Darum gehört kein Komma hinter „Mit freundlichen Grüßen“

Nicht nur Menschen, die Deutsch lernen, haben mit den Tücken der Sprache zu kämpfen. Auch Menschen, die mit der deutschen Sprache aufgewachsen sind, können so ihre Schwierigkeiten mit Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung haben. Die vor etlichen Jahren eingeführte Rechtschreibreform hat ebenfalls wenig zur Erhellung beitragen können, sondern eher Unsicherheit über den richtigen Sprachgebrauch mit sich gebracht.

Duden hilft bei Unsicherheit in der Zeichensetzung

Unsicherheit herrscht zum Beispiel bei vielen Menschen darüber, ob nach einer Grußformel wie „Mit freundlichen Grüßen“ ein Komma zu setzen ist. Abgesehen davon, dass stilistisch mittlerweile die moderne Variante „Freundliche Grüße“ statt „Mit freundlichen Grüßen“ empfohlen wird, gibt es bei der Zeichensetzung nach dieser Grußformel keine unterschiedliche Meinung. Dazu äußert sich der in allen Fragen der deutschen Sprache immer noch maßgebliche Duden auch unmissverständlich. So heißt es in Band 9, „Richtiges und gutes Deutsch“ „Die Grußformel […] und steht ohne Punkt, Komma oder Ausrufezeichen.“

Kommas gliedern und ordnen die Sätze

Auch wenn sie manchen verwirren und ihr korrekter Gebrauch oft Probleme bereitet, so haben Kommas eine wichtige Funktion im deutschen Sprachgebrauch. Sie ordnen gerade lange Sätze, gliedern sie und machen sie dadurch leichter lesbar und verständlich. Auch über die Aufgaben des Kommas gibt der Duden, Band 9, „Richtiges und gutes Deutsch“, Auskunft: „Ein Komma tritt nur in drei Fällen auf: erstens wenn einzelne Satzglieder selbst Sätze oder satzwertig sind, zweitens wenn Satzglieder aus mehreren Wörtern bzw. Wortgruppen gleicher Art und Funktion bestehen (Aufzählung […]), drittens wenn Sätze oder Satzglieder mit nachgestellten genaueren Bestimmungen u. dgl. […] versehen sind.“

Fehler lassen Rückschlüsse auf den Verfasser zu

Nun könnte man argumentieren, dass korrekte Zeichensetzung und Rechtschreibung nicht überbewertet werden sollten. Deutschlehrer und Sprachwissenschaftler sind hier sicherlich nicht das Maß aller Dinge und welcher Normalsterbliche könnte von sich behaupten, mit allen Tücken der deutschen Sprache vertraut zu sein? Doch gerade in offiziellen Schreiben oder bei Bewerbungen wird schon auf Rechtschreibung und Zeichensetzung geachtet. Für manche Leser sind Fehler beim richtigen Gebrauch der deutschen Sprache – zumal, wenn sie gehäuft vorkommen – ein Indiz für mangelnde Bildung oder fehlende Sorgfalt.

Das Internet erleichtert korrektes Schreiben

Personalchefs können ein Lied davon singen, dass Bewerbungen zunehmend mit Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehlern gespickt sind. Natürlich sollte niemand päpstlicher als der Papst sein, doch lassen gehäufte Fehler schon auf ein gewisses Maß an Gleichgültigkeit gegenüber dem Adressaten schließen. Dabei war es noch nie so einfach wie heute, sich über die Regeln der deutschen Sprache zu informieren. So bietet zum Beispiel das Internet schnelle Hilfe bei allen Unsicherheiten an. Zwei, drei Stichworte zum Problem eingegeben und in Windeseile erscheinen zahlreiche Hinweise. Darüber hinaus verfügen moderne Textverarbeitungssysteme über Rechtschreibprüfungen. Mit ihnen lässt sich die Fehlerquote eines Textes sehr schnell minimieren. Wer danach immer noch Zweifel an Rechtschreibung und Zeichensetzung hat, sollte vielleicht einen anderen Menschen zu Rate ziehen. Werden alle diese Hinweise beherzigt, dürfte kaum noch ein Text das Missfallen eines – auch kritischen – Lesers hervorrufen.

Wer viele Fehler macht, gibt sich keine Mühe

Deshalb geht es bei der Frage, ob ein Komma hinter „Mit freundlichen Grüßen“ steht, auch um mehr als reine Grammatik. Richtiger Sprachgebrauch hat eben nicht nur mit korrekter Rechtschreibung und Zeichensetzung zu tun. Sie erlaubt auch Rückschlüsse darauf, welche Mühe sich der Schreiber beim Verfassen seines Textes gemacht hat.

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