Herzblut für Floristen

Interview mit Jeroen Judels, Kaufmännischer Leiter der Van der Plas Flowers and Plants B.V.

Wirtschaftsforum: Was sind Schwerpunkte Ihres Produktsortiments?

Jeroen Judels: Unser wichtigster Bereich sind die Blumen. Damit machen wir rund 70% unseres Gesamtgeschäftes. Ungefähr 30% entfallen auf Pflanzen, hinzu kommt ein kleiner Anteil Dekoration.

Wirtschaftsforum: Welche Blumensorten sind besonders beliebt?

Jeroen Judels: Nach wie vor sind Rosen am wichtigsten. Wenn Saison ist, sind Tulpen natürlich stark gefragt. Die Tulpen-Saison geht von Weihnachten bis Ostern. In der letzten Zeit werden immer mehr Blumen wie Hortensien oder Eustoma nachgefragt. Im Pflanzenbereich sind wir bewusst breit aufgestellt. Wir bieten Zimmerpflanzen, blühende Pflanzen, Beet- und Balkonpflanzen sowie Stauden.

Wirtschaftsforum: Woher beziehen Sie Ihre Produkte?

Jeroen Judels: Blumen beziehen wir zu einem großen Teil aus den Niederlanden. Hier werden aber längst nicht mehr alle Sorten produziert. Deshalb importieren wir weltweit, aus Südeuropa, Frankreich und Italien und Afrika zum Beispiel.

Wirtschaftsforum: Aus welchen Ländern kommen Ihre Kunden?

Jeroen Judels: Unsere Kunden sind Floristen und Gartencenter. Wir konzentrieren uns vor allem auf die DACH-Region. Darüber hinaus sind wir viel in Frankreich und Italien tätig. Wir decken komplett Westeuropa ab, zudem Teile Osteuropas und Skandinaviens. Auch in Großbritannien sind wir aktiv. Grundsätzlich aber sind wir immer offen für neue Chancen und Möglichkeiten.

Wirtschaftsforum: Welche Trends stellen Sie am Markt zurzeit fest?

Jeroen Judels: Früher waren Lilien sehr beliebt. Da sie aber stark riechen und zudem Flecken auf der Kleidung hinterlassen, sind sie nicht mehr so beliebt. Es werden auch immer mehr Solitärblumen nachgefragt, viele individuelle Kombinationen. Man geht weg vom 0815-Blumenstrauss. Entsprechend haben sich auch die Schulungen der Floristen verändert. Es wird mehr Wert auf Kunst gelegt. Blumen sind zu Geschenkartikeln geworden.

Wirtschaftsforum: Wie „grün“ sind Ihre Blumen und Pflanzen?

Jeroen Judels: Das Thema Umweltschutz ist uns sehr wichtig, vor allem bei der Verpackung. Darüber hinaus nutzen wir Sonnen- und Windenergie und betreiben einen Fuhrpark mit modernsten Autos. Wir sind, was das Thema Nachhaltigkeit angeht, ein Pionier unserer Branche. Wir halten sogar bereits das FSI-Zertifikat, das für die nachhaltige Beschaffung von Produkten gilt. Ein heißes Thema ist natürlich der Anbau der Pflanzen. Wir sind intensiv mit Gärtnereien im Gespräch, helfen ihnen unter anderem bei der Zertifizierung.

Wirtschaftsforum: Wie wichtig ist die Digitalisierung für Ihre Weiterentwicklung?

Jeroen Judels: Nach wie vor hat der Blumenkauf direkt aus dem Lieferwagen Charme. Aber unser Webshop bietet unseren Kunden zahlreiche Vorteile. Wir selbst sind voll digitalisiert und haben ein eigenes Business Intelligence Team, um technologisch immer vorne zu bleiben.

Wirtschaftsforum: Ihr Unternehmen ist bereits seit über 50 Jahren am Markt. Was macht Van der Plas so stark?

Jeroen Judels: Unser großes Asset ist das Herzblut unseres Teams. Unsere Leute sind mit Leidenschaft bei der Sache. Zudem haben wir immer unsere Kunden im Fokus. Das ist kein Marketing-Slogan für uns, sondern gelebte Realität. Wir tun alles, damit die Floristen erfolgreich sind.

Wirtschaftsforum: Was haben Sie sich für die nächsten Monate und Jahre vorgenommen?

Jeroen Judels: Wir sind in Deutschland noch nicht bundesweit vertreten. Daran werden wir in den nächsten drei Jahren arbeiten. Wir möchten zudem keine Produkte mehr in Einweg-Pappverpackungen versenden, sondern nur noch Mehrwegverpackungen nutzen, Wannen zum Beispiel. Außerdem werden wir uns digital so aufstellen, dass unsere Kunden jederzeit wissen, wo ihre Ware ist. Voraussichtlich können wir damit in der zweiten Jahreshälfte starten.

Wirtschaftsforum: Wo sehen Sie Van der Plas langfristig?

Jeroen Judels: Wir möchten wachsen, aber solide und zuverlässig. Wir sind zufrieden, wenn unsere Kunden uns als den besten Partner schätzen. Wir möchten für sie der Hauptlieferant für Blumen und Topfpflanzen sein.

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