3-Konten-Modell: Wie es funktioniert und was es bringt
Streit über die Finanzen kommt in der besten Ehe vor. Doch können Sie verhindern, dass es zu Streitigkeiten kommt, die Einkünfte und Ausgaben betreffen? Eine Möglichkeit hierfür ist das 3-Konten-Modell, welches wir Ihnen hier vorstellen.
Definition: Das ist das 3-Konten-Modell
Das 3-Konten-Modell ist vor allem für Menschen in einer monogamen Partnerschaft gedacht, kann aber natürlich auch von allen anderen Personen unterschiedlichster Beziehungsformen je nach Praktikabilität genutzt werden. Darunter ist zu verstehen, dass jeder der Partner ein eigenes Konto hat – im Standardfall also 2. Zusätzlich teilen sich die Partner aber noch ein gemeinschaftliches Konto, auf welches sie zusätzlich Geld einzahlen. Von diesem Konto werden dann beispielsweise die gemeinsame Miete, Ausgaben für den Haushalt oder besondere Events abgebucht.
Das unterscheidet das 3-Konten-Modell von anderen Ansätzen
Auf den ersten Blick scheint dieses Modell wenig revolutionär. Doch geschichtlich betrachtet, ist es ein Zeichen für mehr finanzielle Unabhängigkeit – vor allem bei Frauen. Früher war es klar geregelt: Sobald ein Paar zusammenzieht oder heiratet, gibt es ein gemeinschaftliches Konto; ein Paar = ein Konto. Dorthin wird der Lohn des Mannes überwiesen, die Frau kann darüber die Einkäufe tätigen und den Haushalt regeln. Die Folgen? Wenig finanzielle Unabhängigkeit auf Seiten der Frau. Dieses eingestaubte Bild ist schon lange vergangen, zumindest im Großteil unserer westlichen Gesellschaft. Mittlerweile macht es für die meisten Paare keinen Sinn mehr, alle Ein- und Ausgaben gesammelt auf einem Konto zu bündeln. Denn: Es gibt Aspekte – und Ausgaben – die nicht das gemeinschaftliche Leben betreffen. Genau hier setzt das 3-Konten-Modell an, um für maximale finanzielle Eigenständigkeit bei gleichzeitiger Gemeinschaft zu sorgen.
Vorteile: Das bringt das 3-Konten-Modell
Wie bereits erwähnt, ist das 3-Konten-Modell für mehr finanzielle Unabhängigkeit eine gute Lösung. Gerade bei Paaren, die zwei Verdienste aufweisen, bietet es sich an. So kann jede und jeder ihren beziehungsweise seinen Verdienst auf dem eigenen Konto einzahlen. Auch eigene Ausgaben wie Friseurbesuche, Abende mit Freunden oder andere Aktivitäten, die nicht den Partner betreffen, können so leicht und unkompliziert über das eigene Konto abgebucht werden. Keine Rechtfertigung, keine Diskussionen notwendig. Das gemeinschaftliche Konto hingegen bündelt alle Paar-Buchungen: Miete (bei gemeinsamer Wohnung), Urlaube, Versicherungen, Haushaltsführung, Nahrungsmittel, Aktivitäten. So kommt niemand in Bedrängnis, den anderen aushalten zu müssen. Auch lästiges Gegenrechnen von vorgestreckten Geldbeträgen findet nicht mehr statt. Hierfür bietet es sich an, regelmäßige monatliche Daueraufträge auf das Gemeinschaftskonto einzurichten. Ob das 3-Konten-Modell für Sie in der Realität eine praktikable Lösung darstellt, müssen Sie allerdings im individuellen Fall selbst herausfinden.