Sensoren: die unsichtbaren Architekten

Interview mit Thomas Röttinger, CEO der Angst+Pfister Sensors and Power AG

Deutschland gilt als Marktführer in vielen Bereichen der Sensorik, und die industrielle Sensorik nimmt global eine dominante Position ein. Die digitale Transformation im industriellen Umfeld, ermöglicht durch Sensoren, spielt eine entscheidende Rolle.

„Wir stehen vor Herausforderungen, die sich aus sich rasch ändernden Märkten, wie beispielsweise Rohstoffknappheit, ergeben“, sagt Thomas Röttinger, Chief Executive Officer. „Es erfordert eine geschickte Steuerung, um externe Dynamiken in unsere nachhaltige Entwicklung zu integrieren. Trends wie die Wasserstoffnutzung werden aktiv genutzt, da wir die benötigte Gassensorik anbieten können. Unsere Stärke liegt in der Fähigkeit, langfristig zu planen und dabei auf qualifizierte Mitarbeiter und Partner zurückzugreifen.“

Kontinuierliche Weiterentwicklung

Die Geschichte der Angst+Pfister Sensors and Power AG beginnt im Jahr 1987 mit der Gründung von Pewatron in Zürich. Im Jahr 2006 erfolgte die strategisch bedeutende Übernahme durch die Angst+Pfister Gruppe, was den Grundstein für eine kontinuierliche Weiterentwicklung legte. 2017 erweiterte das Unternehmen seinen Einfluss durch die Übernahme der IS Line GmbH, was einen direkten Zugang zum EU-Markt ermöglichte. Fortan trieben Technologieakquisitionen, darunter Smartec (2022), Parox (2023) und Acuity (2023), die Innovationskraft des Unternehmens voran.

Trends und Innovationen

Das Produktportfolio der Angst+Pfister Sensors and Power AG umfasst Sensorik und Stromversorgungslösungen für verschiedene Bereiche. „Wir sind an der Basis vieler Prozesse beteiligt, besonders in der Medizintechnik mit Produkten wie Drucksensorik“, erläutert Thomas Röttinger. „Unser Komponentengeschäft zeichnet sich durch Nachhaltigkeit und langfristige Projektentwicklung aus. Wir investieren viel Zeit in technische Neuentwicklungen, insbesondere im medizinischen und industriellen Bereich. Die digitale Transformation, bei der Daten durch Sensoren generiert werden, ermöglicht Effizienzsteigerungen und wir profitieren von nachhaltigen Trends wie der Digitalisierung der industriellen Fertigung.“

Megatrends wie die CO2-Reduzierung, alternde Bevölkerung und Automatisierung treiben nach wie vor eine große Nachfrage an den Produkten von Angst+Pfister Sensors and Power und stehen im Fokus der Neuentwicklungen. Darüber hinaus beschäftigt sich das Unternehmen mit dem Thema Sensing Materials, bei dem es um die Integration von sensorischen Strukturen in elastomere Materialien basierend auf dem Material- und Sensor-Know-how der Angst+Pfister Gruppe geht. Das Unternehmen arbeitet an Innovationsprojekten, um die Sensorik in elastomere Materialien zu integrieren, zum Beispiel für Füllstandsüberwachung und Beladungserkennung im industriellen oder landwirtschaftlichen Umfeld, und kooperiert dabei mit Schweizer Hochschulen, aber auch Unternehmen in Deutschland.

Investitionen in die Zukunft

Mit 50 Mitarbeitern positioniert sich die Angst+Pfister Sensors and Power AG als ein Unternehmen, das nicht nur auf erfolgreiche Vergangenheit blickt, sondern auch die Herausforderungen der Zukunft proaktiv angeht. Die Balance zwischen Innovation und langfristigen Kundenbeziehungen bildet die Grundlage für ein nachhaltiges Wachstum. Investitionen in Personal und Technologie sind entscheidende Schritte auf diesem Weg.

„In den kommenden Jahren werden wir uns auf Produkte konzentrieren, die unseren Kunden nachhaltig weiterhelfen“, bemerkt der CEO. „Der Ausbau unseres Technologieportfolios wird durch eigene Entwicklungen, aber auch durch offene Akquisitionen, vor allem im Bereich Sensing Materials, vorangetrieben.“

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