Liebe auf die erste Probefahrt
Interview mit Jessica Schumacher, Geschäftsführerin der i:SY GmbH & Co.KG


Wirtschaftsforum: Frau Schumacher, was sind zurzeit Ihre wichtigsten Produkt-, beziehungsweise Fahrradkategorien?
Jessica Schumacher: Wir sind eine reine E-Bike Marke. Nach wie vor ist unser klassisches i:SY Kompaktrad die Säule unseres Geschäfts. Darüber hinaus bieten wir noch Speed Bikes an, welche besonders in den Benelux-Ländern sehr erfolgreich sind sowie auch in der Schweiz und in Österreich. Mit unseren Cargo Bikes bieten wir echte alternativen zum typischen Zweitwagen. Das i:SY Cargo hat einen ganz besonders kleinen Wendekreis, ist zudem schnell und agil. Das unterscheidet es von den klassischen Cargo Bikes. Grundsätzlich gibt es zwei Rahmenkonzepte. Da ist zum einen das kompakte Rahmenkonzept für Fahrer von 1,50 m bis 1,90 m und einem zulässigen Gesamtgewicht von 140 kg. Darüber hinaus bieten wir noch ein XXL-Rahmenkonzept an, für Fahrer mit einer Körpergröße bis zu 2,10 m und einem zulässigen Gesamtgewicht von 180 kg. i:SY wächst mit, da man die Größe der körpereigenen Ergonomie anpassen kann. Je nach Topografie kann man zwischen vier Schaltungsvarianten wählen.
Wirtschaftsforum: An welchen Neuentwicklungen und Innovationen arbeiten Sie zurzeit?
Jessica Schumacher: Wir haben für 2022 einige Innovationen in der Pipeline. Wir werden ein Kompaktrad mit einer 5-Gang Nabe von Shimano mit einer automatischen Schaltung auf den Markt bringen. Die Bezeichnung ist E5 ZR F Di2. Darüber hinaus kommt ein Cargo Maxi, mit dem man noch mehr und besser Lasten transportieren kann. Auch für den Kindertransport ist das Cargo Maxi ideal. Jedes Jahr bringen wir zudem eine limitierte Edition auf den Markt. 2022 wird es das Modell i:SY Jungle sein.
Wirtschaftsforum: Der Fahrradmarkt ist inzwischen hart umkämpft. Was macht i:SY so erfolgreich?
Jessica Schumacher: i:SY ist die phonetische Schreibweise von easy. Unsere Philosophie ist es, das Fahrradfahren möglichst einfach zu gestalten. i:SY ist auf der Basis von Kunden-Feedback groß geworden. Vor Corona waren wir viel auf Messen. Während der Pandemie haben wir viel Social Media-Arbeit betrieben, um in Dialog mit der Community zu bleiben. Unsere Räder sind keine Fahrräder vom Reißbrett, sondern auf der Grundlage der intensiven Forschungsarbeit unseres Gründers Martin Kuhlmeier entstanden. Er hat das Ursprungskonzept und -rad selbst entwickelt, immer wieder selbst ausprobiert und perfektioniert. Sein Ziel war es von Anfang an, ein kompaktes, kleines Rad zu entwickeln, das in ein Auto passt, aber nicht die negativen Fahreigenschaften eines Faltrads hat. Unsere Räder sind leicht, sodass sie auch für ältere Menschen interessant sind. Somit standen von Anfang an die Qualität und die Funktionalität des Rades selbst im Vordergrund. Hinzu kommt auch, dass Martin Kuhlmeiers Ehefrau Nora Rolfsmeier schon früh moderne Marketingmethoden eingesetzt und auf den Community-Gedanken gesetzt hat – auf die ‘i:SY-Lover’.
Wirtschaftsforum: Welche Rolle spielt das Thema Nachhaltigkeit bei der Weiterentwicklung Ihrer Räder?
Jessica Schumacher: Wir werden aus Überzeugung immer umweltbewusster. Die Verpackungen unseres Zubehörs sind müllreduziert angelegt. Wir arbeiten zudem so digital wie möglich.
Wirtschaftsforum: Auf welche Regionen und Länder konzentrieren Sie sich aktuell?
Jessica Schumacher: Wir sind vor allem in der DACH-Region sowie in den Beneluxländern sehr stark. In nächster Zeit werden wir weiter europäisch expandieren. Wir haben bereits erste Händler in Spanien und in Frankreich und sind sehr zuversichtlich, dass unser Konzept auch in anderen Ländern gut ankommt.
Wirtschaftsforum: Was haben Sie sich für das Jahr 2022 vorgenommen?
Jessica Schumacher: Durch Corona konnten wir nicht so intensiv mit unserer Community agieren, wie wir das normalerweise tun. Das möchten wir 2022 wieder verstärken. Wir haben jetzt einen eigenen i:SY-Truck, mit dem wir auf Road Show gehen, um wiedermehr an der Basis zu sein. Was unsere Produkte angeht, möchten wir das Kompaktrad weiter vorantreiben. Hier ist noch einiges an Lobbyarbeit nachzuholen.
Wirtschaftsforum: Welche langfristigen Pläne haben Sie für i:SY?
Jessica Schumacher: Wir möchten auf jeden Fall im Ausland bekannter werden. Die Vision von Martin Kuhlmeier ist es, i:SY in Übersee fahren zu lassen.