„Im Auktionshaus werden die höchsten Preise erzielt“

Interview mit Volker Wolframm, Geschäftsführer der Teutoburger Münzauktion GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Wolfram, wie ist dieTeutoburger Münzauktion entstanden?

Volker Wolframm: Unsere Geschichte beginnt im Jahr 1987 mit der Gründung des Münzhandels. Ich habe bereits im Kindesalter mit dem Sammeln von Briefmarken begonnen. Dieses frühe Interesse führte mich schließlich in die Welt des Handels. Nach meiner Zeit als Polizeibeamter, die ich aufgrund gesundheitlicher Probleme 1994 beenden musste, gründete ich 1995 das erste Auktionshaus in Münster. Im Jahr 1999 folgte dann die Gründung der Teutoburger Münzauktion. Seitdem sind wir gewachsen und haben uns als eines der größten Auktionshäuser im Münzbereich in Europa etabliert.

Wirtschaftsforum: Was macht die Teutoburger Münzauktion so besonders?

Volker Wolframm: Ein großer Vorteil ist unsere lebenslange Garantie auf Echtheit und Qualität aller verkauften Stücke. Kunden, die bereit sind, hohe Summen für Münzen auszugeben, suchen nach Herkunftsnachweisen und einer vertrauenswürdigen Quelle. Wir bieten nicht nur eine breite Palette an Münzen, sondern auch Expertenwissen durch unsere Sachverständigen. Zudem haben wir durch unsere internationale Vernetzung Zugang zu einem großen Markt, was uns ermöglicht, auch außergewöhnliche Stücke zu versteigern. Ich empfehle jedem die Versteigerung. Da werden die höchsten Preise erzielt.

Wirtschaftsforum: Wie läuft eine typische Auktion bei Ihnen ab?

Volker Wolframm: Unsere Auktionen finden in der Regel über fünf Tage statt. Jedes Los wird einzeln aufgerufen und live versteigert. Die Kunden können sich vorab anmelden und ihr Gebot abgeben, wobei wir sicherstellen, dass nur bonitätsgeprüfte Bieter teilnehmen. Dies schützt sowohl die Integrität der Auktion als auch die Interessen der Bieter. 

Wirtschaftsforum: Wie stellen Sie sicher, dass die Qualität der Münzen den Erwartungen Ihrer Kunden entspricht?

Volker Wolframm: Qualität ist für uns von größter Bedeutung. Wir bieten unseren Kunden die Möglichkeit, die Münzen vor der Auktion vor Ort zu besichtigen. Unsere Experten stehen bereit, um Fragen zu beantworten und die Stücke zu begutachten. Zudem sind wir stets bemüht, detaillierte Informationen und Bilder zur Verfügung zu stellen, sodass die Kunden eine informierte Entscheidung treffen können.

Wirtschaftsforum: Inwiefern hat die Digitalisierung den Auktionsprozess verändert?

Volker Wolframm: Die Digitalisierung hat den Auktionsprozess erheblich vereinfacht. Durch unsere Onlineplattform können Kunden weltweit an unseren Auktionen teilnehmen. Dies hat die Art und Weise, wie wir mit unseren Kunden kommunizieren, verändert. Wir haben die technischen Möglichkeiten, um eine Live-Auktion durchzuführen, bei der Bieter in Echtzeit teilnehmen können. Dies hat sich während der Coronapandemie als besonders vorteilhaft erwiesen.

Wirtschaftsforum: Welche Trends beobachten Sie im Bereich des Münzensammelns?

Volker Wolframm: Es gibt immer wieder neue Trends in der Sammlerwelt. In letzter Zeit beobachten wir ein wachsendes Interesse an Münzen aus dem Ostblock, die zuvor wenig Beachtung fanden. Auch chinesische Münzen sind stark im Kommen, da die Nachfrage nach historischen Stücken in China selbst steigt. Die Sammler sind zunehmend bereit, in seltene und qualitativ hochwertige Münzen zu investieren, was sich auch in den Preisen widerspiegelt.

Wirtschaftsforum: Was raten Sie neuen Sammlern, die gerade erst anfangen?

Volker Wolframm: Ich empfehle neuen Sammlern, sich Zeit zu nehmen und sich gründlich zu informieren. Es ist wichtig, ein Gefühl für die verschiedenen Münzarten und deren Wert zu entwickeln. Besuchen Sie Auktionen, sprechen Sie mit Experten und nutzen Sie die Angebote von Auktionshäusern wie dem unseren. Wir bieten auch eine Vielzahl von Ressourcen, um Sammler zu unterstützen und ihnen zu helfen, ihre Sammlungen aufzubauen.

Wirtschaftsforum: Wie sieht die Zukunft der Teutoburger Münzauktion aus?

Volker Wolframm: Wir sind optimistisch, was die Zukunft angeht. Die Nachfrage nach hochwertigen Sammlerstücken bleibt stabil und wir haben die Absicht, unsere internationalen Beziehungen weiter auszubauen. Zudem arbeiten wir kontinuierlich daran, unsere Dienstleistungen zu verbessern und unseren Kunden ein noch besseres Erlebnis zu bieten. Die Kombination aus Tradition und Innovation ist der Schlüssel zu unserem Erfolg.

Wirtschaftsforum: Abschließend, was macht das Sammeln von Münzen für Sie so besonders?

Volker Wolframm: Für mich ist das Sammeln von Münzen eine Möglichkeit, Geschichte lebendig zu halten. Jede Münze erzählt eine Geschichte, sei es über die Kultur, die Zeit oder die Menschen, die sie geprägt haben. Es ist faszinierend zu sehen, wie Sammler diese Stücke schätzen und wie sie durch unsere Auktionen die Möglichkeit erhalten, ihre Leidenschaft auszuleben. Das macht unsere Arbeit so erfüllend.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema

„Nachhaltigkeit ist kein Luxus,  sondern eine Notwendigkeit“

Interview mit Hartmut Schoon, CEO der Enneatech AG

„Nachhaltigkeit ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit“

Die Recyclingbranche steht vor einer enormen Herausforderung: Wie lässt sich Kunststoff nachhaltig wiederverwerten, ohne auf Qualität zu verzichten? Die Enneatech AG aus Ostfriesland hat sich dieser Frage gestellt – und…

Wenn Standard nicht reicht

Interview mit Hubert Romoth, Geschäftsführer der TTS Transport- und Trennwandsysteme GmbH

Wenn Standard nicht reicht

Ob in Logistikzentren, Fertigungshallen oder der Automobilindustrie – Schutz- und Trennwandsysteme sind unverzichtbar für Sicherheit und Effizienz. Die TTS Transport- und Trennwandsysteme GmbH aus Werther setzt dabei seit 30 Jahren…

TECHART:Zurück auf der Überholspur

Interview mit Benedict von Canal, Geschäftsführer der TECHART Automobildesign GmbH

TECHART:Zurück auf der Überholspur

Als Benedict von Canal Ende 2023 die operative Führung von TECHART übernahm, stand der renommierte Porsche-Veredler vor dem Aus. Heute ist das Unternehmen wieder stabil – digitaler, fokussierter und mutiger…

Spannendes aus der Region Kreis Gütersloh

Antrieb für den Mittelstand

Interview mit Florian Hochstadt, Geschäftsführer der I.M.A. - H.-D. Gröschler GmbH

Antrieb für den Mittelstand

Die I.M.A. - H.-D. Gröschler GmbH aus Leopoldshöhe ist ein führender Anbieter von maßgeschneiderten Antriebssystemen, die speziell auf die Bedürfnisse kleinerer und mittlerer Maschinenhersteller zugeschnitten sind. Mit über 35 Jahren…

Erfolgreiche Übernahme eines Technologieführers

Interview mit Jost Orichel, Geschäftsführer der Spilker Precision International GmbH und Yvonne Boels, Vorsitzende des Family Office Boels & Partners und CEO von Spilker

Erfolgreiche Übernahme eines Technologieführers

Das Traditionsunternehmen Spilker Precision International GmbH verfügt über einzigartige Erfahrung in der Herstellung von Stanz- und Veredelungswerkzeugen sowie im Sondermaschinenbau. Als im letzten Jahr Insolvenz angemeldet wurde, drohte eine über…

Wenn Standard nicht reicht

Interview mit Hubert Romoth, Geschäftsführer der TTS Transport- und Trennwandsysteme GmbH

Wenn Standard nicht reicht

Ob in Logistikzentren, Fertigungshallen oder der Automobilindustrie – Schutz- und Trennwandsysteme sind unverzichtbar für Sicherheit und Effizienz. Die TTS Transport- und Trennwandsysteme GmbH aus Werther setzt dabei seit 30 Jahren…

Das könnte Sie auch interessieren

Schreibwaren im Umbruch – Vielfalt als Stärke

Interview mit Felix Bredenkamp, Geschäftsleiter und Kai Wysocki, Teamleiter Vertrieb der Stanger Produktions- und Vertriebs GmbH

Schreibwaren im Umbruch – Vielfalt als Stärke

Ob Schreibwaren, Klebstoffe oder Markierungssprays – die Stanger Produktions- und Vertriebs GmbH aus Espelkamp ist seit Jahrzehnten als vielseitiger Anbieter im Markt präsent. Heute gehört das Unternehmen zur französischen Technima-Gruppe…

Mobilität mit Anspruch: Markenstärke trifft Zukunft

Interview mit Frank Döhring, Vorsitzender Geschäftsführer der Jürgens GmbH

Mobilität mit Anspruch: Markenstärke trifft Zukunft

Seit über 100 Jahren ist die Jürgens Gruppe fester Bestandteil der Automobilwelt in Südwestfalen – mit Mercedes-Benz als Partner der ersten Stunde. Heute präsentiert sich das Familienunternehmen als regional verankerter…

Mehr als ein Koffer: ein Statement

Interview mit Bernd Georgi, Geschäftsführer der Floyd GmbH

Mehr als ein Koffer: ein Statement

Als Bernd Georgi 2019 gemeinsam mit Geschäftspartner Horst Kern die ersten Koffer unter der Marke Floyd auf den Markt brachte, stand die Welt kurz vor einer Pandemie – ein denkbar…

TOP