Alles dreht sich um Präzision

Interview mit Markus Gnägi, CEO Technik und Betrieb, und Daniela Leuenberger, CEO Finanzen und Administration der Neida Bärtschi AG

COVID-19 stellte das neue Team an der Spitze von Neida Bärtschi im vergangenen Jahr vor eine ungewöhnliche Herausforderung. CEO Markus Gnägi und CEO Daniela Leuenberger sind beide seit 2015 im Unternehmen tätig und übernahmen ihre aktuellen Aufgaben in der Geschäftsführung im Jahr 2019, nur wenige Monate vor der globalen Pandemie.

Erfreulicherweise hat COVID-19 das Unternehmen aber nicht aus der Erfolgsspur geworfen. „Corona hat sich nur minimal auf unser Geschäft ausgewirkt“, versichert Markus Gnägi. „In der Anfangsphase der Pandemie mit den durch den Lockdown verursachten Bewegungseinschränkungen hatten wir einen vorübergehenden Umsatzrückgang, der sich aber schnell wieder erholte.“

Flexibel und kundenorientiert

Besorgniserregender ist der derzeitige Anstieg der Rohstoffkosten. Doch das ist ein branchenweites Problem. Zurzeit meldet Neida Bärtschi keine Lieferengpässe und ist zuversichtlich, alle Aufträge mit der gewohnten Zuverlässigkeit erfüllen zu können.

„Die Neida Bärtschi AG ist ein flexibles und kundenorientiertes Unternehmen, das sich auf die Lohnfertigung von anspruchsvollen Drehteilen und die Montage von kompletten Baugruppen spezialisiert hat“, so Markus Gnägi. „Wir haben kein Standardportfolio, sondern produzieren nach Kundenspezifikationen oder Zeichnungen. Dank unserer hochmodernen Produktionsanlagen können wir Teile mit Durchmessern von 0,5 mm bis 20 mm mit extrem feinen Toleranzen und in Serien von nur 50 Teilen bis zu mehreren Millionen herstellen.“

Weltweites Netz

In der internen Fertigung werden jährlich knapp 35 Millionen Teile gedreht. Kleinere Teile werden im eigenen Haus hergestellt, während größere Komponenten von Partnern gefertigt werden. „Wir verfügen über ein weltweites Netz von zuverlässigen Partnern, mit denen wir eng zusammenarbeiten, um ein Höchstmaß an Präzision und Qualität zu gewährleisten“, betont Daniela Leuenberger. „Mit der eigenen Montage und dem Know-how in der utomatisierungstechnik liefern wir unseren Kunden zudem komplett montierte Baugruppen.“

Messbare Qualität

Der Erfolg des Unternehmens beruht maßgeblich auf der Qualität der hergestellten Teile. Daher ist die Qualitätskontrolle ein wesentlicher Bestandteil des Fertigungsprozesses. „Wir messen, um Gewissheit zu haben und nicht aus Gewohnheit“, zitiert Markus Gnägi die Firmenwebseite. „Dank modernster Prüfeinrichtungen sowie einer kontinuierlichen, lückenlosen Qualitätssicherung können wir absolute Zuverlässigkeit in engsten Toleranzbereichen garantieren.“

Am Standort fest verwurzelt

Die Neida Bärtschi AG ist aus der Fusion zweier Solothurner Unternehmen entstanden. „Die beiden Unternehmen wurden 2011 und 2012 von einer Gruppe von Aktionären gekauft“, erklärt Daniela Leuenberger. „Da bereits das gleiche Gebäude genutzt wurde, war der logische nächste Schritt die Fusion der beiden Unternehmen im Jahr 2017.“

Heute beschäftigt das Unternehmen 26 Mitarbeiter und beliefert Kunden weltweit. „Der Schwerpunkt unserer Aktivitäten liegt im deutschsprachigen Raum, aber wir arbeiten für Kunden aus aller Welt“, fügt die Geschäftsführerin hinzu.

Breit gefächerter Kundenstamm

Ähnlich wie der Kundenstamm sind auch die Anwendungsgebiete der gedrehten Präzisionsteile breit gefächert. „Wir überzeugen mit innovativen Lösungen, hoher Wirtschaftlichkeit und großer Flexibilität mit unseren Produkten und Dienstleistungen im Anwendungsgebiet des Apparate- und Maschinenbaus sowie in der Medizin-, Gebäude- und Elektrotechnik“, sagt Markus Gnägi. „Hier streben wir weiteres Wachstum an.“

Nachhaltiges Wachstum

Dabei geht es nicht um Wachstum um jeden Preis. Vielmehr ist ein langfristig nachhaltiges Wachstum ein Anliegen. Hier werden die sozialen Netzwerke eine immer größere Rolle spielen. „Während der Pandemie haben wir erkannt, wie wichtig die sozialen Medien für die Pflege enger Kundenkontakte sind. Darauf wollen wir auch in Zukunft bauen“, so Daniela Leuenberger. „Die Business-Networking-Plattform LinkedIn spielt hier eine Schlüsselrolle. Nachdem wir uns in den letzten Monaten verstärkt mit dem Medium beschäftigt haben, sehen wir bereits Ergebnisse sowohl bei der Anzahl der neuen Follower und Homepage-Besuchen als auch bei den Kundenanfragen.“

Hohe Standards halten

Nachhaltiges Wachstum bedeutet auch die Aufrechterhaltung hoher Qualitätsstandards. „Eine unserer Hauptstärken ist unsere Fähigkeit, auch bei großen Produktionsmengen hohe Qualitätsstandards zu halten“, so Markus Gnägi. „Wir streben immer eine optimale Wertschöpfung für den Kunden an.“

Dies wird auch durch eine starke Unternehmenskultur unterstützt. „Wir sind ein Ausbildungsunternehmen und sichern uns so die Arbeitskräfte von morgen. Wir schaffen eine Kultur, in der Einsatz, Fähigkeiten und Talente entwickelt und wertgeschätzt werden“, so Markus Gnägi weiter. „Somit fördern wir eine faire, erfolgreiche Arbeit zugunsten unserer Kunden, Lieferanten und Mitarbeitenden.“

Mehr zum Thema Kunststoff, Metall, Holz & Co.

„Draht ist unser roter Faden“

„Draht ist unser roter Faden“

Drähte, egal in welcher Form oder in welcher Ausführung, begegnen uns in der Mikrowelle, im Gartenzaun oder beim Reisekoffer, den wir auf Rollen durch den Flughafen ziehen. Es ist diese…

„Wir setzen auf Mitarbeiter ab 50“

Interview mit Benjamin Pastuszak, Geschäftsführer und Aaron Knoblich, Geschäftsführer der DTZ Dichtungs-Technik-Ziegler GmbH

„Wir setzen auf Mitarbeiter ab 50“

Pumpenreparaturen und Gleitringdichtungen sind ihre Spezialität: Die DTZ Dichtungs-Technik-Ziegler GmbH aus Bünde hat auf diesem Gebiet jahrzehntelange Erfahrung. Im Gespräch mit Wirtschaftsforum berichten die Geschäftsführer Benjamin Pastuszak und Aaron Knoblich…

Ehrlicher Werkstoff, klare Vision

Interview mit Joachim Böttiger, Vorstand der Verallia Deutschland AG

Ehrlicher Werkstoff, klare Vision

Das Material Glas ist hochaktuell. In Zeiten von Klimawandel, Energiekrise und Debatten um Verpackungen steht der Werkstoff im Rampenlicht: unendlich recycelbar, geschmacksneutral, langlebig. Doch wie gelingt eine klimafreundliche Produktion, wenn…

Spannendes aus der Region Biberist

„Freude, die innen entsteht, nach außen tragen“

Interview mit Philipp Schwander, CEO der Kisag AG

„Freude, die innen entsteht, nach außen tragen“

Der Rahmbläser hat die Kisag AG mit Sitz im schweizerischen Bellach bei Solothurn bekannt gemacht – nicht nur in der Schweiz, sondern auch im Ausland. Immer wieder hat sich das…

Weltweit im Einsatz: Sensorik für Extreme

Interview mit Dr. Holger von Both, CEO und Yves Böhme, CFO der Sensor Technik Sirnach AG

Weltweit im Einsatz: Sensorik für Extreme

Extreme Bedingungen sind ihr Alltag: Bei STS dreht sich alles um Sensoren, die zuverlässig in Raketenantrieben, in der Tiefsee oder in hunderte Meter tiefen Brunnen arbeiten – überall dort, wo…

Investitionen, die die Zukunft gestalten

Interview mit Dr. Christian Koch, Head BB Biotech @ Bellevue Asset Management AG

Investitionen, die die Zukunft gestalten

Die Biotechnologiebranche zählt zu den innovationsstärksten und dynamischsten Sektoren der globalen Wirtschaft. Getrieben von wissenschaftlichem Fortschritt, dem wachsenden Bedarf an neuen Therapien und Medikamenten sowie gesellschaftlichen Megatrends wie dem demografischen…

Das könnte Sie auch interessieren

Zukunft in Stahl – nachhaltig, digital und partnerschaftlich

Interview mit Gregory Rombaut, Sales- und Marketingmanager der KS Service Center B.V.

Zukunft in Stahl – nachhaltig, digital und partnerschaftlich

In einer Branche, die wie kaum eine andere unter globalem Wettbewerbsdruck steht, geht die niederländische KS Service Center B.V. eigene Wege. Das Unternehmen, Teil der KS Industries Gruppe, kombiniert effiziente…

„Draht ist unser roter Faden“

„Draht ist unser roter Faden“

Drähte, egal in welcher Form oder in welcher Ausführung, begegnen uns in der Mikrowelle, im Gartenzaun oder beim Reisekoffer, den wir auf Rollen durch den Flughafen ziehen. Es ist diese…

Brücken bauen für die Zukunft

Interview mit Martin Dickmann, Geschäftsführer der Claus Queck GmbH

Brücken bauen für die Zukunft

Der Investitionsstau in der öffentlichen Infrastruktur ist in Deutschland längst nicht mehr zu übersehen. Das Stahlbauunternehmen Claus Queck GmbH aus Düren, das sich schon seit langer Zeit vornehmlich auf den…

TOP