Gelebte Nachhaltigkeit: „Wir erhalten Werte!“
Interview mit Hamo Gregorian, Vorstand der WMW AG
Es ist ein umfassendes Portfolio an Werkzeugmaschinen, Anlagen und Geräten, das die WMW AG ihren Kunden bietet. So reicht die Bandbreite von Maschinen zur Blechbearbeitung, Bohrwerken und Bearbeitungszentren über Drehmaschinen, Fräs-, Schleif- und Honmaschinen sowie CNC-Drehmaschinen bis hin zu Sägen, Maschinenzubehör, Generatoren und Kranen.
„Zu unseren Kompetenzen gehören Ingenieurleistungen und wir stellen neben dem Handel mit Maschinen auch selbst Werkzeugmaschinen her“, erklärt Hamo Gregorian, Vorstand der WMW AG. „Dazu gehört zum Beispiel eine Rundtaktmaschine, die in der Großserienfertigung eingesetzt wird und Gewinde schneiden, drehen und bohren kann. Dabei handelt es sich um eine in dieser Form einmalige Multispin-Maschine für die Mehrspindel-Bearbeitung, die in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU entsteht.“
Kontinuierlich gewachsen
2003 gründete Hamo Gregorian die heutige WMW AG in einer alten Halle, die mit einer Krankapazität von 18 t ausgestattet war. Nachdem diese Halle den wachsenden Anforderungen immer weniger entsprach, wurde 2014 eine neue Halle gebaut, die über eine Krankapazität von 64 t für viel größere und schwerere Maschinen verfügte.
In den ersten Jahren konzentrierte sich das Unternehmen auf die sogenannten WMW-Werkzeugmaschinen aus der früheren DDR. „Diese Maschinen waren weltweit bekannt, sogar bis in die USA hinein“, verdeutlicht Vorstand Hamo Gregorian. „Es gab kaum einen metallverarbeitenden Betrieb, der keine WMW-Maschine hatte.“ Im Laufe der Jahre erweiterte die WMW AG ihr Spektrum stetig und entwickelte sich vom reinen Handelsunternehmen auch zum gefragten Anbieter von Ingenieurleistungen, Reparaturen und Modernisierungen.
Sehr nachhaltig
Als Vorstand leitet Hamo Gregorian heute die WMW AG, deren Gesellschafteranteile ihm und seinem Bruder gehören. WMW beschäftigt knapp 30 Mitarbeiter. Zu den Kunden gehören sämtliche Branchen, die Bedarf an Werkzeugmaschinen haben. Dazu zählen unter anderem die spanabhebende Industrie, Umformtechnik sowie Metall- und Blechbearbeitung.
Etwa 60% seines Umsatzes erzielt das Unternehmen in Deutschland. 30% entfallen auf das europäische Ausland mit Ländern wie Polen, den Niederlande, Spanien und Slowenien. Die restlichen 10% machen Exportmärkte außerhalb Europas aus. Die Ansprache von Kunden und Interessenten erfolgt über Internetplattformen sowie die Präsenz auf Fachmessen im In- und Ausland.
Ein wichtiges Thema auch für die WMW AG ist die Digitalisierung. „Das ist eine unendliche Geschichte“, sagt Hamo Gregorian. „Hier greifen wir auf die Dienste eines externen IT-Büros zurück, das einem früheren Mitarbeiter von uns gehört.“ Der Handel mit gebrauchten Maschinen ist für den Vorstand Nachhaltigkeit par excellence: „Wenn wir Maschinen überholen, dann ist das sehr nachhaltig. Wir erhalten Werte. So haben wir erst kürzlich eine 1917 gebaute Maschine auf den neuesten Stand gebracht.“
Viele Kulturen zusammen
Nach Gründen für den Erfolg der WMW AG gefragt, nennt Hamo Gregorian einige Faktoren: „Ich bin zum Beispiel im Vorstand des Fachverbands des Maschinen- und Werkzeug-Großhandels e.V. (FDM e.V.). In unserer Branche gibt es Tausende von Anbietern. Aber nur wenige sind wie wir auch zertifiziert und haben ein Qualitätsmanagement. Wir fühlen uns den Kunden gegenüber auch nach dem Kauf moralisch verpflichtet und helfen, wo es uns nur möglich ist. So haben wir eine eigene Elektronikabteilung, die auch Teile repariert. Kürzlich erst ist der Käufer einer Maschine im Wert von 400.000 EUR an uns herangetreten, weil diese repariert werden musste. Beim Hersteller hätte diese Reparatur 80.000 EUR gekostet. Wir haben das für 2.000 EUR machen können.“
Nicht unwesentlich zum Erfolg trägt auch die Unternehmenskultur bei der WMW AG bei. Hamo Gregorian: „Bei uns kommen viele Kulturen und Nationalitäten zusammen und das Arbeitsklima ist sehr angenehm. Im Großen und Ganzen herrscht gegenseitiger Respekt. Der Umgang miteinander ist transparent, familiär und offen.“
Neue Ideen
So wie auch in den vergangenen Jahren setzt Hamo Gregorian auch für die Zukunft auf neue Ideen: „Wir wollen uns stets weiterentwickeln und wir haben Visionen und viele Ideen für neue Entwicklungen und Projekte. Deshalb suchen und schulen wir auch Fachleute, um diese Visionen in die Tat umsetzen zu können. Projekte und Ideen haben wir reichlich, was uns fehlt sind die passenden Leute.“
Ein gutes Beispiel für eine solche Idee ist ein Forschungsprojekt, das die Parkplatznot in Städten lösen soll. Hier hat die Engineeringabteilung der WMW AG ein Konzept entwickelt, welches mit nur geringem Raumbedarf das Parken von Pkws ermöglicht. Nach der Planungsphase soll diese Idee nun in der Praxis erprobt und weiterentwickelt werden.