„Wir wollen es dem Entwickler so einfach wie möglich machen!“
Interview mit Roland Appel, Manager Technical Marketing und Tim Möbus, Key Account Manager der Embarcadero Germany GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Appel, Herr Möbus, Embarcadero macht es möglich, native Apps für eine Vielzahl von Geräten auf Basis einer einzigen nativen Codebase zu veröffentlichen – worin liegen die zentralen Nutzengewinne hinter diesem Ansatz?
Roland Appel: Grundsätzlich erstellen wir Software für Softwareentwickler. Wir entwickeln also keine fertigen Kundenanwendungen, sondern stellen vielmehr die Software zur Verfügung, die die Ausgestaltung einer solchen Lösung später überhaupt ermöglicht – und zwar betriebssystemübergreifend. Anders als bei vielen vergleichbaren Angeboten steht bei Embarcadero hinter jeder Plattform auch ein Compiler, sodass keine eigene interpretierte Bibliothek oder Runtime benötigt wird. Als Ergebnis des Entwicklungsprozesses entsteht dann immer eine kompilierte Form – etwa eine .exe-Datei –, die problemlos weitergeleitet, verschoben und ausgeführt werden kann. Das ermöglicht nicht nur eine schnelle und stabile Entwicklung, sondern beschränkt auch die späteren Wartungskosten erheblich.
Wirtschaftsforum: An welche Zielgruppen wenden Sie sich mit Ihrer Lösung?
Roland Appel: Manche unserer Kunden – etwa die großen DAX- oder S&P500-Konzerne, aber auch viele mittelständische Unternehmen – entwickeln mit Embarcadero Lösungen für ihr eigenes Betriebsumfeld. Andere bauen mithilfe unserer Tools Produkte für ihre eigenen Kunden in unterschiedlichsten Branchen. Viele Softwarelösungen, die in Deutschland beispielsweise in Kliniken oder Apotheken Anwendung finden, wurden etwa auf der Grundlage unseres Werkzeugkastens entwickelt. Hinzu kommt ein breites Netz an Freelancern, die ebenfalls mithilfe der Tools von Embarcadero Standard- oder Individualsoftware sowie mobile Apps entwickeln – für ihre eigenen Anforderungen, aber auch als Auftragsarbeiten für ihre Kunden.
Wirtschaftsforum: Wodurch unterscheidet sich Ihre zentrale Lösung, Delphi, dabei von vergleichbaren Angeboten im Markt?
Tim Möbus: Unser oberstes Ziel besteht immer darin, dem Entwickler die Arbeit so einfach wie möglich zu machen. Aus diesem Anspruch leiten sich auch viele Funktionalitäten ab, die Delphi besonders machen – zum Beispiel unser grafischer Designer, den wir bereits seit der allerersten Version implementiert haben: So muss der Entwickler für die Verschiebung eines Buttons in seiner Zielanwendung nicht zwei Dutzend Zeilen Code schreiben, sondern kann ihn einfach visuell intuitiv anordnen.
Roland Appel: Ein weiteres wichtiges Alleinstellungsmerkmal liegt in der Möglichkeit, auf Basis eines Programmiervorgangs eine zielgerichtete Lösung für verschiedene Betriebssysteme und mobile Apps zu entwickeln. Dieselbe Anwendung muss also nicht mehrmals für unterschiedliche Rahmenbedingungen programmiert werden, und für einzelne Detailanpassungen am Schluss reichen vergleichsweise wenige Schritte aus. So sorgen wir für eine enorme Zeit- und damit auch Kostenersparnis bei unseren Kunden.
Wirtschaftsforum: Wie blicken Sie derweil in die Zukunft von Embarcadero und Delphi?
Tim Möbus: Im Allgemeinen steht der Entwicklermarkt vor der großen Herausforderung, dass viele versierte Delphi-Programmierer in den nächsten Jahren ihren wohlverdienten Ruhestand antreten werden. Für alle (angehenden) Fachkräfte, die sich in nächster Zeit in eine starke Position auf dem Arbeitsmarkt bringen möchten, haben wir unter delphilernen.de spannende Weiterbildungsinhalte sowie eine kostenlose Version unserer Lösung für Privatanwender zusammengestellt, um sich die Kenntnisse für eine spannende berufliche Zukunft zu erschließen. So möchten wir auch den sich derzeit vollziehenden Generationswechsel in der Branche proaktiv mitgestalten. Unternehmerisch können wir derweil als Teil des amerikanischen Idera-Konzerns weiterhin auf einer sehr starken Basis aufbauen, während auch Embarcadero selbst Jahr für Jahr stabile Gewinne erwirtschaftet: Damit können wir unseren Kunden konsequent die Stabilität gewährleisten, die sie für ihre oft jahrzehntelangen Entwicklungs- und Nutzungszyklen brauchen. Für den deutschsprachigen Markt ist dabei, trotz unseres starken weltweiten Freelancer-Netzwerks, auch unsere gewachsene lokale Präsenz eine wichtige Erfolgsgrundlage – diese besondere Nähe zu unseren Kunden und zur Entwickler-Community wollen wir uns auf jeden Fall erhalten.
Wirtschaftsforum: Wie begeistern Sie die Community von sich?
Tim Möbus: Die ist schon begeistert – und oft ist die Entwicklungsabteilung bei den Procurement-Entscheidungen unserer Kunden unser wichtigster Fürsprecher. Delphi zeichnet sich nicht nur durch eine relativ einfach zu erlernende Programmiersprache, sondern auch durch seine besondere Technologiekonstanz aus: Einmal getätigte Investitionen in den Programmcode können in professionellen Projekten vielfach über Jahrzehnte hinweg verwendet werden. Gleichzeitig konnten sämtliche fundamentalen Weiterentwicklungen in der IT-Welt problemlos in Delphi aufgenommen werden: Backend-Systeme, die Cloud und inzwischen natürlich auch die KI, dies jedoch stets ohne den Drang, auf jeden Zug aufspringen zu müssen. Zusammen mit unseren weltweit flexiblen Strukturen bei der gleichzeitigen Schlagkraft des Idera-Konzerns steht Embarcadero somit bereit, seine Kunden auch in den nächsten Jahrzehnten zielgerichtet zu unterstützen: mit einer einfachen, aber unglaublich wirksamen Lösung.











