Eine italienische Erfolgsschmiede
Interview mit Ruggero Brunori, Geschäftsführer der Ferriera Valsabbia S.p.A.
Kompetenter Support, ein breit gefächertes Produktangebot mit Stahlbarren bis zu 16 m Länge, zuverlässige und schnelle Lieferungen, umweltfreundliche Produktionsprozesse – Ferriera Valsabbias Geschäftsphilosophie basiert auf soliden Säulen. Das Unternehmen setzt auf kontrollierte Qualität und meistert bravourös den Spagat zwischen Tradition und Moderne. Innovationen haben bei den italienischen Stahlexperten Tradition.
Stahlharte Sachen
Die Wurzeln des stahlverarbeitenden Betriebs reichen bis in Zeit des Zweiten Weltkriegs zurück. Ruggero Brunoris Großvater investierte damals in die Firma ILFO, die sich auf die Herstellung von Materialien für den Wiederaufbau des Landes konzentrierte.
Spaten und landwirtschaftliche Geräte bestimmten damals die Produktpalette; später legte man das Augenmerk verstärkt auf den Baubereich. Ruggero Brunoris Vater war es schließlich, der 1954 mit sechs Geschäftspartnern das Unternehmen in seiner heutigen Form gründete – noch heute, mit 87 Jahren, besucht er es täglich, wie Ruggero Brunori mit gewissem Stolz erzählt.
Mut zu Innovationen und Investitionen
Heute agiert Ferriera Valsabbia unter dem Dach der Valsabbia Investimenti Holding. „Wir haben in den vergangenen Jahren gezielte Investitionen getätigt, um wettbewerbsfähig zu bleiben“, so Ruggero Brunori. „Unter anderem haben wie die ECO-Acciai übernommen, die uns Rohstoffe liefert. Bis zu einem gewissen Grad sind wir selbst als Händler tätig. Wir arbeiten sehr viel mit kleineren Lieferanten zusammen, die allerdings bestimmte Standards erfüllen müssen. Die sorgfältige Auswahl der Rohmaterialien ist entscheidend für die Qualität.“
284 Mitarbeiter haben dieses ausgeprägte Qualitätsbewusstsein verinnerlicht – und sorgen so für einen stabilen Wachstumskurs. Der Umsatz beläuft sich inzwischen auf 265 Millionen EUR mit einem Exportanteil von 45%; ECO Acciai setzt 165 Millionen EUR um.
„Bis 2015/2016 haben wir nach Algerien exportiert, in die Vereinigten Staaten und Kanada“, erklärt Ruggero Brunori. „Da es inzwischen lokale Unternehmen gibt, haben wir nach neuen Märkten gesucht und versucht, stärker in Europa Fuß zu fassen; zum Beispiel in der Schweiz, in Deutschland, Slowenien, Kroatien, Bosnien und der Tschechischen Republik. Rumänien und Polen werden in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Die entsprechende Autorisierung haben wir bereits.“
Firma und Familie
Mit ihren hochwertigen Produkten – Stahlbarren mit einem Durchmesser von 8 bis 40 mm und Längen von 6 bis 16 m – wendet sich Ferriera Valsabbia an eisenverarbeitende Unternehmen und Händler. Die Produkte werden landesspezifischen Normen angepasst – diese Flexibilität ist entscheidend, um international arbeiten zu können. Das Unternehmen liefert Stahl für erdbebengefährdete Gebiete.
„Wir wollen unsere Arbeit einfach gut machen und sind bereit, dafür Risiken einzugehen“, hebt Ruggero Brunori hervor. „Wir hatten zum Beispiel den Mut, in Odolo zu investieren, was letztlich eine weitsichtige Entscheidung war. Von ehemals zehn Firmen hier in der Region gibt es heute noch zwei. Unsere Mitarbeiter hängen an der Firma, wir sind wie eine große Familie; jeder hat seine Rolle und respektiert den anderen. Die Leidenschaft, die hier spürbar ist, ist ein Gut, das wir hoffentlich bewahren können.“