Laserschneiden im Akkord: Die schnellste Maschine der Welt

Interview mit Ivan Melicher, Commercial Director und Marketing Director der Power-Tech Sp. z o.o. und Geschäftsführer der Eagle Deutschland GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Melicher, die Zeiten sind angesichts der Corona-Krise nicht leicht. Wie ist die Lage bei Ihnen?

Ivan Melicher: Wir sind bisher in 20, 25 Ländern aktiv und haben noch unglaubliches Potenzial, geografisch zu wachsen. Dazu entwickeln wir derzeit die Strategie im Bereich Marketing und Kommunikation. In Deutschland sind unsere Aktivitäten in den letzten Jahren stagniert, aber 2020 wird das beste Jahr überhaupt werden. Wir schwimmen damit gegen den Strom. Die Kunden sind interessiert, aber natürlich ist die Situation aufgrund von Corona nicht einfach.

Wirtschaftsforum: Warum investieren die Kunden trotzdem in Ihre Technologie?

Ivan Melicher: Aus zwei Gründen: Einer liegt in der Vorbereitung. Wir haben im Vertrieb Strukturen geschaffen, die den Brand bekannter gemacht haben. Zum Beispiel haben wir einen neuen Partner in den USA aufgebaut. Zum anderen ist unsere Technologie des Faserlaserns extrem attraktiv. Die Kunden wollen deshalb trotz der Situation nicht warten, sondern mit uns Projekte realisieren.

Wirtschaftsforum: Seit wann sind Sie mit dieser Technologie am Markt?

Ivan Melicher: 2006 sind wir mit Faserlasertechnologie gestartet und waren 2008 schon auf unserer ersten Messe, der EuroBLECH in Hannover – als eines der ersten und wenigen Unternehmen, die diese Technologie vorgestellt haben. Damals hatten die Maschinen eine Leistung von 3 kW. 2013 haben wir die erste Laserschneidmaschine in die USA geliefert. Vier Jahre später haben wir als erste Firma weltweit ein Modell mit 12 kW vorgestellt; 2018 mit 15 kW. Und zum 1. Juli 2020 sind wir offiziell mit 20 kW Laserleistung auf den Markt gkommen. Damit haben wir einen riesigen Leistungsvorsprung. Diesen Vorteil haben viele Kunden verstanden. Die typische Reaktion auf unsere Entwicklungen ist: ‘Das kann nur Eagle sein’.

Wirtschaftsforum: Worin genau liegt der Vorteil für den Kunden?

Ivan Melicher: Die neue Technologie ist energetisch deutlich effektiver; ihr Energieverbrauch pro geschnittenem Stück ist durch die Schnittgeschwindigkeit dreimal geringer im Vergleich zum Marktdurchschnitt. Mit ihr lässt sich die Produktivität erheblich steigern. Unsere Maschinen bringen im Vergleich zu klassischer CO2-Technologie die dreifache Leistung. Das bedeutet, wir sind in der Lage, mit einer Maschine drei bis vier ältere zu ersetzen, bei gleicher Produktivität. Der Kunde spart also Kosten, Zeit und Platz. Mit unseren Laserschneidmaschinen ist Wachstum auf begrenztem Raum möglich. Der Return on Investment innerhalb eines Jahres ist zum Teil atemberaubend.

Wirtschaftsforum: Was haben Sie besser gemacht als andere?

Ivan Melicher: Die Branche der Laserschneidmaschinen ist sehr anspruchsvoll. Seit Jahren haben sich starke globale Player etabliert. Wir hatten Glück, dass wir den richtigen Moment erwischt haben, als sich die klassische CO2-Technologie zur Faserlasertechnologie gewandelt hat. Von Anfang an war uns klar, dass diese neue Technologie die Zukunft ist, und wir haben in sie investiert. Wir haben Schlüsseltechnologien entwickelt und sind von Anfang an mit einem guten Konzept, dem Konzept der idealen Faserlasermaschine, auf den Markt gekommen. Anders als eine Firma mit langer Tradition und großem Produktportfolio konnten wir von Beginn an ein komplett neues Konzept kreieren, ohne Rücksicht auf bereits existierende Pläne. Das Ergebnis ist die schnellste Maschine der Welt in Bezug auf Beschleunigung, Maximalgeschwindigkeit und Wechseltischzeiten.

Wirtschaftsforum: Wie würden Sie Ihre Unternehmensphilosophie beschreiben?

Ivan Melicher: Wir sind eine junge Firma mit sehr viel Dynamik. Was uns besonders auszeichnet ist, dass wir versuchen, die besten Maschinen mit den besten Parametern zu entwickeln. Wir dürfen nicht zulassen, dass uns jemand überholt, sondern wollen die Technologieführerschaft behalten. Wachstum und Dynamik liegen in unserer DNA, ebenso wie der Wille, noch mehr zu erreichen. Wir begeistern uns für die Technologien, und unsere 180 Mitarbeiter leben für die Firma. Unser Anspruch an uns lautet: Wir wollen nicht die Größten sein, wir wollen die Besten sein.

Wirtschaftsforum: Welche Entwicklungen erwarten Sie für die Zukunft?

Ivan Melicher: Wir hatten 2019 einen Umsatz von etwa 25 Millionen EUR und wachsen pro Jahr um 20 bis 30%. Unser großes Potenzial wollen wir nutzen und strukturell noch stärker wachsen. Wir sind bereit, auch mehr in die Produktion zu investieren. Das Hauptthema ist aber, bekannter zu werden. Technologisch geht die Entwicklung hin zur mannlosen Steuerung der Maschinen. In ihnen steckt viel Intelligenz. Einige Kunden testen bereits, unsere Maschinen über Tage ‘fast ohne Bediener’ laufen zu lassen.

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