Elektrotechnik in guten Händen

Interview mit Willy Hentschel, Niederlassungsleiter Cloppenburg, Abteilungsleiter Engineering der Dipl.-Ing. H. Sitte GmbH & Co. KG

„Mit unserer Erfahrung und unseren Fachkräften haben wir als Elektrofachunternehmen die Möglichkeit, die Energiewende zu unterstützen und voranzutreiben“, sagt Willy Hentschel, Niederlassungsleiter der Standorte Cloppenburg und Bremen und Abteilungsleiter Engineering. „Das ist ganz klar unsere Ausrichtung. Beispielhaft dafür ist unsere Arbeit als Projektverantwortlicher für einen Elektrolyseur in Bremen für die grüne Stahlherstellung.“ 

In der Nähe der Kunden

Dass Sitte heute ein ebenso breit gefächertes wie anspruchsvolles Portfolio abdeckt, ist das Ergebnis einer langen Erfahrung am Markt. Gründer Herbert Sitte begann 1971 klassisch in der Garage, elektrotechnische Dienstleistungen anzubieten. Er startete im Abwasserbereich, legte einen Schwerpunkt auf Kläranlagen und integrierte im Laufe der Zeit mehr und mehr Bereiche in das Portfolio, wurde auch für Werften wie die Meyer Werft aktiv, arbeitete für Kraftwerke und in Windparks in Nord- und Ostsee. Um nah am Kunden zu sein und ihn direkt bedienen zu können, wurde ein dichtes Netz an Niederlassungen geschaffen. Jede Niederlassung hat ihre eigenen Stammkunden und Kompetenzschwerpunkte; nicht selten schließen sie sich überregional zusammen, um Kompetenzen für die Kunden zu bündeln. „Heute sind 1.000 Mitarbeiter in 30 Niederlassungen tätig – der Großteil, zwischen 800 und 900, ausgebildete Elektrofachkräfte, der Rest arbeitet im Projektmanagement und in der Verwaltung“, sagt Willy Hentschel.

Qualifizierte Mitarbeiter bilden die Basis des Unternehmens. „Wir bieten keine Produkte an, haben keine Produktion“, so Willy Hentschel. „Unsere Stärke ist das Know-how in der Elektrotechnik. Hier können wir unsere Mitarbeiter für unterschiedliche Herausforderungen, egal, ob es um Schiffe, Gasturbinen, Windanlagen oder Kraftwerke geht, schulen.“ Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, wurde ein eigenes Bewerbermanagement aufgebaut, um die einzelnen Niederlassungen bei Stellenanzeigen, Onlinekampagnen und Ähnlichem zu unterstützen. Man setzt auf Weiterbildung, arbeitet intern mit einem Qualifikationskatalog, macht Mitarbeiterbetreuung und -führung zu zentralen Themen und bietet sogar Fachunterricht für die Auszubildenden an, um sie fit für die Prüfungen zu machen. Mit Erfolg. „Durch die gezielte Mitarbeiterbetreuung konnten wir Mitte 2023 Mitarbeiterabgänge stoppen“, sagt Willy Hentschel. „Zudem versuchen wir, uns in Co-Existenz mit Marktbegleitern untereinander zu unterstützen, statt uns gegenseitig Fachkräfte abzuwerben.“ 

Der Mensch im Mittelpunkt 

Gute Mitarbeiter wird Sitte auch künftig brauchen; im Bereich Schiffsinstallation sind die Auftragsbücher bis 2027 voll. Und obwohl durch KI und Automatisierung Arbeitszeiten reduziert und Prozesse erleichtert werden sollen, steht für Sitte auch in Zukunft der Mensch im Mittelpunkt. „KI und Automatisierung sind große Themen in der Branche“, so Willy Hentschel. „Wir gehen jedoch davon aus, dass Kabel trotz innovativer Technik weiter verlegt und angeschlossen werden müssen und dies auch in 30 Jahren kein Roboter leisten wird.“ 

Besser für die Kunden

Sitte will auch in Zukunft gesund wachsen, dafür Mitarbeiter weiterentwickeln und qualifizieren. Ziel ist, für die Kunden noch besser und attraktiver zu werden. Um als Marke noch sichtbarer zu werden, präsentierte sich das Unternehmen zum Beispiel auf der Hannovermesse auf einem Gemeinschaftsstand mit dem Land Niedersachen; zudem setzt man auf Partnerschaften im Profi- und Breitensport. Am Ende zieht Sitte jedoch durch fachliche Kompetenz die Aufmerksamkeit auf sich. Nicht ohne Grund ist das Unternehmen seit 25 Jahren Partner der Meyer Werft und wurde als deren Partner des Jahres ausgezeichnet. 

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema

Lokale Stärke, globale Vision

Interview mit Maria Wünsch-Guaraldi, CEO und Alfred Wagner, Finance Director der Sanden International (Europe) GmbH

Lokale Stärke, globale Vision

Der japanische Klimaanlagen-Spezialist Sanden navigiert in Europa mit 1.650 Mitarbeitern und 450 bis 500 Millionen EUR Umsatz durch turbulente Zeiten. Während die Automobilindustrie zwischen Elektromobilität, regulatorischen Unsicherheiten und chinesischer Konkurrenz…

„Wir wollen der Industriestandard für die Wasseraufbereitung werden!“

Interview mit Dr. Christian Göbbert, Managing Director der Nanostone Water GmbH

„Wir wollen der Industriestandard für die Wasseraufbereitung werden!“

Mit einem Keramikfiltrationssystem hat Nanostone Water ein Produkt entwickelt, das Mikroorganismen aus Wasserkreisläufen verlässlich herausfiltert: zur Trinkwasserversorgung, aber auch für vielfältige Industrieanwendungen und die Abwasseraufbereitung. Wie die Technologie genau funktioniert…

Beton nach Maß

Interview mit Stephan Radtke, kaufmännischer Geschäftsführer der DUHA Betonfertigteile GmbH

Beton nach Maß

Beton ist vielseitig einsetzbar, formbar, stabil, langlebig, druckfest und auf lange Sicht wirtschaftlich. Gleichzeitig ist seine Herstellung energieintensiv und verursacht nicht unerhebliche Mengen an CO2-Emissionen. Die DUHA Betonfertigteile GmbH aus…

Spannendes aus der Region Landkreis Cuxhaven

Lentz & Müller: Digital und persönlich

Interview mit Moritz Thole und Thomas Lentz, Geschäftsführer der Lentz & Müller Dentaltechnik

Lentz & Müller: Digital und persönlich

Von der kleinen Zahnschmiede zum digitalisierten Vor­zeigelabor – Lentz & Müller hat seit der Gründung im Jahr 1984 eine beeindruckende Entwicklung durchlaufen. Das Unternehmen mit rund 100 Mitarbeitern setzte früh…

Projektlogistik in Konfliktländern

Interview mit Houssam Ammar, Geschäftsführer der ROLAND Logistik GmbH

Projektlogistik in Konfliktländern

Projektlogistik in Konfliktländern ist ein komplexes und risikoreiches Unterfangen, das weit über herkömmliche Logistikdienstleistungen hinausgeht. Diese Regionen sind geprägt von politischen Instabilitäten, Sicherheitsrisiken und oft schwierigen Infrastrukturen, die das Transport-…

„Wir liefern Produkte, um die Energieversorgung nachhaltig zu gestalten!“

Interview mit Norbert Hennchen, Geschäftsführer der Freqcon GmbH

„Wir liefern Produkte, um die Energieversorgung nachhaltig zu gestalten!“

Erneuerbare Energien bilden zweifellos eine der wichtigsten Säulen künftiger Versorgungssicherheit. Ihr großflächiger Ausbau – ob Solar oder Wind – geht einher mit einem erhöhten Bedarf an Frequenzumrichtern, Regelungssystemen sowie leistungsfähigen…

Das könnte Sie auch interessieren

Intelligenz im Stromnetz: Neue  Maßstäbe im Energiemanagement

Interview mit Marijan Valic, Geschäftsführer der Berg GmbH

Intelligenz im Stromnetz: Neue Maßstäbe im Energiemanagement

Wie lässt sich die Energiewende konkret vorantreiben? Die Berg GmbH aus dem bayerischen Martinsried zeigt es mit einem klaren Ansatz: Energie effizient steuern, Kosten senken und neue Technologien sinnvoll nutzen.…

Elektrisch. Engagiert. Endenburg.

Interview mit Rik Kant, Geschäftsführer der Endenburg Elektrotechniek B.V.

Elektrisch. Engagiert. Endenburg.

Vom Lampengeschäft zum Elektrotechnik-Spezialisten: Die Geschichte der Endenburg Elektrotechniek B.V. reicht fast 100 Jahre zurück. Im Gespräch mit Wirtschaftsforum gibt Geschäftsführer Rik Kant Einblicke in die Unternehmensstruktur, das besondere Führungsmodell…

Zukunftsfähige Elektronik – mit Verantwortung gefertigt

Interview mit Emil Kurowski, Geschäftsführer der TOP. Thomas Preuhs GmbH

Zukunftsfähige Elektronik – mit Verantwortung gefertigt

Regionale Nähe, gelebte Nachhaltigkeit und technische Präzision – auf diesen drei Säulen hat sich die TOP. Thomas Preuhs GmbH in den vergangenen 30 Jahren vom kleinen Dienstleister zum flexiblen Full…

TOP