Wie man das Heben schwerer Lasten einfacher macht

Interview mit Annette Assfalg, Prokuristin Assfalg GmbH

Assfalg ist auf Lösungen und Werkzeuge für die stationäre und mobile Metallbearbeitung spezialisiert – sowohl als Großhändler als auch als Hersteller eigener Produkte. Drei Geschäftsbereiche bilden das Fundament des Familienunternehmens: Magnete, Maschinen und Zerspanung.

Der Bereich Magnettechnik umfasst leistungsfähige Lasthebemagnete für alle Einsatzbereiche und Hebelasten und Spannplatten für jeden Bearbeitungsprozess in der Metallverarbeitung. Schweißzubehör, Magnetgreifer für die Automation und das Thema Entmagnetisieren vervollkommenen die Magnettechnik.

Maschinen werden für verschiedenste Prozesse angeboten: Stationäre und mobile Entgratmaschinen für die Schweißnahtvorbereitung, Maschinen sowohl zum Kantenverrunden und für die Konturbearbeitung als auch Kantenfräsmaschinen, die durch eine sehr gute Fasenqualität überzeugen.

Speziell für die Oberflächenbearbeitung bietet Assfalg ein breit gefächertes Gleitschleifprogramm sowie Durchlaufentgratanlagen. Ein ausgewähltes Zerspanungsprogramm ist die dritte Säule im Leistungsspektrum. „Magnete und Maschinen ergänzen sich sehr gut und sind gleich wichtig für uns, nicht nur im Absatz, sondern auch in Bezug auf Entwicklung und Innovationen“, erklärt Annette Assfalg, seit 20 Jahren Prokuristin und Ehefrau von Geschäftsführer Dipl.-Wirt.-Ing. Ronald Assfalg senior. „Zerspanung ist ein lukratives Zubrot.“

Kunden auf der ganzen Welt

Assfalg blickt auf eine 90-jährige Geschichte zurück. Gegründet wurde das Unternehmen 1932 von Karl Assfalg, dem Großvater des Geschäftsführers Ronald Assfalg, als Großhandelshaus für Werkzeuge. Später wurden Werkzeugmaschinen in das Sortiment aufgenommen.

Die Grundlagen in der Magnettechnik wurden in den 1970er-Jahren gelegt. Heute zählt Assfalg zu den führenden Anbietern im Magnetspann- und Hebebereich weltweit. „Wir haben Kunden in ganz Europa, von Estland bis Portugal, aber auch in Neuseeland, Australien, Südamerika und Kanada“, sagt Annette Assfalg.

Das traditionsreiche Unternehmen bietet für jede Anforderung die passende Lösung; im Bereich der Lasthebemagnete zum Beispiel reicht das Spektrum von manuell zu betätigenden Geräten über Batterielasthebemagnete und mit Netzstrom betriebene Lösungen bis hin zu großen Lasthebetraversen zum Heben schwerer Stahlplatten.

Assfalg ist zu 100% in den Händen der Familie Assfalg und beschäftigt 22 Mitarbeiter; der Umsatz beträgt sechs Millionen EUR. Zu den Kunden gehören die Automobilindustrie, Schiffbaubetriebe, Behälterbauer, Stahlunternehmen und Brückenbaufirmen, „im Grunde alle, die Metall verarbeiten, von Mercedes bis zur Schlosserwerkstatt“, so Annette Assfalg. Das Unternehmen hat einen eigenen Außendienst und arbeitet eng mit Handelsvertretern und verschiedenen Handelshäusern zusammen, um seine Produkte zu vertreiben.

Digital weit vorne

Assfalg ist auf verschiedenen Wegen dabei, die digitale Transformation im Unternehmen auszubauen und zu beschleunigen. Im Rahmen des vom Wirtschaftsministerium des Landes Baden-Württemberg geförderten Programms ‘Digitalisierungsprämie Plus’ wurde der Grundstein für einen zukünftigen Webshop gelegt, zum Beispiel durch die Einführung produktbegleitender und/oder Anwendersteuerungssoftware und digitaler Vertriebssysteme.

„Mit Unterstützung des ZIM entwickeln wir derzeit modulare, kabellose, doppelseitige Spannmittel auf Basis von Elektropermanent-Magneten mit Funkfernbedienung“, erklärt Annette Assfalg. „In den letzten zwei Jahren haben wir uns intensiv mit Digitalisierung beschäftigt.“

Stetige technische Innovation

Der Erfolg von Assfalg über viele Jahrzehnte beruhe vor allem auf konstanter technologischer Innovation, so Annette Assfalg. „Wir legen großen Wert auf Forschung, Entwicklung und Innovation und nehmen hierfür viel Geld in die Hand. Unser Augenmerk liegt darauf, dem Kunden Neues zu bringen und ihn dabei zu unterstützen, seine eigenen Produktionsabläufe zu vereinfachen.“ Dazu komme ein erstklassiger Aftersales-Service. „Wir gehen nicht über den Preis, sondern kommunizieren, warum der Preis gerechtfertigt ist.“

Um weiter technologisch vorn zu bleiben, werden die Mitarbeiter bei Assfalg laufend geschult und weitergebildet. „Wir fördern Talente, indem wir ihnen ermöglichen, ihre Stärken auszubauen und die Schwächen in einem tolerierbaren Rahmen zu halten“, sagt Annette Assfalg. In Zukunft wolle man die eigene Fertigung weiter ausbauen und insbesondere das Portfolio im Bereich Lasthebemagnete erweitern. „Wir überlegen auch, die Produktion in ‘verlängerter Werkbank’ in der Region zu etablieren, in der die Marktnachfrage sehr hoch ist“, so Annette Assfalg.

Mehr zum Thema Industrielle Zulieferer

„Vielseitigkeit ist unsere Konstante“

Interview mit Manuel Weißenberger, Geschäftsführer der K. Weißenberger Bedachungen GmbH

„Vielseitigkeit ist unsere Konstante“

Zukunft braucht Substanz – und Menschen, die sie mutig und innovativ gestalten. Die K. Weißenberger Bedachungen GmbH mit Sitz in unterfränkischen Arnstein steht seit über drei Jahrzehnten für Qualität im…

Zukunft aus Holz bauen

Interview mit Georg Nef, Geschäftsführer der Vögeli Holzbau AG

Zukunft aus Holz bauen

Holz ist einer der ältesten Baustoffe – und aktueller denn je. Als nachwachsender Rohstoff verbindet er Nachhaltigkeit mit moderner Technik und präziser Vorfertigung. Ob historische Sanierung oder mehrgeschossiger Wohnungsbau: Holzbau…

Digitale Impulse im Maschinenbau

Interview mit Jil Evertz, Mitgesellschafterin und Prokuristin der Egon Evertz GmbH & Co.KG

Digitale Impulse im Maschinenbau

Seit fast 70 Jahren steht der Name Evertz für Innovation, Qualität und Kontinuität im Maschinen- und Stahlanlagenbau. Was 1956 mit einer pfiffigen Idee zur Reparatur von Kokillen begann, ist heute…

Spannendes aus der Region Ostalbkreis

Olivenöl mit Herzblut

Interview mit Andreas Knauß, Geschäftsführer der LAKUDIA GmbH

Olivenöl mit Herzblut

Was mit einem Urlaub in Griechenland begann, entwickelte sich zu einer außergewöhnlichen Unternehmergeschichte: Die LAKUDIA GmbH vereint schwäbischen Unternehmergeist mit der Leidenschaft für Olivenöl allerhöchster Qualität, das schon lange im…

Steuerung nach Maß

Interview mit Maurice Müller, Vorstand der SE-Gebäudeautomation AG

Steuerung nach Maß

Trotz der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten erlebt die SE Gebäudeautomation AG in Urbach eine starke Nachfrage nach ihren Dienstleistungen. „Wir haben Geschäft ohne Ende“, bringt Maurice Müller, Vorstand des Unternehmens, es…

Zukunft beginnt im Bestand

Interview mit Franziska Tagscherer, Geschäftsführerin der Wohnungsbau Aalen GmbH

Zukunft beginnt im Bestand

Die Wohnungsbau Aalen GmbH feiert ihr 90-jähriges Bestehen und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Was 1935 aus der Not heraus entstand, hat sich zu einem modernen Dienstleister entwickelt, der…

Das könnte Sie auch interessieren

Glänzende Aussichten für die  Metallverarbeitung

Interview mit Alexander Döring, Geschäftsführer der OTTO FUCHS Dülken GmbH & Co. KG

Glänzende Aussichten für die Metallverarbeitung

Ob Automobilbau, Bauwesen oder Energietechnik – erst durch präzise gefertigte Metallbauteile entstehen langlebige, sichere und leistungsfähige Produkte für den Alltag und die Zukunft. Seit über 80 Jahren steht die OTTO…

Zukunft in Stahl – nachhaltig, digital und partnerschaftlich

Interview mit Gregory Rombaut, Sales- und Marketingmanager der KS Service Center B.V.

Zukunft in Stahl – nachhaltig, digital und partnerschaftlich

In einer Branche, die wie kaum eine andere unter globalem Wettbewerbsdruck steht, geht die niederländische KS Service Center B.V. eigene Wege. Das Unternehmen, Teil der KS Industries Gruppe, kombiniert effiziente…

Grüner Stahl – Hightech für den Klimaschutz

Interview mit Merlin Röttger, Geschäftsführer der GeisslerWista GmbH

Grüner Stahl – Hightech für den Klimaschutz

Stahl ist einer der wichtigsten Werkstoffe der modernen Welt – und seine Herstellung für rund neun Prozent der CO2-Emissionen weltweit verantwortlich. Die GeisslerWista GmbH aus Witten ist Teil dieses für…

TOP