Tradition trifft Innovation: Uhren aus Deutschland

Interview mit Nathalie Birk, Geschäftsleitung der POINT TEC Products Electronic GmbH

Wirtschaftsforum: Frau Birk, was würden Sie sagen macht das Besondere an einer Uhr aus dem Hause POINT TEC aus?

Nathalie Birk: Jede unserer Marken hat ihr individuelles Design, ihre eigene Geschichte. Wir fertigen Uhren mit Charakter. Unsere hochwertigen Uhren überzeugen auch durch ihre Details. Alle unsere Uhren werden außerdem in Deutschland hergestellt.

Wirtschaftsforum: Sie sprechen unterschiedliche Marken an. Welche Marken sind das?

Nathalie Birk: Unsere Marken sind ZEPPELIN, bauhaus und RUHLA. Die Marke ZEPPELIN – Gewinnerin des German Brand Award 2025 – bietet ein zeitloses Design und ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis. Kennzeichen unserer bauhaus Uhren sind ihr reduziertes Design in Anlehnung an die Philosophie des Bauhauses. Einen besonderen Reiz hat die Marke dadurch, dass unser denkmalgeschütztes Gebäude der ehemaligen Uhrenwerke RUHLA ein eindrucksvolles Zeugnis der Bauhausarchitektur ist. Und damit komme ich zu unserer dritten Marke: RUHLA. 2019 haben wir die Uhrenwerke RUHLA in Thüringen mitsamt Museum übernommen. Hier ist die über 160-jährige Geschichte der Uhrmacherkunst in Ruhla greifbar.

Wirtschaftsforum: Wahrlich ein Ort mit Tradition. Wo sind ihre Uhren preislich angesiedelt?

Nathalie Birk: Im Segment der Quarz- und Automatikuhren liegen die Einstiegspreise zwischen 200 und 500 EUR, ein High-End-Chronometer kann auch 2.500 EUR kosten.

Wirtschaftsforum: Wir haben schon über Geschichte gesprochen. Erzählen Sie uns doch bitte etwas über die Historie von POINT TEC.

Nathalie Birk: Mein Vater Willi Birk hat das Unternehmen 1987 gegründet. Auch meine Mutter war von Beginn an im Unternehmen tätig, ein klassisches Familienunternehmen. Von Beginn an lag der Fokus darauf, hochwertige Uhren mit Charakter und Geschichte in Deutschland zu fertigen. Die Uhren sollten trotz des hohen Qualitätsanspruchs aber auch bezahlbar sein. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich POINT TEC vom kleinen Familienbetrieb zu einem etablierten Hersteller mit heute drei Marken entwickelt. Ein besonderer Meilenstein war natürlich 2019 die Übernahme der Uhrenwerke RUHLA, die für uns zuvor schon mehrere Jahre Uhren gefertigt hatten. Zu DDR-Zeiten und vor ihrer Zerschlagung nach der Wende waren die Uhrenwerke RUHLA eine der größten Uhrenfabriken der Welt. Hier arbeiteten 8.000 Menschen und von nur einem einzigen Uhrwerk wurden im Rekordjahr 1980 6,6 Millionen Stück verkauft.

Wirtschaftsforum: Wie ist die Struktur von POINT TEC? Wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie?

Nathalie Birk: Unser Unternehmen ist von Beginn an zu 100% in Familienhand. Neben unserem Hauptsitz in Ismaning bei München haben wir mit den Uhrenwerken RUHLA seit 2019 einen zweiten Standort. Aktuell beschäftigen wir insgesamt 
48 Mitarbeiter.

Wirtschaftsforum: Stellen Sie nur ihre eigenen Marken her oder fertigen Sie auch für andere Auftraggeber?

Nathalie Birk: Neben unseren Marken produzieren wir auch Private Label für unterschiedliche Industrien, zum Beispiel als Sondereditionen zu Firmenjubiläen.

Wirtschaftsforum: Über welche Vertriebswege verkaufen Sie Ihre Marken?

Nathalie Birk: Wir verkaufen in erster Linie über den Handel, das heißt Uhren- und Schmuckgeschäfte.

Wirtschaftsforum: Und wo sind Ihre Marken überall erhältlich?

Nathalie Birk: Unser wichtigster Markt ist die DACH-Region. Wir haben aber auch neue Märkte gewonnen. So sind wir in fast jedem Land Europas mit unseren Marken präsent, verkaufen unsere Uhren aber auch nach Asien. Mittlerweile exportieren wir rund zwei Drittel unserer Uhren.

Wirtschaftsforum: Welche Vertriebs- und Marketingwege nutzen Sie?

Nathalie Birk: In Deutschland besteht unser Außendienst teils aus eigenen, teils aus freien Mitarbeitern, außerhalb Deutschlands arbeiten wir mit Distributionspartnern zusammen. Entscheidend sind auch ein gutes Netzwerk sowie intensive Marktrecherche. Dabei schätzen wir starke Partnerschaften. Wir setzen überwiegend auf Onlinemarketing. Auf Instagram haben wir beispielsweise für die Marke ZEPPELIN rund 100.000 Follower. Unsere Kunden unterstützen wir auch am Point of Sale. Die wichtigsten Messen, auf denen wir in diesem Jahr ausstellen, sind die Münchener Inhorgenta und Time to Watches in Genf.

Wirtschaftsforum: Welches sind Ihre Ziele für die kommenden Jahre?

Nathalie Birk: Wir möchten mehr Bekanntheit für unsere Marken schaffen, bestehende Partnerschaften stärken, weiter international expandieren, gesund wachsen, die Werte eines Familienunternehmens pflegen und unser Markenprofil schärfen.

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