Hygiene für den Zahnarzt
Interview

„Wir waren von Anfang an in der Welt der Zahnmedizin tätig“, erinnert sich Geschäftsführer Renato Basso. „Unser Anfangsprojekt waren Speichelabsauger, ein wichtiges Produkt für Zahnarztpraxen. Diese gab es damals nur aus Metall, wir wollten sie als Einwegprodukte aus Kunststoff herstellen. Das war sehr erfolgreich.“
Renato Basso war von Anfang an, also seit 1975, dabei. „Ich bin aber nicht der Firmengründer“, erklärt er. „Das war der inzwischen verstorbenen Gino Montagnani. Ich habe aber mit ihm zusammengearbeitet, zunächst als Verkäufer vor allem im internationalen Geschäft.“
Zwei Säulen
„Die Firma hat sich dann im Laufe der Jahre entwickelt“, führt Renato Basso, der seit 1991 der Mehrheitsgesellschafter ist, fort. „Bis 2000. Da haben wir das Konzept der Firma auf den Bereich Infection Control ausgerichtet. Dadurch haben sich zwei Aktivitäten entwickelt. Die Einwegprodukte unter dem Markennamen Monoart und Autoklave zur Sterilisation von Instrumenten. Bis heute sind diese beiden Geschäftsfelder die zwei Seelen der Firma.“
Aktuell generiert Monoart 60% des Gesamtumsatze von 27,5 Millionen EUR, der Bereich Autoklave 40%. Beide Bereiche befinden sich im Wachstum, auch weil die Firma gut 4% des Gesamtumsatzes in Forschung und Entwicklung investiert.

„Unsere Autoklave bieten höhere Leistungen als der Marktdurchschnitt.“ Renato BassoGeschäftsführer
Immer was neues
Aktuelle Neuheiten sind Monoart Einwegtücher in einer praktischen Verpackung, ein validierbares Folienschweißgerät, das Ähnliches auf dem Markt bei weitem übertrifft und ein neues Modell aus dem mittelhohen Segment für den Bereich der Sterilisation. Es ist auf die Rückverfolgbarkeit durch Etiketten, die den Operator, den Tag und die Stunde anzeigen, ausgelegt.
„Die Daten werden zum Zentralcomputer der Zahnarztpraxis übermittelt, sodass jeder darauf zurückgreifen kann“, erläutert Renato Basso. „Wir haben E9 Next auf dem Jahrestreffen der ADF, der Association Dentaire Francaise, präsentiert. Das Feedback war so exzellent, dass wir uns entschieden haben, die Markteinführung vorzuziehen. Wir wollen dieses Konzept auch bei anderen Autoklaven anbieten.“
Unter den ersten drei
Mit den hochwertigen Produkten kommt auch der Erfolg. „Wir sind Weltmarktführer im Bereich der Einwegprodukte und unter den ersten drei in Europa im Bereich der Sterilisation“, weiß Renato Basso zu berichten. „Und diesbezüglich gilt Europa weltweit als Standard.“
Weltweit ist auch der Export von Euronda, der bei 80% liegt. „Das war uns von Anfang an wichtig“, versichert Renato Basso. „Denn mit dem Fall der Mauer begann die Globalisierung. Aktuell exportieren wir in 104 Länder. Die Wichtigsten sind die, in denen wir auch Filialen haben, also Deutschland, Spanien, Frankreich und Russland. Interessant sind für uns die asiatischen Märkte. Wir sind schon dort, wollen aber unsere Präsenz ausbauen. Wir wollen dort Vertriebsbüros eröffnen, denn es handelt sich um sehr dynamische Märkte, die aber weit entfernt liegen. Man hat bessere Möglichkeiten, wenn man vor Ort ist.“
Eine gesicherte Zukunft
Intern befindet sich die Firma gerade in einer Phase des Generationenwechsels. Beide Söhne von Renato Basso sind in die Firma eingetreten, in die Bereiche Corporate Business und Recht. Zudem ist das Marketing und die kaufmännische Direktion erneuert worden.
„Unser Ziel ist ein Wachstum auf einen konsolidierten Gesamtumsatz von 95 Millionen EUR“, offenbart Renato Basso. „Denn selbst während der Krise haben wir uns um 70% gesteigert. Nun wollen wir sowohl organisch als auch durch den Aufkauf von Firmen mit passenden Synergien wachsen, um unser Ziel bis 2020 zu erreichen.“