Glasklares Innovationsunternehmen
Interview mit Albert Schweitzer, Geschäftsführer der Glaswerke Arnold GmbH & Co. KG

Wohl kaum ein Unternehmen ist so von Innovationskraft und Leidenschaft für das eigene Metier durchdrungen wie die Glaswerke Arnold GmbH & Co. KG: Schon ihre Gründung 1959 fußt auf der Entwicklung des Mehrscheiben-Isolierglases mit elastischem Randverbund durch Alfred Arnold – einfacher gesagt: des Isolierglases, wie wir es kennen.
„Alfred Arnold schuf einen bis heute üblichen, weltweiten Standard, der einen bedeutenden Schritt zur thermischen Isolation von Gebäuden leistete, weil diese Technik in der industriellen Produktion leicht umsetzbar war“, erklärt Albert Schweitzer.
Vor zehn Jahren stieg der heutige Geschäftsführer als Objektberater bei den Glaswerken Arnold ein, wechselte dann nach sechs Jahren in den Vertrieb, wurde daraufhin Werksleiter und übernahm schließlich im Sommer 2017 die Geschäftsführung der unabhängigen, inhabergeführten Unternehmensgruppe, die sieben Produktionsstandorte in Deutschland und Österreich sowie zwei Auslandsbüros in den USA und Vietnam ihr Eigen nennt – nebst einigen Beschichtungsbetrieben und Anteilen an Floathütten.
Freude an neuen Ideen
Es ist deshalb kaum überraschend, dass der Claim der Glaswerke Arnold ‘Dinge anders tun’ lautet, denn seit der ersten Pionierleistung des Unternehmensgründers haben die Glaswerke Arnold durch neue Funktionen das Glas immer wieder neu erfunden.
Aus der langen Reihe an Innovationen und Anwendungen stechen unter anderem das bekannte Vogelschutzglas Ornilux oder das Sonnenschutzglas Solarlux hervor, die dank spezieller Beschichtungen Vogelschlag verhindern beziehungsweise für einen genau bestimmten Anteil Sonnenlicht und Wärme durchlässig sind.
„So kann ein Gebäude in jeder Himmelsrichtung mit dem bestgeeigneten Material ausgestattet werden, zur Nordseite hin beispielsweise viel lichtdurchlässiger als zur Südseite“, erläutert Albert Schweitzer. „So ein Unterschied in der Glasfassade kommt natürlich gerade bei Großbauten zum Tragen und macht einen gewaltigen Unterschied in der Energiebilanz, aber auch in Bezug auf das Wohn- und Arbeitsklima des Gebäudes.“

„Neue Dinge setzen wir schnell um. Geschwindigkeit ist sehr wichtig, darum haben wir kurze Entscheidungswege.“ Albert SchweitzerGeschäftsführer
Einzigartige Kompetenz in Sonderprodukten
Wie hervorragend die Arnold-Gläser funktionieren, konnten die Glaswerke Arnold bereits in zahlreichen Großprojekten wie Flughäfen, Fußballstadien, Luxushotels und großen Bürogebäuden unter Beweis stellen – sogar einige Bundesministerien hat das Unternehmen schon ausgestattet: „International haben wir bereits sehr viele Hochhäuser mit bis zu 80.000 m² Glasfläche versorgt“, so Albert Schweitzer.
Doch die hohe Qualität des besonderen Glases hat ihren Preis: „Dadurch, dass wir auch international unterwegs sind, stehen wir auch unter großem Druck ausländischer Konkurrenten. Und Massenfertigung ist in Deutschland kaum noch möglich“, analysiert Albert Schweitzer, und verrät die Lösung dieses Problems gleich mit: „Unsere Herausforderung ist also, uns den Marktgegebenheiten anzupassen. Bei uns heißt das: weg vom Einfachen und hin zum Schweren wie Hochbauten oder Schiffsverglasungen, also hin zu Sonderlösungen.“
Hier glänzen die Glaswerke Arnold mit ihrem über Jahrzehnte erworbenen Know-how: „Unsere Stärke ist, dass wir den Architekten beraten, sein Gebäude sowohl wirtschaftlich als auch gestalterisch zu optimieren“, berichtet Albert Schweitzer. „Von der Herstellung über die Veredelung des Glases bis hin zu unserem eigenen Metallbau, durch den wir die Fassaden sogar selbst installieren, bieten wir damit alles aus einer Hand. Unsere gebündelte Fachkompetenz in der Fassade ist in Deutschland einzigartig.“
Gefrage Qualität
An seiner Arbeit schätzt Albert Schweitzer vor allem drei Dinge: „Sie ist vielfältig und sie bietet jeden Tag neue Herausforderungen“, so der Geschäftsführer. „Nichtsdestotrotz sind wir immer noch ein echtes Familienunternehmen mit vielen langjährigen Mitarbeitern und einem Chef ‘zum Anfassen’. Das wollen wir auch nach außen so vermitteln.“
Und diese Vermittlung klappt außergewöhnlich gut: „International – etwa in Asien, Südamerika, Afrika und Skandinavien – werden gerade viele Investoren auf unsere Produkte aufmerksam; dadurch wachsen wir enorm“, freut sich der Geschäftsführer, der sich trotz Marktführerschaft im Bereich Sonnenschutzglas nicht auf erworbenen Lorbeeren ausruhen will, sondern schon die nächsten Entwicklungen im Kopf hat: „Gerade das Thema Sicherheit gewinnt an Bedeutung und damit die Nachfrage nach Verbundsicherheits- und Einscheibensicherheitsgläsern, aber auch Glasbruchmeldern. Wir haben viel investiert, um auch künftigen Marktanforderungen standhalten zu können, und haben außerdem noch weitere Projekte in Bearbeitung.“