Mit Antrieben im Auftrieb

Interview mit Sebastian Roßmüller, Geschäftsleitung Sales, Administration und Marketing und Marcel Steinberg Geschäftsleitung Operations und Engineering der AMG-Pesch GmbH

AMG-Pesch ist ein 58 Mitarbeiter zählender Spezialist, der sich seit der Gründung 1919 konstant weiterentwickelt hat. Als Wilhelm Pesch KG konzentrierte man sich anfangs auf den Handel mit Armaturen; nach dem Krieg wurde aus dem Handelshaus ein Hersteller.

„Seit 1969 werden im Kölner Werk pneumatische Schwenkantriebe produziert“, sagt Marcel Steinberg, seit 1996 in verschiedenen Positionen im Unternehmen tätig, seit September 2021 Geschäftsleiter Operations und Engineering. „2011 wurde AMG-Pesch Teil der Eriks-Gruppe, einem Konzern, der als spezialisierter Hersteller in verschiedenen Sparten, sowie im technischen Handel tätig ist.“

Gemeinsam und individuell

Heute ist AMG-Pesch Haus- und Hoflieferant der Chemieindustrie und des Anlagenbaus. Der Bereich Food nimmt stetig an Bedeutung zu, zudem beliefert das Unternehmen die Pharmabranche und ist im Bereich Engineering in contract tätig, das heißt, AMG-Pesch übernimmt gewisse Teilaspekte. Markenzeichen der Kölner sind pneumatische Schwenkantriebe, die für Qualität und Langlebigkeit stehen.

„Bei den Antrieben wird Hubkraft in Drehbewegung umgesetzt, die wiederum die Armatur ansteuert“, erklärt Marcel Steinberg. „In großen Chemiewerken wird so etwas ferngesteuert und ist automatisiert. Wir stellen dieses Automatisierungsglied zwischen Armatur und Fernwartung her.“

AMG-Pesch unterscheidet zwischen dem Handelsbereich auf der einen Seite und der Herstellung von maßgeschneiderten Kundenlösungen auf der anderen. „Im Handelsbereich verschaffen wir Kunden Zugang zu Armaturenherstellern weltweit“, so Marcel Steinberg. „Die Endmontage findet im Haus statt, so dass am Ende ein einbaufähiges Stellgerät steht. Für das individuelle Engineering der Sonderarmaturen nach Kundenwunsch steht uns unsere Konstruktionsabteilung zur Verfügung. Wir bauen diese selbst, arbeiten aber mit ausgewählten Vorlieferanten für bestimmte Teilaggregate zusammen.“

Bei 40% der Kunden handelt es sich um Chemieunternehmen aus Deutschland; Sonderarmaturen sind auch international sehr gefragt, da es nur eine begrenzte Anzahl an Anbietern auf dem Markt gibt. AMG-Pesch genießt einen hervorragenden Ruf in der Branche – auf den man sich lange ausgeruht hat, wie Sebastian Roßmüller, seit 2021 Geschäftsleitung Sales, Administration und Marketing, sagt.

„Da wir merken, dass Wettbewerber in Sachen Marketing deutlich engagierter sind, werden wir unsere Aktivitäten diesbezüglich verstärken. Wir haben aktuell unsere Website überarbeitet, arbeiten mit den social media-Kanälen Linkedin und Xing und sind Teil der Eriks-Kampagnen. Klar ist, dass wir in den nächsten Jahren das digitale Marketing stärker in den Vordergrund stellen werden.“ „Wir haben bereits heute drei feste Außendienstmitarbeiter, die nichts anderes machen als unsere Produkte zu vertreten. Darüber hinaus profitieren wir natürlich von dem großen Netzwerk der Eriks-Gruppe, die AMG-Pesch-Produkte vor Ort international anbietet. Eriks hat zum Beispiel in Shanghai einen Standort; deshalb ist es effizienter dort einen Eriks-Mitarbeiter einzusetzen, der Kontakte hat und die Sprache spricht. Vieles geschieht heute über Vernetzungen. Wir arbeiten unter anderem mit Händlern zusammen, die Kapazitäten haben, um unsere Produkte zu lagern. So können wir eine entsprechende Reaktionsgeschwindigkeit garantieren.“

Nachhaltige Qualität mit Mehrwert

AMG-Pesch kennt den Markt und die Bedürfnisse der Kunden. „Wir stehen seit fast 60 Jahren für Kompetenz“, unterstreicht Marcel Steinberg. „AMG-Pesch bietet einen höherpreisigen Antrieb an, weil wir einen deutlich höheren Aufwand als die Wettbewerber haben; das gilt zum Beispiel für den Fokus auf Qualitätssicherung. Das Resultat sind Antriebe mit einer besseren Performance. Nicht selten passiert es, dass Kunden sich an uns wenden, weil sie AMG-Antriebe aus den 1980er Jahren repariert haben möchten. Wir haben den Anspruch, den Antrieb zu bauen, der die längste Standzeit bietet. Auch Nachhaltigkeitsaspekte spielen eine zentrale Rolle. Wir arbeiten nur mit Zulieferern, die entsprechende Policies für ihre Mitarbeiter haben und Umweltstandards einhalten. Bis auf Druckgusserzeugnisse ist alles made in Europe. Die Montage erfolgt komplett in Köln.“

Spezialisierter, zukunftsorientierter Partner

Hohe Ansprüche an Qualität, Nachhaltigkeit und Spezialistentum werden auch künftig wegweisend sein. Fixiert und erarbeitet wurden sie in einem Vision-Workshop gemeinsam mit den Mitarbeitern. „AMG-Pesch will Spezialist sein, nachhaltig und zukunftsorientiert agieren und sich als attraktiver Arbeitgeber und zukunftsorientierter Partner für maßgeschneiderte Lösungen höchster Qualität im Bereich der Prozessleittechnik positionieren“, resümiert Sebastian Roßmüller. „Unsere Strategie ist auch künftig auf Wachstum ausgerichtet.“

Mehr zum Thema Industrielle Zulieferer

Die Zukunft des Holzbaus

Interview mit Rainer Auerbacher, Vorstand Vertrieb | Service | Marketing der Hans Hundegger AG

Die Zukunft des Holzbaus

Während die Baubranche noch über Digitalisierung diskutiert, ist sie in Hawangen längst Realität: Die Hans Hundegger AG steuert ganze Hallen mit Holzbearbeitungsmaschinen per Mausklick. Als Weltmarktführer definiert das unterallgäuer Familienunternehmen…

Die digitale Zukunft der Fahrzeugreinigung

Interview mit Michael Drolshagen, CEO der WashTec AG

Die digitale Zukunft der Fahrzeugreinigung

Als Weltmarktführer für Autowaschtechnologie setzt die WashTec AG seit jeher auf Innovation, Qualität und technische Überlegenheit. Angesichts der Herausforderungen eines dynamischen Marktes richtet das Unternehmen heute seinen Fokus klar auf…

Wo Technik unter Spannung steht

Interview mit Markus Garlich, Geschäftsführer der cam GmbH

Wo Technik unter Spannung steht

Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau steht unter Druck: Globale Unsicherheiten, steigende Energiekosten und Fachkräftemangel fordern Unternehmen heraus. Gefragt sind flexible Partner, die individuelle Lösungen bieten und zugleich höchste Qualitätsstandards erfüllen.…

Spannendes aus der Region Köln

Logistik mit Herz und Verstand

Interview mit Thomas Lache, Geschäftsführer der G. Lache Spedition GmbH

Logistik mit Herz und Verstand

Die Logistikbranche steht nicht erst seit den Krisenjahren unter hohem Druck. Globale Unsicherheiten, Fachkräftemangel und Umweltauflagen machen schnelles Handeln und kundenorientierte Lösungen wichtiger denn je. Die G. Lache Spedition GmbH…

Die Flamme weitergeben

Interview mit Nina Remagen, Geschäftsführerin der Hardy REMAGEN GmbH & Co. KG

Die Flamme weitergeben

Seit über 300 Jahren prägt die Hardy REMAGEN GmbH & Co. KG aus Hürth die Fleisch- und Lebensmittelbranche. Heute führen zwei Schwestern das Traditionsunternehmen bereits in der 10. Generation. Im…

Drei Megamessen in Köln: Anuga, gamescom, DMEXCO

Interview mit Oliver Frese, COO der Koelnmesse GmbH

Drei Megamessen in Köln: Anuga, gamescom, DMEXCO

Köln als pulsierender Hotspot globaler Branchentreffs – was macht die Domstadt so unwiderstehlich für Top-Events wie die Anuga, gamescom oder DMEXCO? Koelnmesse-Chef Oliver Frese gewährt spannende Einblicke: von zukunftsweisender KI…

Das könnte Sie auch interessieren

Vom Stall bis zur Wallbox – Energie intelligent nutzen

Interview mit Dipl.-Ing. Andreas Kulke, Gründer und Geschäftsführer der alcona Automation GmbH

Vom Stall bis zur Wallbox – Energie intelligent nutzen

Die Landwirtschaft steht unter Druck – wirtschaftlich, politisch und gesellschaftlich. Gleichzeitig boomt die Elektromobilität, und auch die Energiewende verlangt nach innovativen Lösungen. Genau an diesen Schnittstellen positioniert sich die alcona…

Wenn Innovation Gewicht spart

Interview mit Marnie Tietje, Leiterin Vertrieb der SOMMER GmbH

Wenn Innovation Gewicht spart

Der Fahrzeugbau verändert sich rasant: Leichtbau, Nachhaltigkeit und flexible Lösungen sind heute gefragter denn je. Ein Unternehmen, das diese Entwicklung seit Jahren prägt, ist die SOMMER GmbH aus Laucha an…

Wenn Standard nicht reicht

Interview mit Hubert Romoth, Geschäftsführer der TTS Transport- und Trennwandsysteme GmbH

Wenn Standard nicht reicht

Ob in Logistikzentren, Fertigungshallen oder der Automobilindustrie – Schutz- und Trennwandsysteme sind unverzichtbar für Sicherheit und Effizienz. Die TTS Transport- und Trennwandsysteme GmbH aus Werther setzt dabei seit 30 Jahren…

TOP