„Wir legen sehr großen Wert auf Geschmack!“

Interview mit Christine Kappenberger, Betriebs-/Vertriebsleitung und Robert Schweininger, Geschäftsleitung der Herzberger Bäckerei GmbH

„Wir sind ein handwerkliches Unternehmen und legen sehr großen Wert auf Geschmack“, verdeutlicht Christine Kappenberger, Betriebs- und Vertriebsleiterin der Herzberger Bäckerei GmbH. „Schließlich muss Bio auch schmecken.“ Weitere Gründe, die den Erfolg des Unternehmens ausmachen, nennt Geschäftsleiter Robert Schweininger: „Unser Fokus liegt auf bestmöglicher Qualität und auch die Produktentwicklung hat bei uns einen hohen Stellenwert. Wir wollen unsere sehr gute Qualität immer noch weiter optimieren.“

So zählen lange Teigruhen und der Verzicht auf Triebmittel ebenso zu den Standards wie das handwerkliche Backen in Steinöfen. „Das macht unsere Backwaren so besonders“, ergänzt Christine Kappenberger. „Außerdem setzen wir ausschließlich Steinsalz ein und verwenden nur Wasser aus unserem eigenen Brunnen.“

Seit 2018 ist die Betriebs- und Vertriebsleiterin im Unternehmen, wo sie gemeinsam mit Geschäftsleiter Robert Schweininger die Verantwortung trägt. Robert Schweininger ist seit 2017 beim Mutterkonzern tegut für Einkauf und Beschaffung zuständig und dort auch zusammen mit Geschäftsführer Thomas Gutberlet in der Geschäftsleitung.

Das bestmögliche Biobrot

1988 gründete der Vater von tegut-Geschäftsführer Thomas Gutberlet Herzberger als kleine Dorfbäckerei in Niederjoassa. Bei der Namensgebung ließ er sich von der nahegelegenen Burg Herzberg inspirieren. Sein Ziel war es, das bestmögliche Biobrot zu backen – wie vor 100 Jahren, ohne Zusatz- und Konservierungsstoffe.

1996 reichten die Kapazitäten in Niederjossa nicht mehr aus, sodass eine neue und moderne Backstube am tegut-Stammsitz in Fulda gebaut wurde. Im Jahr 2000 wurde die Partnerschaft mit Demeter besiegelt, später auch mit Naturland. 2017 erfolgte der Verkauf an tegut, der auch mit einer Umstrukturierung einherging. Tegut wiederum ist mittlerweile Teil der schweizerischen Migros-Gruppe. Von den 120 Beschäftigten bei Herzberger arbeiten 90 in der Produktion. Gemeinsam erwirtschafteten sie 2020 einen Umsatz von 16,4 Millionen EUR.

Handgeflochtener Toast

Als reine Bio-Bäckerei bietet Herzberger seinen Kunden ein umfassendes Sortiment an Backwaren. Davon machen Produkte nach Naturland-Standards rund 80% aus. Hier finden sich unter anderem diverse Brötchen – darunter der Spitzenreiter Rhönweck, der seit der ersten Stunde die absolute Nummer 1 ist. Weitere Varianten sind Roggen-, Dinkel- und Kürbisbrötchen sowie Kornspitz und Dinkelrusti.

Das Grillsortiment umfasst das Familienbaguette und das Steinofenbaguette – nur das Steinofenbaguette gibt es als TK- und Aufbackware, das Baguette Oriental mit Kurkuma, Feige und Schwarzkümmel sowie Ciabatta mit Oliven und Tomatenbaguette. Hinzu kommen zahlreiche Brotspezialitäten. Zwei Brote – das Protein- und das Karottenbrot – entsprechen den EU-Biovorgaben, das übrige Sortiment wird nach den hohen Naturland- und Demeter-Standarts gebacken. Dazu gehören unter anderem der Roggenlaib als ‘Brot der ersten Stunde’, als weiterer Klassiker das häufig prämierte Rusti, das neue Steinofenbaguette sowie Ciabattabrötchen.

Absolute Raritäten sind der vegane Demeter-Toast sowie das Naturland-Toastbrot. „Unsere Naturland- und Demeter-Biotoasts sind Innovationen, die Frau Kappenberger mit ihrem Team entwickelt hat“, betont Robert Schweininger. „Alle unsere Toastbrote werden handgeflochten. Somit ist jedes Toastbrot ein Unikat.Ohne Endstücke verlässt kein Toastbrot unser Haus, das freut Liebhaber und trägt zur Nachhaltigkeit unseres Tuns bei“, erklärt Christine Kappenberger. Abgerundet wird das Sortiment durch palmölfreie Christ-, Dinkel- und Marzipanstollen sowie veganen Christstollen.

Faires Miteinander

Mit einem Anteil von 60% ist die Muttergesellschaft tegut der größte Kunde von Herzberger. Darüber hinaus beliefert das Unternehmen den Biofachhandel, Biogroßhändler, kleine Gastrobetriebe sowie mit Denree und Alnatura auch den Lebensmitteleinzelhandel.

Während die klassischen Backwaren ausschließlich in Deutschland verkauft werden, sind die Christstollen auch bei einigen Bestandskunden in Frankreich und England gefragt. „Unser bestes Marketing sind unsere Mitarbeiter“, betont Robert Schweininger. Darüber hinaus prägen Internet und Onlineshop die Vertriebsaktivitäten. Die Digitalisierung hingegen ist bei Herzberger kein großes Thema. Christine Kappenberger: „Wir sind eine handwerkliche Bäckerei. Die Hände des Bäckers kann keine Digitalisierung ersetzen. Wir investieren lieber in Menschen und Produktionstechnik.“

Kurze Wege, ein offenes und faires Miteinander sowie schnelle Entscheidungen bestimmen das Betriebsklima des Teams bei Herzberger. „Mit tegut wollen wir gemeinsam weiter organisch wachsen“, skizziert Robert Schweininger den Kurs in Richtung Zukunft. „Wir haben auch einige neue Produkte in petto und werden in den kommenden zwei Jahren ein kleines Feuerwerk der Innovation entzünden. Dabei setzen wir auch wie bisher stets auf Qualität und Wachstum.“

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