6-Konten-Modell: Wie es funktioniert und was es bringt
Die eigenen Finanzen, Sparen, Altersvorsorge – für viele Menschen sind diese Begriffe mit allerlei Arbeit und zu Teilen auch Unkenntnis verbunden. Doch wer einmal eine solide Grundvoraussetzung für sein eigenes Finanzwesen schafft, kann sich entspannt zurücklehnen – jetzt und in Zukunft. Eine Methode, das Ganze entspannt und unkompliziert anzugehen, ist das 6-Konten-Modell. Wir erklären, was sich hinter dem Begriff verbirgt und geben Tipps für die Umsetzung.
Definition: Das versteht man unter dem 6-Konten-Modell
Der Ursprung des 6-Konten-Modells ist auf den kanadischen Autor T. Harv Eker zurückzuführen. Sein Ansatz: Neben dem regulären Girokonto sollten zusätzlich fünf weitere Tagesgeldkonten angelegt werden, um so nicht nur alltägliche Ausgaben zu regeln, zu denen beispielsweise der Lebensmitteleinkauf oder das Kaufen von Hygieneprodukten gehört. Durch sein 6-Konten-Modell will er mittel- und langfristige finanzielle Ziele und deren Umsetzung realisierbar machen. Übrigens: Hier finden Sie Infos zur Umsetzung für das 3-Konten-Modell und das 5-Konten-Modell.
Das 6-Konten-Modell in der Praxis: So setzen sie es um
Beim 6-Konten-Modell werden – wie bereits erwähnt – insgesamt sechs Konten angelegt, auf die Sie Ihre Einkünfte prozentual entsprechend verteilen. Wichtig: T. Harv Eker geht dabei immer von einem Netto-Betrag aus. Sind Sie also Freiberufler oder in einer anderen Form selbstständig, so ziehen Sie die zu erwartende Steuerlast ab und überweisen diese auf ein separates Konto.
Konto 1: Das Konto für den alltäglichen Bedarf
Auf das erste – und wahrscheinlich meistgenutzte – Konto überweisen Sie gut die Hälfte Ihres Einkommens, maximal 55 %. Von diesem Konto wird dann nicht nur Ihre Miete abgebucht beziehungsweise Ausgaben für Ihre Immobilie getätigt; auch Ihre Kleidung, Ihre Lebensmittel oder Ihre Versicherungen werden durch das Geld auf diesem Konto bezahlt. Der Pluspunkt: Die meisten dieser Ausgaben können Sie mit nahezu 100%iger Sicherheit vorausplanen. Hier hilft es, für Einkäufe Buch zu führen und somit einen Budgetrahmen zu setzen.
Konto 2: Das Konto für Ihre langfristigen Rücklagen
Das zweite Konto ist neben dem ersten das Wichtigste, denn es soll Ihre Grundlage für die Altersvorsorge sein. Das bedeutet: An dieses Geld kommen Sie erst, wenn Sie Zeitpunkt X überschritten haben. Bauen Sie im ersten Schritt eine gewisse Grundlage auf, sodass Sie im Falle eines Falles zwei bis drei Monate von Ihrem Ersparten leben können. Und darauf aufbauend sparen Sie weitere Rücklagen für das Alter an. Auf dieses Konto überweisen Sie monatlich 10 % Ihres Nettogehalts.
Konto 3: Das Konto für zukünftige Investitionen
Sparen nur für die Rentenzeit? Das ist beim 6-Konten-Modell nicht der Fall. Es berücksichtigt auch mittelfristiges Sparen, um zum Beispiel in den wohlverdienten Urlaub zu fahren. Hierfür überweisen Sie pro Monat ebenfalls 10 % Ihres Nettogehalts auf das dritte Konto. Auf dieses Konto greifen Sie immer dann zurück, wenn Sie eine größere Investition tätigen wollen. Doch Vorsicht: Machen Sie sich vorher genau klar, was zu regelmäßigen Ausgaben gehört und welche Ausgaben Sie unter einer größeren Investition verstehen.
Konto 4: Das Konto für Ihre Weiterbildung
Bildung ist nicht nur mitunter der Schlüssel zum Erfolg, sie kostet auch Geld. Daher sind Investitionen in Ihre Bildung Teil des 6-Konten-Modells und schlagen mit 10 % monatlichem Invest zu Buche. Mit dieser Rücklage können Sie Weiterbildungen bezahlen, geförderte Fortbildungen in Anspruch nehmen oder Workshops und Trainings besuchen. Immer mit dem langfristigen Ziel im Hinterkopf, dass sich diese Weiterbildung in Zukunft bezahlt machen wird.
Konto 5: Das Konto für Ihre Unterhaltung
Bisher klingt das 6-Konten-Modell eher dröge? Keine Sorge – auch für Ihren Spaß ist gesorgt. Mit weiteren 10 % Ihres Nettoeinkommens liefert Konto 5 die Basis für alle Ausgaben, die Sie sich sonst eher nicht leisten würden. Denn: Für alles andere wurde bereits gesorgt. So können Sie spontane Restaurantbesuche oder Kurzausflüge leicht mit den finanziellen Ressourcen von Konto 5 begleichen.
Konto 6: Das Konto für Spenden
Zu guter Letzt bleiben 5 bis 10 % Ihres Nettolohns im Monat für das Spendenkonto übrig. Dies soll Ihnen dabei helfen, sich leichter von Finanzen trennen zu können und gleichzeitig etwas Gutes zu tun. Da Sie bereits für alle anderen Aspekte Ihres Lebens gesorgt haben, können Sie dieses Geld ohne Sorge abgeben.