Exzellenz in der Drucktechnologie
Interview mit Andreas Faget, CFO und Christian Motzke, Director Sales & Marketing der ISIMAT GmbH Siebdruckmaschinen

1955 begann die Geschichte der ISIMAT GmbH sprichwörtlich in einer Garage. Über die Jahre entwickelten sich die Produkte des Unternehmens zu erfolgreichen Exportschlagern, doch die 1990er-Jahre waren eine schwierige Phase für ISIMAT. 1995 übernahm Peter Detzner das Unternehmen mit gerade einmal sieben Mitarbeitern. Durch konsequente Neuausrichtung auf Dekorationsmaschinen für Hohlkörper wie Kunststofftuben und Glasflaschen gelang es ISIMAT, die Mitarbeiterzahl zu verzehnfachen und kontinuierlich zu wachsen. Diese strategische Neuausrichtung führte zu einem kontinuierlichen Wachstum und einer Verzehnfachung der Mitarbeiterzahl. Ein bedeutender Meilenstein war die Entwicklung des patentierten inLINE FOILING®-Verfahrens im Jahr 2014. Dieses Kaltprägeverfahren, das ohne Hitze und hohen Druck auskommt, bietet einzigartige Vorteile gegenüber herkömmlichen Technologien.
Die Übernahme durch die Kurz-Gruppe im Jahr 2017, weltweit bekannt für ihre Oberflächenveredelung, eröffnete ISIMAT neue technologische Möglichkeiten und zusätzliche Marktstabilität.
Aktuelle Lage und Herausforderungen
Derzeit spürt ISIMAT Zurückhaltung und Unsicherheit im Markt. „Wir führen viele gute und aussichtsreiche Gespräche, doch Entscheidungen ziehen sich oft über Wochen oder Monate hin“, erklärt Andreas Faget. Statt in neue Maschinen zu investieren, entscheiden sich viele Kunden dafür, bestehende Anlagen zu überholen. Die Folgen des Ukrainekrieges trafen ISIMAT zwar spürbar, jedoch konnten Märkte wie Polen und Indien dies teilweise kompensieren. Polen hat sich, unterstützt durch EU-Fördergelder, zu einem starken Absatzmarkt entwickelt. „Diese Fördermittel sind nicht nur wirtschaftlich bedeutend, sondern helfen auch dabei, Polen stärker an Europa zu binden“, ergänzt Andreas Faget.
Zusätzlich hat das Unternehmen seine internen Prozesse komplett digitalisiert und ein neues ERP-System eingeführt, um schneller und effizienter agieren zu können. ISIMAT denkt zudem darüber nach, Plattformen für Kunden zu schaffen, um Gesamtlösungen anzubieten und die Abläufe weiter zu optimieren.
Innovationskraft und wirtschaftliche Stärke
Ein Alleinstellungsmerkmal von ISIMAT bleibt das patentierte inLINE FOILING®-Verfahren, welches sich mit Siebdruck, Flexodruck und Digitaldruck kombinieren lässt. „Flexibilität ist ein Must-have und steht bei uns im Fokus“, sagt Christian Motzke. Diese Kombination bietet Kunden maximale Flexibilität und Effizienz bei der Dekoration von Hohlkörpern.
ISIMAT hat sich vom klassischen Maschinenbauer zu einem hybriden Anbieter entwickelt, der Gesamtlösungen für unterschiedlichste Anforderungen bietet. Besonders die TH 9, eine hybride Maschine mit flexibel wechselbaren Druckstationen, ermöglicht es Kunden, Druckarten individuell zu kombinieren. „Das macht uns zur Referenz im Markt“, so Christian Motzke.
Für Glas bietet ISIMAT inLINE FOILING®, Siebdruck und Digitaldruck, während bei Tuben zusätzlich Flexodruck zum Einsatz kommt. Das Maschinenportfolio reicht von Hochleistungsmodellen für große Produktionsmengen bis zu kompakten Einsteigermaschinen wie der TS6. Diese technologische Vielfalt und Anpassungsfähigkeit sind wesentliche Erfolgsfaktoren. Für 2024 erwartet ISIMAT einen Jahresumsatz von 21 Millionen EUR – ein klares Zeichen für Stabilität und Innovationskraft.
Mitarbeiter als Schlüssel zum Erfolg
Mit rund 70 Mitarbeitern setzt ISIMAT auf ein familiäres Betriebsklima, offene Kommunikation und langfristige Bindung der Belegschaft. Viele Mitarbeiter sind seit über 25 Jahren im Unternehmen tätig. „Unsere Mitarbeiter sind unser größtes Kapital“, betont Andreas Faget. In Zeiten des Fachkräftemangels gestaltet sich die Suche nach hoch qualifizierten Spezialisten schwierig, besonders da die hoch spezialisierten Maschinen eine gewisse Vorbildung erfordern. Dennoch überzeugt ISIMAT durch geringe Fluktuation, flache Hierarchien und offene Türen – die Geschäftsführung ist für alle jederzeit ansprechbar. „Wir schätzen den offenen Umgang miteinander und die Nähe zu unseren Mitarbeitern“, so Andreas Faget. Regelmäßige Sommerfeste, Weihnachtsfeiern und kleine Geschenke stärken zusätzlich den Teamgeist und die Wertschätzung der Belegschaft. Für die Zukunft zeigt sich ISIMAT vorsichtig optimistisch: „Wir brauchen durch die Unsicherheiten noch Aufträge, aber wir denken, dass wir das Jahr 2025 erfolgreich machen können“, sagt Andreas Faget. Die Tendenz zeigt, dass das zweite Halbjahr von hoher Auslastung geprägt sein wird. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Erschließung neuer Wachstumsmärkte, allen voran die USA, die wichtige Impulse für zukünftiges Wachstum bieten.
Persönlich sieht Andreas Faget seine Rolle klar in der Unterstützung der Firma und der Gestaltung effizienter Prozesse: „Gute Zahlen sind unser gemeinsamer Erfolg, aber die größte Verantwortung trage ich für unsere Mitarbeiter.“ Christian Motzke betont: „Unsere Mitarbeiter sind keine Nummern. Die Größe unseres Unternehmens ermöglicht es, dass jeder Einzelne aktiv zum Erfolg beitragen kann. Das ist es, was ISIMAT besonders macht“. Mit Innovationskraft, Flexibilität und Kundenorientierung wird ISIMAT auch in Zukunft neue Maßstäbe setzen.