Natur und Sport mit einer fürstlichen Note

Interview mit Sascha Binoth, Geschäftsführer der Waldsee Golf Management GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Binoth, Sie tragen den Titel „Fürstlich“ im Namen. Könnten Sie uns das erklären?

Sascha Binoth: Das gesamte Hofgut, auf dem das Natur- & Golf-Resort angesiedelt wurde, ist in fürstlichem Besitz, schon seit Jahrhunderten. Unser Eigentümer ist das Fürstliche Haus zu Waldburg Wolfegg und Waldsee. Deshalb sind wir nicht nur für Golfer und Naturliebhaber interessant, sondern auch für geschichtlich interessierte Menschen. Unsere Wanderwege sind alle „fürstlich“ und wir erzählen hier einen Teil unserer Geschichte. Auch eine fürstliche Kapelle, die Fürstin Sophie Kapelle, gibt es. Der Fürst selbst ist auch regelmäßig bei uns vor Ort. Bei uns treffen also Natur, Sport und Geschichte aufeinander.

Wirtschaftsforum: Was unterscheidet das Waldsee Golf Resort von anderen Golfanlagen?

Sascha Binoth: Sehr viel. Ich würde sogar sagen, wir sind einzigartig. Zum einen sind wir eine der ganz wenigen 45-Loch Anlagen in Deutschland. Üblicherweise gibt es 18- oder 27-Loch Anlagen. Wir haben zwei 18-Loch Meisterschaftsplätze, die sehr unterschiedlich sind. Unser „Old Course“ ist wie eine englische Parkanlage angelegt. Er zählt laut DGV (Deutschem Golf Verband) zu den 20 anspruchsvollsten Plätzen in Deutschland. während der New Course über lange Distanzen und viel Wasser verfügt. Hier haben wir zum Beispiel unser Loch 15 Inselgrün, das zu den 10 schönsten Par 3 Löchern Deutschlands gehört. Die Golfer kommen gerne, weil sie hier auf zwei unterschiedlichen Plätzen spielen können. Wirklich einzigartig, sogar in ganz Europa, ist unsere neue LED Nachtgolf-Anlage. Ich betone, es ist keine Flutlicht- sondern eine LED-Anlage.

Wirtschaftsforum: Wie können wir uns das Nachtgolfen bei LED-Licht vorstellen?

Sascha Binoth: Links und Rechts zeigen dünne Lichtschläuche den Weg entlang der Fairways zum Grün, die Fahnen wie die Peripherie sind beleuchtet und die Bälle leuchten beim Abschlag. Das schafft eine faszinierende Atmosphäre und Stimmung. Grundsätzlich hat der Golfsport stark mit Etikette zu tun. Auf einem Kurzplatz mit dieser Nachtgolfanlage darf es auch mal ein wenig lustiger zugehen. Hier wird Golf zum echten Erlebnis. Da die Nachtgolfanlage ein öffentlicher Kurzplatz ist, ist sie auch für Anfänger geeignet. Aber auch anspruchsvolle Golfer kommen auf ihre Kosten, denn nachts zu spielen, ist eine besondere Herausforderung. LED-Nachtgolf kann man ganzjährig spielen – auch im Winter, wenn es schon um 17 Uhr dunkel wird.

Wirtschaftsforum: Wie sind Sie auf die Idee für die Nachtgolfanlage gekommen?

Sascha Binoth: Ich selbst hatte die Idee. In den letzten Jahren hat sich Mini-Golf immer mehr zum Adventure-Golf entwickelt und Indoor-Golf zum 3D-Golf. Ich habe überlegt, wie man Golfen einen Erlebnischarakter geben kann, nicht zuletzt, um auch Jugendliche und jüngere Menschen anzusprechen.

Wirtschaftsforum: Wer sind die Zielgruppen, die sie mit dem Fürstlichen Golf-Resort Bad Waldsee ansprechen? Interessieren sich auch junge Leute für das Thema Golf?

Sascha Binoth: Wir richten namhafte Veranstaltungen und Turniere aus. Wir sind gleichermaßen für Golfer, für Naturliebhaber und auch für historisch interessierte Menschen interessant. Vor kurzem haben wir ein Jugend-Nachtturnier ausgerichtet. Bei uns golfen alle Altersgruppen. Unsere Jüngsten sind sechs bis acht Jahre alt und wir haben auch Golfer, die weit über 90 Jahre alt sind. Golf ist für jedes Alter geeignet. Man verbindet körperliche Bewegung mit dem Aufenthalt in der Natur.

Wirtschaftsforum: Das Fürstliche Golf-Resort Bad Waldsee ist für die Natürlichkeit der Anlage ausgezeichnet worden. Welche Besonderheiten gibt es und was macht die Natürlichkeit der Anlage aus?

Sascha Binoth: Insgesamt umfasst unser Natur- und Golf-Resort rund 220 ha Grünfläche und 120 ha Wald. Natürlichkeit bedeutet, dass wir die Natur weitgehend so belassen haben, wie sie ist. Zum Beispiel gibt es bei uns über 50 Wildtierarten, die hier leben sowie über 45 Kräuter- und Pflanzenarten. Davon 15 sogenannte 'Rote Liste' Arten, die vom Aussterben bedroht sind, wie wilde Orchideen oder echte Schlüsselblumen. Sie findet man sonst so gut wie gar nicht mehr in Deutschland. Wir investieren regelmäßig in die Anlage, damit sich Tiere und Pflanzen bei uns ganz natürlich entfalten können. Ebenso beteiligen wir uns an dem Projekt 'Artenvielfalt auf dem Golfplatz'. Deshalb haben wir auch einen eigenen Natur-Lehrpfad entwickelt – nicht nur für die Golfer, sondern für alle Gäste und Interessierte. Hier informieren wir über die Tier -, Pflanzen- und Kräuterarten und erklären, wie man diese anwenden kann, zum Beispiel in der Heilwirkung oder in der Küche. Selbstverständlich verwenden wir diese natürlichen Zutaten auch in unserer eigenen Küche. Darüber hinaus haben wir in Kooperation mit einer Apotheke gemeinsam verschiedene Produkte entwickelt. Massageöle, Sprays für die Körperpflege und Düfte. Seit neustem gibt es sogar ein 'After-Gin-Roll on'. Golf ist die einzige Sportart, die Artenvielfalt unterstützt, anstatt sie zu schädigen. Und nicht zuletzt, jetzt, in diesen besonderen Zeiten, ist Golf eine sichere Sportart. Man kann Abstand halten, sich sportlich betätigen und ist in der schönen Natur.

Interview:

Manfred Brinkmann

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