Eine gute Kombination

Interview mit Petra Debus, Geschäftsführerin der LadySet Schüssler + Zachmann GmbH

Mode war bei LadySet Schüssler + Zachmann immer Familiensache. Die beiden Gründer und Namensgeber führten ihre 1938 gegründete Firma nur kurze Zeit gemeinsam. „Herr Zachmann ist im Krieg gefallen und das Unternehmen ging auf die Familie Schüssler über“, berichtet Geschäftsführerin Petra Debus.

Später übernahm Gislinde Scheiter, eine der vier Töchter, die Firma gemeinsam mit ihrem Mann. Schon zu dieser Zeit begann die Zusammenarbeit mit dem Versandhaus Quelle. Heute ist ihr Sohn Erich Scheiter Inhaber und Geschäftsführer in dritter Generation. Petra Debus, auch schon seit über 30 Jahren in der Firma, kümmert sich als Geschäftsführerin um Produktmanagement und Vertrieb.

„Die vierte Generation ist ebenfalls schon an Bord: Drei Kinder von Erich Scheiter sind bereits im Unternehmen beschäftigt“, erzählt sie. Mit seinen 80 Mitarbeitern erwirtschaftet LadySet Schüssler + Zachmann einen Jahresumsatz von circa 20 Millionen EUR. „Im Private Label-Segment sind wir echte Profis und entwickeln für unsere Kunden sehr erfolgreich individuelle Programme und Themen“, betont Petra Debus.

Mode für den Fachhandel

„Das Versandgeschäft ist seit Jahren rückläufig und die Käuferschicht wird immer älter. Deshalb haben wir uns vor vier Jahren entschlossen, mit einer Fachhandelskollektion auf den Markt zu gehen“, sagt Petra Debus. Unter dem Namen BLUEBEERY bietet das Modeunternehmen seitdem eine Kollektion im Segment ‘Modern Woman’ an. „Wir wollten uns breiter aufstellen und von den Versendern unabhängiger machen“, erläutert die Geschäftsführerin und fügt hinzu: „Die Mode von BLUEBEERY ist alterslos. Diese Strategie geht bisher gut auf, wir gewinnen ständig neue Kunden hinzu und unsere Produkte werden von den Verbraucherinnen sehr gut angenommen.“

Die Marke überzeugt durch gute Passform, hochwertige Materialien, ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und einen weiteren Punkt: „Wir setzen hauptsächlich europäische Stoffe ein und auch die Produktion erfolgt zum größten Teil in Europa, was den Anforderungen der Verbraucherinnen auf ein nachhaltiges Produkt entgegenkommt.“ Mit der zweiten Eigenmarke Adelina bietet LadySet Schüssler + Zachmann Hosen für die reifere Frau an.

Petra Debus, Geschäftsführerin der LadySet Schüssler + Zachmann GmbH
„Man muss Visionen haben und zukunftsorientiert denken. Es ist wichtig, immer den Markt zu beobachten, um rechtzeitig auf Veränderungen reagieren zu können.“ Petra DebusGeschäftsführerin

Internationalisierung ausbauen

„Unseren Kunden ist es wichtig, dass wir langjährige Erfahrungen haben. Wir sind ein verlässlicher Partner und haben eine sehr gute Lieferperformance. Im Gegensatz zu vielen anderen können wir in acht bis zehn Wochen nachliefern“, hebt Petra Debus hervor.

In Tunesien unterhält das Modeunternehmen eine eigene Näherei mit 180 Näherinnen. Die Kunden kommen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich und auch in den Niederlanden und Belgien ist LadySet Schüssler + Zachmann mit Außendienst und Handelsvertretern aktiv. Osteuropa, insbesondere Russland, ist ein weiterer wichtiger Markt. Dass das Unternehmen seit Jahrzehnten erfolgreich ist, habe auch strategische Gründe, sagt sie: „Man muss Visionen haben und zukunftsorientiert denken. Es ist wichtig, immer den Markt zu beobachten, um rechtzeitig auf Veränderungen reagieren zu können.“

Im Versenderbereich ist der Kundenstamm stabil. „Man kennt uns“, sagt Petra Debus. Dem Fachhandel hat sich das Unternehmen erst kürzlich mit Erfolg auf der Fashion-Messe PANORAMA BERLIN präsentiert. Fast überall in Deutschlands sind Handelsvertreter im Einsatz.

Sichtbarer werden

Viele Mitarbeiter sind dem Unternehmen seit langer Zeit treu, manche seit über 30 Jahren. Petra Debus kann sich erklären, warum: „Die Arbeitsatmosphäre ist familiär, respektvoll und freundlich. Alle ziehen an einem Strang und wir haben kurze Wege.“

Bei der Personalsuche kamen der Firma besondere Umstände zugute: „In unserer Region haben einige Wettbewerber zugemacht. Von ihnen konnten wir Fachkräfte gewinnen“, erzählt die Geschäftsführerin. „Unser Ziel ist, mit BLUEBEERY zu wachsen. Die Marke soll sichtbarer werden.“

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