so Ronald Böckmann. Der Umsatz liegt derzeit bei zehn Millionen EUR.

„Unser Ziel ist es, diesen Umsatz stabil zu halten“, erläutert Ronald Böckmann. „In Krisenzeiten ist eine stabile Struktur, die das Unternehmen sichert, wichtiger als Wachstum. Wir sind deshalb auch vorsichtig, was Investitionen angeht.“ Die Kunden seien ebenfalls vorsichtiger geworden, „die Anfragen stagnieren derzeit“. Ein Wachstumssegment stellt allerdings der Bereich Schienenfahrzeugtechnik dar. „In den letzten Jahren konnten wir den Umsatzanteil um 10 bis 15% erhöhen“, erklärt Ronald Böckmann, der als Schüler im Betrieb angefangen und ein duales Studium zum Diplom-Ingenieur abgeschlossen hat. Einen zweiten Wachstumsbereich, in dem Böckmann aktiv ist, stellt der Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektromobilität dar.

Türen immer offen

Als erfolgreiches, unabhängiges Familienunternehmen verfügt Böckmann über sehr loyale Mitarbeiter, die Fluktuation im Betrieb sei sehr gering, so Ronald Böckmann.

Grund dafür sei eine Firmenkultur, die auf ein persönliches Miteinander setzt. „Jeder kann ohne Termin bei mir und allen anderen Vorgesetzten offen über alles sprechen“, sagt Ronald Böckmann. „In einem Familienunternehmen braucht man keine Termine. Wenn es Probleme gibt, lösen wir sie sofort.“

Weitere Basis des Erfolgs sei die Offenheit für neue Märkte, Branchen und Zielgruppen, auch wenn die Entwicklung in vielen Bereichen derzeit stagniere und die Entscheidungsfreudigkeit in Sachen Investitionen gering sei. „Aber wir werden erleben, dass es einen massiven Nachholbedarf gibt, sobald die Krisen vorbei sind“, ist Ronald Böckmann überzeugt. Mit entscheidend für den Aufschwung sei, dass Bürokratie abgebaut werde, vor allem bei der Einstellung von dringend benötigten Fachkräften aus dem Ausland. „Geflüchtete Menschen wollen in Arbeit, und die Unternehmen brauchen sie“, beschreibt Ronald Böckmann die Situation. „Dazwischen stehen dann oft viele bürokratische Hürden.“

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