Qualität bis aufs letzte Hemd
Interview mit Giorgio Xoccato, Präsident der Xacus SRL

„Schon seit langer Zeit ist es unser Ziel, uns komplett mit den Kunden zu identifizieren“, betont Giorgio Xoccato, Präsident von Xacus. „Früher wollten wir die Hemden an das Geschäft verkaufen. Heute müssen wir schauen, dass das Geschäft unsere Hemden an den Endkunden verkauft. Das heißt, das Problem ist eher, das Geschäft zu beraten, was es am besten kaufen soll, und den Kunden zu unterstützen. Falls eine bestimmte Ware nicht läuft, dann können wir etwas anderes liefern. Wir helfen auch bei der Gestaltung der Schaufenster und organisieren Events, bei denen wir Leute in ein Geschäft einladen, wo sie die Produkte sehen und probieren können.“
Gelebtes Design
Im Grunde weiß Giorgio Xoccato aber ziemlich genau, welche Produkte gut ankommen. „Wir haben ein großes und breites Angebot an Herren- und Damenhemden“, meint er. „Aber am besten verkauft sich das klassische Hemd mit einem modernen, etwas gelebten Design. Contemporary, so heißt dieser Typ in unserem Jargon. Das ist ein Hemd, das man mit oder ohne Krawatte tragen kann.“
Wichtig ist, dass auch bei casual wirkenden Hemden jedes Detail hochwertig ist. „Unsere Hemden lassen sich nach dem Waschen leicht bügeln“, verspricht Giorgio Xoccato. „Und wir sind eines der wenigen Unternehmen, die spezielle Knöpfe anwenden. Wie die einer Jacke sind sie thermisch fixiert und fallen nie runter. Stellen sie sich vor, man muss eilig zu einem wichtigen Termin, man zieht das Hemd an und im Auto stellt man fest, dass ein Knopf herunterhängt und gleich runterfällt. Das gibt es bei unseren Hemden nicht.“
60 Jahre Erfahrung
Es ist die Art von Qualität, die man nach 60 Jahren Erfahrung in dem Geschäft erwarten kann. „Als mein Vater die Firma im Jahr 1956 gründete, war es üblich, Namen zu geben, die etwas mit der Familie oder dem Ort zu tun hatten“, offenbart Giorgio Xoccato. „X steht für unseren Nachnamen, A für den Vornamen meines Vaters Alberto, C und U steht für die italienischen Begriffe für Hemdenherstellung und Herr, und S ist der erste Buchstabe des Ortsnamens, San Vito Di Leguzzano. Es waren damals schwere Jahre direkt nach dem Krieg. Mein Vater war ein Handwerker und sehr kreativ. Er beschloss, dieses Projekt mit einigen Bekannten und Schneiderinnen aus dem Gebiet zu starten und eröffnete eine Werkstatt für Hemdenherstellung. In wenigen Jahren expandierte das Geschäft. Es waren günstige Umstände, dann damals nach dem Krieg haben die Leute einfach Kleidung gebraucht, vor allem Kleidung guter Qualität. Bis in die 1980er-Jahre war mein Vater der einzige Motor der Firma. Als ich eingestiegen bin, habe ich einige Neuerungen eingeführt und neue Märkte sind dazugekommen. Aber wir sind immer unseren Prinzipien treu geblieben.“

„Wer unsere Produkte schätzt, kauft sie auch gerne.“ Giorgio XoccatoPräsident
Fünf Jahre Entwicklung
Heute erreicht die Firma, die 250 Mitarbeiter beschäftigt, einen Umsatz von 20 Millionen EUR bei einer Exportrate von 40%. Um der Nachfrage gerecht zu werden, verfügt sie nicht nur über eine weitere Hemdenfabrik in Tirana, es gibt auch noch weitere Fabriken, die exklusiv für Xacus tätig sind.
In Deutschland ist das Unternehmen in einem Showroom der HERITAGE Agents in München präsent. „Wir wollen die Märkte verstärken, vor allem Deutschland und Frankreich“, verrät Giorgio Xoccato. „Aber wir sind auch besorgt wegen der geopolitischen Situation. Der Markt wird immer schwieriger und viele Firmen müssen aufhören. Aber das ist gleichzeitig eine Chance für uns. Wir werden 2016 genau wie die letzten beiden Jahre positiv abschließen und trotz allem Wachstum verzeichnen. In den nächsten fünf Jahren wollen wir uns weiterentwickeln, wir haben vor, eigene Geschäfte in Mailand und den größeren Städten Italiens zu eröffnen und sogar in München.“
Sehr gut Vernetzt
Wer nicht warten möchte, der kann schon jetzt über das Internet bestellen. „Ich muss sagen, dass ich am Anfang bezüglich des Onlineverkaufs sehr skeptisch war“, gibt Giorgio Xoccato zu. „Ich habe nicht geglaubt, dass ein hochwertiges Hemd online gekauft werden würde. Doch ich habe feststellen müssen, dass der E-Commerce stark gewachsen ist. Wir bieten seit einem Jahr B2C und die Leute aus der ganzen Welt kaufen unsere Hemden. Manchmal zahlen sie mehr für den Transport als für das Hemd selbst, zum Beispiel, wenn der Kunde aus Japan stammt.“
Im Bereich B2B ist die Firma aber schon lange sehr gut vernetzt. „Das Kommunikationsnetz ist wichtig, vor allem auf dem italienischen Markt“, meint Giorgio Xoccato. „Geschäfte können sich bei uns einloggen und den Warenbestand sehen. Wir bieten auch die Möglichkeit, über das exklusive My Concept-Programm Hemden maßschneidern zu lassen oder mit Initialen zu versehen. Hinzu kommt das gute Preis-Leistungs-Verhältnis.“