Arbeitskleidung schafft Zugehörigkeit

Interview mit Kai-Michael Gminder, Geschäftsführer der Gustav Daiber GmbH

Die Gustav Daiber GmbH ist seit ihrer Gründung im Jahr 1912 ein traditionsreiches Familienunternehmen, das sich zu einem führenden Anbieter im Bereich Corporate Fashion entwickelt hat. Von den ersten Schritten im Hauptgeschäft hin zur Veredelung im Textilbereich hat sich das Unternehmen kontinuierlich weiterentwickelt und dabei immer auf Qualität und Innovation gesetzt.

Große Vielfalt

Als Full Service-Anbieter im Bereich Corporate Fashion bietet Daiber ein umfassendes Leistungsspektrum. Das Sortiment umfasst aktuell mehr als 900 Produkte, darunter Workwear, Sportswear, T-Shirts, Hoodies und Accessoires, von denen über 17 Millionen ab Lager verfügbar sind. „Unsere Stärke liegt in der Vielfalt“, sagt Kai-Michael Gminder, Geschäftsführer in der 4. Generation.

„Mit über 160 Farbvariationen und modischen, aber zeitlosen Designs gehören wir zu den Trendsettern auf dem Markt. Aus diesem Grund wird unsere Bekleidung nicht nur im Arbeitsumfeld, sondern zunehmend auch in der Freizeit getragen. Dank unserer modernen Technik können wir auch kleinste Stückzahlen individuell anpassen und veredeln. Wir bieten Textilien, Kappen, Accessoires und Werbeartikel, die wir durch Stick-, Druck- und andere Veredelungstechniken zu einzigartigen Produkten machen.“

Corporate Fashion-Plattform

Über die Jahre hinweg hat die Gustav Daiber GmbH ihr Portfolio stetig erweitert. Heute bietet sie eine breite Palette an Produkten und Dienstleistungen an. „In diesem Jahr haben wir ein neues Identitätsbild kreiert, das unsere Transformation zu einer modernen Corporate Fashion-Plattform unterstreicht“, beschreibt Kai-Michael Gminder die weitere Strategie. „Der Plattformgedanke ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Digitalisierungsstrategie. Wir verstehen Digitalisierung nicht nur als Mittel zur Optimierung unserer internen Prozesse, sondern als integralen Bestandteil der gesamten Wertschöpfungskette – vom Backend über die Maschinen bis hin zum direkten Kundenkontakt.

Unser Ziel ist es, in den nächsten 1,5 Jahren eine Plattform bereitzustellen, auf der Kunden ihre Logos hochladen können, der Preis automatisch berechnet wird und die Bestellung direkt und vollständig automatisiert umgesetzt wird. Wir arbeiten derzeit intensiv an der Datenpflege und haben vor zwei Jahren auf ein neues ERP-System umgestellt.“ Bereits jetzt werden 85% der Aufträge online abgewickelt. Nachhaltigkeit ist ebenfalls ein zentraler Bestandteil der Unternehmensphilosophie von Daiber. Aktuell werden 114 verschiedene Produkte aus recycelten Materialien und Bio-Baumwolle angeboten. Besonders im Bereich der Werbeartikel legt das Unternehmen Wert auf umweltfreundliche Materialien, während bei der Workwear Langlebigkeit und Robustheit im Fokus stehen.

Identität stärken

Die Produkte aus dem Hause Daiber werden in rund 40 Länder exportiert, hauptsächlich in Europa. Neben dem Hauptstandort in Albstadt auf der Schwäbischen Alb, wo rund 170 Mitarbeiter beschäftigt sind, hat der Familienbetrieb ein Büro in Hongkong, das den Import aus Asien koordiniert. Zudem arbeitet Daiber in jedem europäischen Ausland mit mindestens einem Großhändler als Partner zusammen.

„Unsere intensive Auseinandersetzung mit unserem Identitätsbild hat gezeigt, dass der Sinn hinter unserer Arbeit darin liegt, durch unsere Corporate Fashion ein Zugehörigkeitsgefühl zu schaffen“, so der Geschäftsführer. „Unser Leitspruch „Wir verbinden Marken mit Menschen. Unsere Produkte stiften Identität“ spiegelt diesen Ansatz wider. Um diese Markenidentität noch weiter zu stärken, planen wir, unsere etablierten Marken James & Nicholson sowie Myrtle Beach unter dem Namen Daiber zu vereinen. In Albstadt haben wir zudem eine Employer Branding-Kampagne gestartet, um uns als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren.“

Mit über 100 Jahren Erfahrung blickt die Gustav Daiber GmbH optimistisch in die Zukunft. Das Unternehmen bleibt seiner Tradition treu und setzt zugleich auf Innovation und Nachhaltigkeit. Gemeinsam mit seinen Kunden und Partnern möchten es weiter wachsen und sich den Herausforderungen der Zukunft stellen. 

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Textilien

Das Garn macht den Stoff

Interview mit Bernd Schäfer, Geschäftsführer der bäumlin & ernst ag

Das Garn macht den Stoff

1920 gegründet, blickt die bäumlin & ernst ag (beag) auf fast 125 Jahre Firmengeschichte zurück. Waren es anfangs Baumwollzwirne für die in der Region St. Gallen typische Bestickung von Tüllstoffen,…

Spinnenseide aus dem Labor: Material der Zukunft

Interview mit Isabel Rosenberger, Marketing- und Kommunikationsmanagerin der AMSilk GmbH

Spinnenseide aus dem Labor: Material der Zukunft

Von der Natur können wir viel lernen. Deshalb stellt sich immer häufiger die Frage, welche Materialien aus der Natur uns im Alltag helfen können. Eine Antwort auf diese Frage hat…

Sammeln von Altkleidung kaum noch kostendeckend

Interview mit Nexhip Gjikolli, Geschäftsführer der Textil-Recycling Nord GmbH

Sammeln von Altkleidung kaum noch kostendeckend

Jeder kennt sie, die Container zum Sammeln von Altkleidern und Schuhen. Doch kaum jemand macht sich Gedanken darüber, wie groß der Aufwand des Sammelns, Sortierens und der Weiterverwertung ist. Seit…

Spannendes aus der Region Zollernalbkreis

Ein Zwilling sorgt für  Perfektion

Interview mit Ingo Straub, Geschäftsführer und Inhaber der INGELA Ingenieurgesellschaft für elektronische Ausrüstung mbH

Ein Zwilling sorgt für Perfektion

Ob Gebäude, Produktionsstätten oder komplexe Anlagen – ohne elektrotechnische Ausrüstung funktioniert keine moderne Infrastruktur. Mit dieser Kompetenz hat sich die INGELA Ingenieurgesellschaft für elektrotechnische Ausrüstung mbH aus Bisingen einen Namen…

Werkzeugtechnik mit System: Präzise. Automatisiert.

Interview mit Achim Schurius, Chief Sales Officer der Walter Maschinenbau GmbH

Werkzeugtechnik mit System: Präzise. Automatisiert.

Werkzeuge schärfen, Prozesse vernetzen, Präzision neu denken – was einst reine Mechanik war, ist heute Hightech mit System. Die Walter Maschinenbau GmbH aus Tübingen gilt als Spezialist für Werkzeugschleifmaschinen, Erodier-…

Auf Kurs zur Energiewende

Interview mit Ruwen Konzelmann, Managing Director und Marco Sauer, Director of Business Development & Regulation der Theben Smart Energy GmbH

Auf Kurs zur Energiewende

Die Digitalisierung ist eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Mit ihr verbunden ist nicht nur die Umstellung von fossilen auf erneuerbare Energien, sondern auch eine intelligente Steuerung der Energieverteilung und…

Das könnte Sie auch interessieren

Wenn der Schuh passt: Erfolg im Lizenzgeschäft

Interview mit David Friedrich, CSO und Moritz Hamm, CEO der Hamm Footwear GmbH

Wenn der Schuh passt: Erfolg im Lizenzgeschäft

Die Lizenzierung einer Modemarke im Bereich Accessoires kann das Markenimage erheblich stärken und die Marktpräsenz erweitern. Im Interview mit Wirtschaftsforum erläutern Moritz Hamm, CEO, und David Friedrich, CSO der Hamm…

Blauer Faden, grüne Vision

Interview mit Alberto Candiani, Geschäftsführer der Candiani Denim S.p.A.

Blauer Faden, grüne Vision

Seit über 85 Jahren setzt Candiani Denim aus Italien Maßstäbe in der Herstellung von hochwertigem Denim. Als Familienunternehmen in 4. Generation kombiniert Candiani handwerkliches Geschick mit innovativen Ansätzen für nachhaltige…

Mit dem besonderen Gespür für unverwechselbare Mode

Interview mit Michele Ventrella, Geschäftsführer der Agentur Ventrella GmbH

Mit dem besonderen Gespür für unverwechselbare Mode

Für Michele Ventrella ist Mode weniger Beruf als Berufung: In der Branche ist er für seine ausgeprägte Affinität zu Mode und besonders für seinen hochentwickelten Sinn für nicht alltägliche Designs…

TOP