Achtung der Natur anstelle von Naturverachtung

Interview mit Dr. h. c. Peter Jentschura, Vorsitzender Geschäftsführer der Jentschura International GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Dr. Jentschura, wie haben Sie herausgefunden, dass ein schlecht ausbalancierter Säure-Basen-Haushalt mitverantwortlich für viele moderne Zivilisationskrankheiten ist?

Dr. h. c. Peter Jentschura: Ich habe mich über 20 Jahre mit den sogenannten modernen Zivilisationskrankheiten auseinandergesetzt. Von 1986 bis 1996 habe ich eine kleine Gesundheitszeitschrift herausgebracht. Ich habe damals schon festgestellt, dass sich diese Themen immer stärker verdichteten, von Krebs bis hin zu Allergien, Zellulite, Rheuma oder Autoimmunkrankheiten. Die Zivilisation unserer Zeit konfrontiert den menschlichen Organismus mit Stoffen, an deren Verstoffwechselung er im Laufe seiner Menschheitsgeschichte nicht gewöhnt worden ist. Das ruft im Körper die unterschiedlichsten Phänomene hervor: der eine Mensch lagert die Stoffe ab und wird übergewichtig oder bekommt Ballen an den Füßen oder im Pickel Gesicht. Andere wiederum scheiden die Stoffe aus und es entstehen Krankheitsbilder, wie zum Beispiel Hämorrhoiden oder andere Krankheiten durch diese Ausscheidungen. Wieder andere Menschen erleiden Schaden durch diese Gifte, verlieren ihre Haare oder bekommen sogar im schlimmsten Fall Krebs. Ich habe auf diesen Erkenntnissen basierend drei Gebote der Gesundheit entwickelt, über die inzwischen in Ärztezeitschriften weltweit berichtet wird.

Wirtschaftsforum: Wie lauten diese drei Gebote?

Dr. h. c. Peter Jentschura: Das erste Gebot ist: ‘Meide Schädliches!’ Darunter fällt alles, von soziologischen Aspekten bis hin zu Rauchen und Alkohol. Das zweite Gebot lautet: ‘Iss, trink, tue Nützliches!’. ‘Scheide Schädliches aus!’ ist das letzte Gebot, das damals auch den entscheidenden Entwicklungsschritt gebracht hat. Ich habe 1993 gemeinsam mit meinem Freund und Co-Autor Josef Lohkämper ein Reinigungsprozedere entwickelt, das den menschlichen Körper bis in die Zelle reinigt. Ablagerungen werden gelöst und relevante Organe gestärkt. Das heißt, die Aufgabe dieser Produkte ist die Verstoffwechselung und die Ausscheidung durch die Haut von allem, was der Körper nicht gebrauchen kann. Auf dieser Basis hat unser Unternehmen seinen Durchbruch erlebt.

Wirtschaftsforum: Wie erklären Sie diesen Durchbruch?

Dr. h. c. Peter Jentschura: Die Corona-Pandemie war für uns wie ein warmer Regen und wir hatten das beste Geschäftsjahr aller Zeiten. Das Bewusstsein für die Erhaltung der eigenen Gesundheit auf natürlicher Basis ist gestiegen und viel mehr Menschen haben verstanden, wie das geht, zum Beispiel durch die Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte. Inzwischen sind wir ein Team von 110 Männer und Frauen und liefern bis nach China. China hat eine 5.000 Jahre alte Medizingeschichte – hier muss man Überzeugungsarbeit leisten. Aber die modernen Zivilisationskrankheiten waren tatsächlich noch eine Lücke, die nicht mit chinesischen Pflanzen und Heilmitteln und auch nicht mit Akkupunktur gefüllt werden kann. Mittlerweile sind wir sogar in der Lage, Knochen, Gewebe oder die Haut zu regenerieren.

Wirtschaftsforum: Wie sind Sie zu diesen Erkenntnissen gekommen?

Dr. h. c. Peter Jentschura: Ich gehe den Weg der Erforschung der inneren Abläufe und des Stoffwechsels. Dazu habe ich eine Wissensbasis rund um die körperlichen Abläufe erforscht. Ich denke beispielsweise nur in Prozessen, während die Humanmedizin in der statischen Betrachtung von Symptomen stecken geblieben ist. Wenn Sie erst einmal erkannt haben, dass es statische Phänomene gar nicht gibt und im prozessualen Denken angekommen sind, und dann auch noch verstehen, dass wir eine gnädige Schöpfung haben, die alles, was sie macht, zu ihrem eigenen Erhalt und zu ihrem eigenen Nutzen macht und nicht, um irgendjemandem zu schaden, dann sind sie in einer ganz anderen Gedankenwelt angekommen. Alles, was in unserem Organismus vor sich geht, soll dem Körper nutzen und ihn erhalten. Ich rate in der Regel dazu, entweder die Primärursache für die Beschwerden im Stoffwechselprozess zu beseitigen oder aber den laufenden Ausscheidungsprozess zu beschleunigen. Wenn man den Organismus bis ins Gewebe und in die Zellen stärkt, ist der Körper auch in der Lage, mit den modernen Zivilisationskrankheiten und im Zweifelsfall auch mit Viren fertig zu werden.

Wirtschaftsforum: Ihnen ist jedoch nicht nur die Gesundheit des Körpers wichtig. Ihr Ansatz schließt auch die Natur und unseren gesamten Planeten mit ein?

Dr. h. c. Peter Jentschura: Der Körper, einschließlich seiner Seele und seines Intellektes, ist sehr vielschichtig. Wir haben mittlerweile weltweit einen Diagnosekult und einen Therapienotstand. Es gibt Diagnosekliniken, aber kaum Therapiekliniken. Die Schere zwischen diagnostischen Möglichkeiten und heilungsgerichteten Therapien gilt es noch zu schließen. Wir alle sollten uns folgende Frage stellen: „Wollen wir eine Welt der Kranken oder wollen wir eine Welt der Gesunden?“ Unsere Herausforderung ist es, für eine gesunde Gesellschaft zu sorgen. Ich sehe hier ein Problem der Menschenführung. Im Moment leben wir mit Krankheiten. Für einen Planeten gesunder Menschen bräuchte es ein generelles Umdenken. Wir brauchen eine gesunde Natur mit gesunden Tieren – einen gesunden Planeten. Im Augenblick berauben wir die Natur und auch die Tierwelt und manipulieren. Wir sind in einem beklagenswerten ethischen Tal der Naturverachtung angekommen. Dieses Tal müssen wir verlassen – das ist nicht nur der Weg zum gesunden Meschen, sondern auch der Weg zu einer gesunden Umwelt. Die zentrale Frage lautet doch: „Wofür leben wir?“. Leben wir für Quartalsbilanzen mit steigenden Renditen und Aktienkursen? Ich stelle mir da eher eine andere Entwicklung unserer Gesellschaft und damit auch unseres Planeten. Wir müssen uns von der Verachtung der Natur hin zur Achtung der Natur entwickeln. Dafür brauchen wir einen anderen Führungsansatz.

Wirtschaftsforum: Das ist eine große Herausforderung für die Zukunft. Welche eher kurzfristigen Ziele und Pläne haben Sie sich für Ihr Unternehmen gesetzt?

Dr. h. c. Peter Jentschura: Ich baue gerade eine Naturkunde-Akademie auf – und damit baue ich Zukunft. Die Welt ist so überfüllt mit Ware, dass die Ware die Menschen schon fast wieder anekelt. Gleichzeitig sehe ich ein Defizit an Wissen, das wir ausgleichen müssen. Darüber hinaus möchte ich den Menschen auch weiterhin zu einem gesunden Körper verhelfen. Aktuell betreibe ich die Forschungsgruppe „Kopfgesundheit“, die sich mit verschiedenen Krankheiten beschäftigt, von Kopfschmerzen über Migräne, Schwerhörigkeit und Haarausfall bis hin zu Demenz und Parkinson. Unser Ansatz basiert auch hier auf Sauberkeit und Restrukturierung. Die Welt ist voller Wunder, man muss sich nur auf die Suche nach ihnen begeben.

www.p-jentschura.com

Interview:

Manfred Brinkmann

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