Wenn Visionen Produkte werden
Interview mit Florian Walchhofer, Geschäftsführer der wtronic electronic production gmbh
wtronic ist ein regional verankertes Familienunternehmen, das sich mit fundiertem Know-how und Expertise rund um die Fertigung hochwertiger Elektronikprodukte einen Namen gemacht hat. Als Komplettanbieter fühlt sich wtronic für die Zukunft gut aufgestellt.
Quality made in Europe
Die Ursprünge des Unternehmens reichen bis 1995 zurück. 2005 stieg Christian Walchhofer in das Unternehmen ein. „Mein Vater war damals schon in der EMS-Branche tätig“, erzählt sein Sohn Florian. „Er hatte Kontakt zum damaligen Firmeninhaber und so entstand die Idee, gemeinsam etwas zu machen. Zu der Zeit konzentrierte sich das Unternehmen auf den reinen Handel mit Leiterplatten, doch als Kunden vermehrt nach der Bestückung von Leiterplatten fragten, reifte 2008 der Entschluss, mit einem Partner in Italien eine Firma zu gründen, um auch in der Elektronikproduktion Fuß zu fassen.“ Bis 2010 erwarb die Familie Walchhofer sämtliche Firmenanteile; seit 2014 tritt das Unternehmen als wtronic auf dem Markt auf. Produziert wird bei den beiden eigenen Tochtergesellschaften in Italien und Slowenien, die 2008 und 2016 gegründet wurden.
„Wir haben uns bewusst für Standorte in Italien und Slowenien entschieden, weil uns die logistische Erreichbarkeit wichtig ist“, sagt Florian Walchhofer. „In Coronazeiten hat sich die Fertigung im Alpen-Adria-Raum besonders bewährt; die Grenzen blieben offen, wir konnten wie gewohnt weiterarbeiten und hatten regelmäßig Anfragen von neuen Kunden. In dieser Ausnahmezeit wurde das Bewusstsein für den Standort Europa geschärft.“ In Slowenien konzentrierte sich wtronic anfangs auf die Montage von Komplettgeräten. Heute ist das anders; das Leistungsangebot der beiden Standorte ist nahezu identisch.
Familienunternehmen aus Überzeugung
Die unabhängige, inhabergeführte Unternehmensgruppe konzentriert sich als Auftragsfertiger in der Elektronikbranche auf drei große Tätigkeitsbereiche: den Handel mit Leiterplatten, die Bestückungen von Leiterplatten und Komplettgerätemontagen. Kunden können sämtliche Services oder nur Einzelleistungen in Anspruch nehmen. Mit Cornelia und Florian Walchhofer ist mittlerweile die 2. Generation der Familie im Unternehmen aktiv. „Es stand immer im Raum, dass ich irgendwann in das Unternehmen einsteige, in die Firma hineinwachse“, sagt Florian Walchhofer. „Allerdings habe ich zunächst eine kaufmännische/wirtschaftsbasierte Ausbildung absolviert, ohne klaren Fokus auf Elektronik. Nach dem Studium war mir und auch meiner Schwester dann klar, dass wir in das Familienunternehmen einsteigen wollen und seit Januar dieses Jahres sind wir Teil der Geschäftsführung.“
Der Service macht‘s
Nach einem konstanten Wachstumskurs in den vergangenen Jahren beschäftigt wrtonic heute rund 100 Mitarbeiter; 18 Kräfte sind im Büro in Völkermarkt tätig, rund 20 am Produktionsstandort in Slowenien, rund 60 in Italien. Für sie alle geht es darum, die Wünsche der Kunde zu realisieren. „Alles, was wir tun, ist auf den Kunden ausgerichtet“, betont Florian Walchhofer. „Service unterscheidet uns vom Markt und ist ein wichtiges Markenzeichen. Die Flexibilität, die wir Kunden anbieten, die Lösungen – Service ist bei allem der rote Faden. Gemeinsam und auf Augenhöhe Lösungen zu finden, zeichnet uns aus.“ Die Kunden schätzen diese Kundenorientierung und halten wtronic die Treue.
„Wir haben Kunden, die seit 15 Jahren mit uns zusammenarbeiten, mit ihnen wachsen wir“, sagt Florian Walchhofer. „In den letzten zehn Jahren haben wir nur einen einzigen Kunden verloren. Unsere Kunden sind Firmen wie wir, familiengeführt, KMUs; der Kundenstamm passt zu uns und bleibt bei uns.“
Heute bereit für morgen
wtronic will auch künftig mit den Kunden wachsen und stellt sich mit Kompetenz und Weitblick aktuellen Herausforderungen. „Die Lieferkettenproblematik hat sich seit der Pandemie zwar verbessert, ist aber nach wie vor gegeben“, so Florian Walch-hofer. „Wir müssen teilweise Standardbauteile aus Asien beziehen, da die Lieferzeit bei manchen Bauteilen noch heute bei mehr als 26 Wochen liegt. Vor diesem Hintergrund haben wir bei uns ein Konsignationslager für schwer verfügbare Bauteile eingerichtet.“ Weitere Themen, die das Unternehmen beschäftigen, sind Automatisierung und KI. Im Einkauf arbeitet man bereits mit einer KI-gestützten Software, die die Suche nach Bauteilen erleichtert.
Ein großer Schritt Richtung Zukunft ist die Einführung einer neuen Produktionssoftware für die Standorte Italien und Slowenien; hier hilft KI bei der Auftragsplanung. Voraussetzung für den Einsatz der Software sind State-of-the-Art-Maschinen. An beiden Produktionsstandorten wurden in den vergangenen 1,5 Jahren sämtliche Maschinen ausgetauscht; wtronic ist damit für die Industrie 4.0 bestens aufgestellt. Um die konstante Entwicklung der letzten Jahre fortzusetzen, richtet wtronic den Fokus nicht nur auf innovative Technologien, sondern auch auf die Mitarbeiter. Weiterbildungen sollen stärker in den Vordergrund rücken. Auch mittel- und langfristig gibt es Ziele. „Aktuell sind wir Mieter, aber dank unserer konstant positiven Entwicklung haben wir heute die Möglichkeiten, in eigene Gebäude für Produktion und Administration zu investieren“, sagt Florian Walchhofer. „Das ist ein wichtiger Schritt in die Zukunft.“