Für eine Welt ohne Kabel

Interview mit David Bech, Geschäftsführender Gesellschafter der Akku Power GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Bech, wie konnte sich die Akku Power GmbH als einer der führenden Akkupack-Systemhersteller etablieren?

David Bech: Seit 1991entwickeln wir individuelle Akku- und Ladetechnologien. Wir waren schon immer auf der Suche nach innovativen Lösungen, um unseren Produkten einen Marktvorsprung zu verschaffen. Deswegen können wir heute auf einen breiten Erfahrungs- und Wissensschatz zurückgreifen, der es uns ermöglicht, die Anliegen unserer Kunden in technische Lösungen zu transformieren. Von der Prototypenentwicklung, die auch die Hard- und Software einschließt, der Serienproduktion bis hin zur Sicherheitsabnahme und Zertifizierung haben wir unsere eigenen Entwicklungs- und Produktionsstandorte in Deutschland und Tschechien. Ein weiterer Erfolgsgarant ist, dass wir für unsere Akkumulatoren nur namhafte und qualitativ hochwertige Akkuzellen führender Anbieter einsetzen.

Wirtschaftsforum: Wie ist Akku Power entstanden?

David Bech: Mein Vater gründete 1991 die Akku Power GmbH, die ich 1997 übernahm. Firmenziel war die Entwicklung und Herstellung von Akku- und Ladetechnik zur kraftvollen elektrischen Versorgung von Geräten der Indus-trie, des Handwerks, der Medizin und der E-Mobility. Damals haben wir die erste flackerfrei startende Akku-Leuchtstofflampe patentieren lassen. Der Schwerpunkt lag damals auf eigenen Akku Power-Produkten. Unser größter Meilenstein war, die Lithium-Ionen-Technologie serientauglich zu produzieren, mit der wir uns erstmals 1997 auseinandergesetzt hatten. 2000 haben wir das erste Projekt auf Basis dieser Technologie entwickelt, heute sind die Lithium-Ionen-Akkus aus der Welt der Energiespeicher nicht mehr wegzudenken. Da wir aus dem Power-Tool-Bereich kommen, haben wir schon damals speziell für dieses Segment eine Lösung mit der notwendigen Schutzelektronik entwickelt und waren damit Pioniere. Mit der neuen Technologie konnten wir neue Märkte und Branchen erschließen, deren Anforderungen wir auf Basis unserer Erfahrung und unseres Know-hows ebenfalls erfüllen konnten. Heute liegt der Schwerpunkt jedoch im OEM-Bereich.

Wirtschaftsforum: Für welche Anwendungsbereiche werden Ihre Akkupack-Systeme heute eingesetzt?

David Bech: Heute bieten wir unsere Lösungen nicht nur für Po-wer Tools und Gartentechnik an, sondern auch für E-Bikes, Lasten-räder, Surfbretter, Bootsantriebe, Baumaschinen, Industriegeräte, OP-Lampen, spezielle Roboterge-räte oder Fotoapparate. Aktuell haben wir ein tragbares Lithium-Speichermodul entwickelt. Wir als Akku Power sind nicht nur ein reiner Entwickler und innovativer Hersteller von Akkumulatoren und Ladegeräten, sondern auch von weiteren Komponenten, die unter anderem auch im Tool vorzufinden sind, wie Motorcontroller, Steuereinheiten und IoT-Elemente für eine intelligente Steuerung. Wir entwickeln und produzieren für unsere Kunden ein Rundum-Paket.

Wirtschaftsforum: Akku Power hat in den vergangenen Jahren immer wieder innovative Produkte auf den Markt gebracht. Was ist ein aktuelles Highlight in Ihrem Portfolio?

David Bech: Unser aktuelles High-light ist unser neues 500-Volt-Akku-Schnellwechselsystem, geeignet für eine Leistung bis 35 kW, auf kleinstem Raum. Unser High Voltage System ermöglicht Motorrädern eine größere Reichweite, verbraucht weniger Rohstoffe und verursacht geringere Energieverluste als herkömmliche Niedervoltsysteme.

Wirtschaftsforum: Als deutsches Unternehmen haben Sie mittlerweile Kunden rund um den Globus. Wie schaffen Sie es, wettbewerbsfähig zu bleiben?

David Bech: Wir überzeugen mit Leistung, Qualität und innovativen Produkten, und erreichen damit einen Exportanteil von weltweit 50%. Vor allem Amerika ist ein stark wachsender Markt für uns, verbunden mit attraktiven Angeboten, auch dort ein Werk zu eröffnen. Darüber denken wir selbstverständlich nach. Denn leider setzt sich die deutsche Politik zu wenig für den Mittelstand ein. Wir müssen im Vergleich zu ausländischen Konkurrenten höhere Steuern und Energiekosten aufbringen und auch mit anderen Hürden kämpfen. Dennoch halten wir an unseren Produktionsstandorten fest. Wir haben 2019 entschieden, in die Automatisierung zu investieren, um damit Innovation und die erfolgreiche Entwicklung qualitativ hochwertiger Produkte zu stärken. Damit konnten wir die Effektivität entscheidend steigern. Unsere Marke setzen die Anwender mit Topqualität und langer Lebensdauer in Verbindung. Dies wollen wir konstant mit nachhaltigen Produkten optimieren und weiterentwickeln. In der Mobilitätswende sehen wir noch sehr viel Potenzial für uns.

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