Wenn der Berg ruft
Interview mit Mag. Markus Zanier, CEO der Zanier-Sport GmbH

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Wirtschaftsforum: Herr Mag. Zanier, Sie sind CEO eines Tiroler Familienunternehmens, das sich mit innovativen, hochwertigen Handschuhen seit vielen Jahren erfolgreich vom Markt absetzt. Welche Geschichte steckt hinter diesem Erfolg?
Mag. Markus Zanier: Im Prinzip ist es die Leidenschaft für die Berge, die uns als Familie und damit auch als Unternehmen immer angetrieben hat. Der Ski- und Bergsport liegt in unserer DNA. Mein Großvater hatte damals ein Mode- und Sportgeschäft, das später gemeinsam von meinem Vater und meinem Onkel übernommen wurde. Mein Vater war schon immer ein begeisterter Skifahrer und -lehrer und hatte die Idee, ein eigenes Unternehmen auf die Beine zu stellen, mit dem er sich voll und ganz identifizieren konnte. 1969 machte er sich selbstständig und gründete eine Handschuhmarke. Produkt und Marke passten zu seiner Leidenschaft, dem Skifahren.
Wirtschaftsforum: Was zeichnet die Handschuhe aus?
Mag. Markus Zanier: Zanier-Handschuhe sind innovative Hightechprodukte, die dem Markt einen Schritt voraus sind. Wir waren die Ersten, die 1999 einen beheizbaren Handschuh auf den Markt gebracht haben und die Ersten mit einem GPS-gesteuerten Handschuh; Letzterer wurde allerdings durch das iPhone obsolet. Heute haben wir unterschiedlichste Modelle im Angebot für jede Jahreszeit und unterschiedlichste Aktivitäten am Berg, vom Rodeln bis zum Wandern. Basierend auf unserer langjährigen Erfahrung entwickeln wir bestfunktionierende Lösungen.
Wirtschaftsforum: Zanier ist ein Familienunternehmen, das sich einem harten Wettbewerb stellen muss. Wie gelingt das?
Mag. Markus Zanier: Wir haben immer auf sehr schlanke Strukturen gesetzt, arbeiten heute mit sieben Mitarbeitern und setzen rund zehn Millionen EUR um. Wir entwickeln und designen die Produkte, lassen sie von externen Partnern fertigen und vertreiben sie an den Fachhandel. Damit konzentrieren wir uns auf unsere Kernkompetenzen, auf das, was wir gut können. Alles andere lagern wir aus. Neben Handschuhen bieten wir Accessoires wie Rucksäcke, Socken oder Mützen.
Wirtschaftsforum: Für wen eignen sich die Hightechhandschuhe und wo werden sie vertrieben?
Mag. Markus Zanier: Die Handschuhe sind extrem hochwertige Produkte für anspruchsvolle Skifahrer und Bergsteiger, die das halten, was sie versprechen. Man findet sie in kleinen, spezialisierten Geschäften in Bergdörfern genauso wie bei bekannten Einzelhandelsketten in der DACH-Region und anderen europäischen Ländern.
Wirtschaftsforum: Die Leidenschaft für die Berge, für die Natur zieht sich wie ein roter Faden durch die Firmengeschichte. Seit einigen Jahren beschäftigt sich Zanier intensiv mit dem Thema Klimaschutz. Wie sieht dieses Engagement genau aus?
Mag. Markus Zanier: 2019 haben wir unser 50-jähriges Jubiläum gefeiert; gleichzeitig fassten wir den Entschluss, sämtliche Produkte CO2-neutral zu fertigen und uns als Unternehmen komplett CO2-neutral aufzustellen. Wir haben mit einem Institut zusammengearbeitet, das sämtliche Prozesse, Produkte analysiert hat. Seitdem versuchen wir, soweit wir können, CO2-Emissionen zu verringen. Wenn das nicht möglich ist, gleichen wir dies über Klimaschutzprojekte aus. Dieser Fokus steht für uns klar im Zentrum unseres Handels. Ein Resultat ist der erste vegane, klimaneutrale, recycelte und recycelbare Handschuh Bleed x Zanier, der mit dem ISPO Award ausgezeichnet wurde. Es ist ein langer Weg, aber wir verbessern uns von Jahr zu Jahr.
Wirtschaftsforum: Wie sieht vor diesem Hintergrund die Vision für morgen aus?
Mag. Markus Zanier: Die Reduktion von CO2 ist ganz klar unsere Leitschnur für die nächsten Jahre. Wir haben uns als innovativer, nachhaltiger Tiroler Familienbetrieb etabliert, der sich seit Jahrzehnten im Haifischbecken zwischen Konzernen und Venture Capital-Firmen behauptet. Nur mit hochwertigen, innovativen, klimaneutralen Produkten werden wir uns auch künftig vom Wettbewerb absetzen können.
Alle Fotos: © Martin Lugger für Zanier