Architektur im Wertewandel

Interview mit Martin Görge, Geschäftsführer der Sprinkenhof GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Görge, die Sprinkenhof GmbH geht auf das Jahr 1927 zurück und ist seit 1935 im Besitz der Stadt Hamburg. Gerade die Entwicklung der letzten acht Jahre ist beeindruckend.

Martin Görge: Das kann man so sagen. Wir haben uns zur zentralen gewerblichen Immobiliengesellschaft der Stadt entwickelt, mit einer Mitarbeiteranzahl, die sich verdreifacht hat und einem Bauumsatz von 350 Millionen EUR.

Wirtschaftsforum: Sie sind seit acht Jahren Geschäftsführer von Sprinkenhof. Wie sehen Sie Ihre Aufgabe in diesem dynamischen Kontext?

Martin Görge: Ich sehe meine Rolle vor allem darin, mehr als 40 Führungskräfte zu befähigen, das operative Geschäft eigenständig zu bewältigen. Dabei legen wir einen klaren Fokus auf Nachhaltigkeit, Digitalisierung und organisatorische Entwicklung – Werte, die vor fünf Jahren in unserer Unternehmensstrategie verankert wurden.

Wirtschaftsforum: Was bedeutet Nachhaltigkeit für Ihr Unternehmen?

Martin Görge: Nachhaltigkeit beginnt für uns mit dem Geschäftsmodell, mit Produkten und Dienstleistungen, die gefragt sind. Dann gilt es die Dekarbonisierung voranzutreiben, angefangen bei der intensiveren Nutzung vorhandener Bestände über die Umnutzung bestehender Immobilien bis zur Planung CO2-optimierter Neubauten. Auch soziale Aspekte gewinnen zunehmend an Bedeutung. Unser Ziel ist es, uns über den Standard hinauszuheben.

Wirtschaftsforum: Welche Projekte zählen zu Ihren Referenzen?

Martin Görge: Unser Portfolio ist breit gefächert. Von sozialen Projekten wie Jugendhäusern und Feuerwachen bis zu Großprojekten wie dem Congress Center Hamburg, das denkmalgerecht erweitert und revitalisiert wurde. Das ganzheitliche Gestaltungskonzept wurde für den Nachhaltigkeitspreis nominiert.

Wirtschaftsforum: Was sehen Sie als Gründe für den Erfolg von Sprinkenhof?

Martin Görge: Unser Erfolg resultiert aus dem kontinuierlichen Aufbau von Baukompetenz und der Anwendung von Wissen aus gelungenen Projekten. Wir haben eine starke Basis geschaffen und setzen auf die Fortführung guter Arbeit.

Wirtschaftsforum: Wie beurteilen Sie die aktuelle Lage in der Immobilienbranche?

Martin Görge: Die Branche hat mit Herausforderungen wie der Zinsentwicklung und steigenden Baukosten zu kämpfen. Wir spielen jedoch eine kompensierende Rolle als Auftraggeber. Der öffentliche Bedarf ist hoch und viele Vorhaben sind geplant, was unsere Investitionen langfristig sichert.

Wirtschaftsforum: Welche Rolle spielt die Digitalisierung in Ihrem Unternehmen?

Martin Görge: Die Digitalisierung ist entscheidend für Produktivitätsfortschritte. Wir nutzen digitale Prozesse in der Planung und Angebotserstellung, um Effizienz und Fehlerfreiheit zu gewährleisten.

Wirtschaftsforum: Wie gestalten Sie die Unternehmenskultur bei Sprinkenhof?

Martin Görge: Die Unternehmenskultur ist wertschätzend und offen. Mit unseren vielen neuen Mitarbeitenden halten wir die Organisation in Bewegung und fördern eine positive Entwicklung.

Wirtschaftsforum: Was motiviert Sie persönlich?

Martin Görge: Ich gebe immer 100%, sei es im Sport, in der Familie oder im Beruf. Für mich hat sich diese Einstellung sowohl im Leistungssport als auch im Beruf bewährt, wobei sich bemerkenswerte Parallelen ergeben.

Wirtschaftsforum: Welche Vision haben Sie für die nächsten Jahre?

Martin Görge: Wir möchten weiterhin ein verlässlicher Partner für Flächen- und Großprojekte sein, innovative Lösungen vorantreiben und die Entwicklung Hamburgs positiv beeinflussen.

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