Mit Topservice und perfekten Produkten

Interview mit Martina Kammann, Geschäftsführerin der KMH-KAMMANN METALLBAU GmbH

Wirtschaftsforum: Frau Kammann, Ihr Unternehmen ist seit über 30 Jahren erfolgreich. Was waren die wichtigsten Meilensteine in dieser Zeit?

Martina Kammann: Wir sind zweimal umgezogen, an komplett neue Standorte, jedes Mal im laufenden Betrieb: 1999 und 2009. Beides waren Krisenjahre, aber wir sind jeweils gut hindurchgekommen. Mit jedem Umzug wurde viel investiert, um die Performance des Unternehmens zu steigern.

Wirtschaftsforum: Heute befinden Sie sich in Bassum in der Nähe von Bremen. Gibt es weitere Standorte?

Martina Kammann: Wir haben eine Handelsniederlassung in Frankreich und arbeiten mit Handelsvertretungen und Repräsentanzen auf der ganzen Welt zusammen. Wir möchten weiter kontinuierlich und gesund wachsen, trotz herausfordernder Zeiten und der weltweiten Verunsicherungen. Wir arbeiten weiter an der Optimierung unserer Produkte und Prozesse und daran, unseren begonnenen Change Management-Prozess auf allen Ebenen erfolgreich umzusetzen.

Wirtschaftsforum: Was verbirgt sich hinter diesem Prozess?

Martina Kammann: Wir haben das schon vor Jahren angestoßen. Wir sind von einem kleinen Handwerksbetrieb mit zwei Mitarbeitern inzwischen auf ein mittelständisches Unternehmen mit 220 Mitarbeitern angewachsen. Unsere Herausforderung ist es, mit dieser Mitarbeiterzahl so schnell wie möglich auf kontinuierlich steigende Anforderungen zu reagieren und das Unternehmen laufend zu transformieren. Um das umzusetzen, sind Werte wichtig, die eine solide Grundlage für die Transformation darstellen. Es gilt, kontinuierlich Prozesse infrage zu stellen, Teamentscheidungen zu treffen und die Mitarbeiter mitzunehmen. Bei KMH leben wir Mitarbeiterorientierung im gleichen Maße wie Kundenorientierung.

Wirtschaftsforum: Wie groß ist Ihr Produktsortiment?

Martina Kammann: Wir bieten ein umfangreiches Standardprogramm mit Rohren, Rohrformteilen und Verteilersystemen in einem Baukastensystem; in unserem Onlineshop finden sich mehr als 30.000 Teile für alle denkbaren Anwendungen. Darüber hinaus bieten wir individuelle, maßgeschneiderte Lösungen für fast jeden Anwendungsfall und alle Branchen, die mit Schüttgütern oder Absaugung zu tun haben.

Wirtschaftsforum: Gibt es aktuelle technische Innovationen?

Martina Kammann: Wir sind kontinuierlich innovativ tätig und verbessern laufend unsere Produkte. Ganz aktuell bieten wir seit November alle Produkte aus Edelstahl standardmäßig mit gestrahlter, besonders glatter Oberfläche an. Wir haben dafür ein spezielles Verfahren entwickelt, mit dem wir eine Oberflächen-Rauheit von maximal Ra 0,8 μm erreichen. Das ist branchenweit einzigartig. Das Verfahren hat zahlreiche Vorteile: Das perfekte Oberflächenfinish führt zu weniger Verunreinigungen, weniger Abrieb und damit auch zu weniger Reinigungsaufwand – ideal für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie. Wir bieten unseren Kunden diese höhere Qualität nicht nur mit verkürzten Lieferzeiten, sondern auch ohne Mehrpreis.

Wirtschaftsforum: Inwieweit sind Sie vom Fachkräftemangel betroffen?

Martina Kammann: Wir haben derzeit großen Personalbedarf und geben auch Quereinsteigern eine Chance. Wir haben ein super Team hier, mit flachen Hierarchien, jeder spricht mit jedem und alle sind per Du. Wir lassen unsere Mitarbeiter an Entscheidungsprozessen teilhaben und bieten viele Weiterbildungsmöglichkeiten. Es ist mir ein persönliches Anliegen, die Freude an der Arbeit zu vermitteln. Junge Menschen müssen viel früher mit Berufen in Berührung gebracht werden; vor allem Handwerksberufe verdienen ein besseres Ansehen, als sie derzeit oft haben.

Wirtschaftsforum: Welche Ziele wollen Sie mit KMH erreichen?

Martina Kammann: Wir wollen weiter erfolgreich wachsen und unsere Innovationskraft weiter steigern, außerdem die Automation weiter vorantreiben und dazu beitragen, unsere Klimaziele bestmöglich zu erreichen.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Kunststoff, Metall, Holz & Co.

Grüner Stahl – Hightech für den Klimaschutz

Interview mit Merlin Röttger, Geschäftsführer der GeisslerWista GmbH

Grüner Stahl – Hightech für den Klimaschutz

Stahl ist einer der wichtigsten Werkstoffe der modernen Welt – und seine Herstellung für rund neun Prozent der CO2-Emissionen weltweit verantwortlich. Die GeisslerWista GmbH aus Witten ist Teil dieses für…

Mit Haltung aufs Dach – und darüber hinaus

Interview mit Sebastian Engelskirchen, Geschäftsführer der Otto Lehmann GmbH

Mit Haltung aufs Dach – und darüber hinaus

Die Anforderungen an Bauprodukte steigen – sie sollen effizient, langlebig, nachhaltig und zugleich wirtschaftlich sein. Die Otto Lehmann GmbH mit Sitz in Neutraubling beweist seit Jahrzehnten, dass gerade spezialisierte mittelständische…

Mit Leichtigkeit in die Zukunft

Interview mit Hinrich Hampe, Head of Governmental Affairs der Teijin Carbon Europe GmbH

Mit Leichtigkeit in die Zukunft

Carbonfasern haben viele Vorteile. Einer ist ihr geringes Gewicht. In der Entwicklung dieses Hightechmaterials steckt viel Know-how. Dieses ist in Deutschland nur bei der Teijin Carbon Europe GmbH mit Sitz…

Spannendes aus der Region Landkreis Diepholz

Auf Kurs: Die Herausforderungen der Logistikbranche meistern

Interview mit Andreas Kellner, Geschäftsführer und Malte Bruns Operativer Leiter sowie Philipp Kruse, Finanzleiter der Addicks&Kreye Container Service GmbH & Co. KG

Auf Kurs: Die Herausforderungen der Logistikbranche meistern

Die Addicks&Kreye Container Service GmbH & Co. KG aus Bremerhaven steht vor einer spannenden Transformation. In einem sich ständig verändernden Logistiksektor, der von Herausforderungen wie geopolitischen Spannungen und einem wachsenden…

Farmer First – mit über 50.000 Produkten

Interview mit Thomas Schlieben, Geschäftsführer der Sparex Handels- und Vertriebs GmbH

Farmer First – mit über 50.000 Produkten

Als drittgrößter Markt nimmt Deutschland für Sparex, einen britischen Hersteller und Großhändler von Ersatzteilen und Zubehör für landwirtschaftliche Anwendungsfelder, eine zentrale Rolle ein. Mit welchen Innovationen das Unternehmen seinen Einzelhandelskunden…

Lentz & Müller: Digital und persönlich

Interview mit Moritz Thole und Thomas Lentz, Geschäftsführer der Lentz & Müller Dentaltechnik

Lentz & Müller: Digital und persönlich

Von der kleinen Zahnschmiede zum digitalisierten Vor­zeigelabor – Lentz & Müller hat seit der Gründung im Jahr 1984 eine beeindruckende Entwicklung durchlaufen. Das Unternehmen mit rund 100 Mitarbeitern setzte früh…

Das könnte Sie auch interessieren

Zukunft in Stahl – nachhaltig, digital und partnerschaftlich

Interview mit Gregory Rombaut, Sales- und Marketingmanager der KS Service Center B.V.

Zukunft in Stahl – nachhaltig, digital und partnerschaftlich

In einer Branche, die wie kaum eine andere unter globalem Wettbewerbsdruck steht, geht die niederländische KS Service Center B.V. eigene Wege. Das Unternehmen, Teil der KS Industries Gruppe, kombiniert effiziente…

Glänzende Aussichten für die  Metallverarbeitung

Interview mit Alexander Döring, Geschäftsführer der OTTO FUCHS Dülken GmbH & Co. KG

Glänzende Aussichten für die Metallverarbeitung

Ob Automobilbau, Bauwesen oder Energietechnik – erst durch präzise gefertigte Metallbauteile entstehen langlebige, sichere und leistungsfähige Produkte für den Alltag und die Zukunft. Seit über 80 Jahren steht die OTTO…

„Kein Freiraum zum Atmen“

Interview mit Anton Buresch, Geschäftsführer der Gerhard Rauch Ges.m.b.H.

„Kein Freiraum zum Atmen“

Die Gerhard Rauch Ges.m.b.H. in Trasdorf in Niederösterreich ist weltweit für ihre hochwertigen Bauteile und innovativen Stanzlösungen bekannt. Anton Buresch, geschäftsführender Gesellschafter, vertritt die 2. Generation im Familienunternehmen. Im Interview…

TOP