5-Konten-Modell: Wie es funktioniert und was es bringt
Die Regelung der eigenen Finanzen kann zum Haare raufen sein: verschiedenste Ausgaben, wiederkehrende Zahlungen, große Anschaffungen, die lange geplant werden müssen – wie regeln Sie das alles? Eine Möglichkeit, um mehr Überblick über die eigenen Finanzen zu bringen und diese langfristig zu behalten, ist das 5-Konten-Modell. Wir erklären Ihnen, was darunter zu verstehen ist und welche Vorteile es Ihnen bringen kann.
Definition: Das ist das 5-Konten-Modell
Wie der Name schon sagt, haben Sie beim 5-Konten-Modell nicht nur eines, sondern fünf Bankkonten. Wieso so viele? Die Antwort: der Übersicht wegen. Was auf den ersten Blick konträr erscheinen mag, macht in der Realität sehr viel Sinn. Gerade dann, wenn Sie berufstätig sind, regelmäßige Ausgaben haben, auf größere Anschaffungen sparen und weitere Aspekte wie Versicherungen, Vorsorge oder Steuern abdecken müssen. Beim 5-Konten-Modell wird jedes Konto für einen ganz bestimmten Zweck eingerichtet und genutzt. Dabei ist die initiale Einrichtung meist der größte Aufwand; die laufende Betreuung der Konten kann dank Daueraufträgen relativ leicht und unkompliziert erfolgen.
So funktioniert die Kontostruktur beim 5-Konten-Modell
Damit Ihr 5-Konten-Modell wirklich funktioniert, muss es von Anfang an sinnstiftend aufgesetzt werden. Das bedeutet: Jedes Konto hat ein eigenes Thema beziehungsweise ein eigenes Ziel, für das es aufgesetzt wurde.
1. Das Konto für Alltägliches und das Gehalt
Ihr Gehalt kommt – im Idealfall – als monatlich fester, wiederkehrender Betrag auf Ihr Konto. Das 5-Konten-Modell funktioniert auch bei selbstständiger Tätigkeit. Dieses Konto ist das unerlässlichste beim 5-Konten-Modell, denn dieses werden sie nahezu täglich nutzen. Hier wird Ihr Gehalt verbucht und Ihre regelmäßigen Ausgaben wie Miete, Ausgaben für Nahrungsmittel, oder Versicherungen werden von diesem Konto abgebucht. In den meisten Fällen müssen Sie hierfür kein neues Konto anlegen, denn die meisten Menschen besitzen ein Konto – welches diesen Zweck erfüllt.
2. Das Konto für Wünsche
Auf das „Wünschekonto“ überweisen Sie regelmäßig einen vorher festgelegten Prozentsatz Ihrer Einkünfte, sodass sich dort langsam aber stetig eine kleine Rücklage aufbaut. Diese ist dabei nicht für den Notfall, sondern – wie der Name schon sagt – für besondere Wünsche oder Anschaffungen gedacht. Wollen Sie zum Beispiel in den Urlaub fahren, so können Sie auf das Gesparte Ihres Kontos der Wünsche zurückgreifen.
3. Das Konto für den Notfall
Sinnvoll und unerlässlich: eine Rücklage für Notfälle. Hierfür haben Sie ein drittes Konto, welches Sie in harten Zeiten mit der nötigen finanziellen Rücklage versorgt. Auch für dieses Konto überweisen Sie einen fixen monatlichen Betrag Ihres Gehalts. Achten Sie darauf, dass Sie nahezu immer und überall an dieses Geld kommen können, um im Ernstfall (z.B. Auto oder Waschmaschine geht kaputt) wirklich schnell zu agieren.
4. Das Konto für Vorsorge und Aktien
Aktien? Ja! Zumindest, wenn Sie Teil Ihres Vorsorgeplans sind. Mittlerweile gibt es diverse Möglichkeiten, im Alter vorzusorgen, beispielsweise mit einem EFT-Fonds-Sparplan. Jegliche Vorsorgemaßnahmen, die Sie treffen, werden von ihrem Vorsorge-Konto abgebucht. Sonst passiert mit diesem Konto nichts. Achten Sie immer auf genügend Verfügungsbudget, damit Ihre Beiträge abgebucht werden können.
5. Das Konto für den Notgroschen
Der Job ist weg? Dann kommt das Notgroschen-Konto zum Einsatz. Auf diesem Konto ruht ein vorher von Ihnen eingezahlter Betrag; keine Abbuchungen oder Umbuchungen werden vorgenommen. Denn: Nur wenn es hart auf hart kommt und Sie von Ersparnissen leben müssen, greifen Sie auf dieses Konto zurück. Ansonsten können Sie quasi vergessen, dass es dieses Konto gibt.
Das sind die Vorteile des 5-Konten-Modells
Auf den ersten Blick sind natürlich viele Konten involviert. Wer bisher nur ein Konto hatte, kann sich beim 5-Konten-Modell schnell überfordert fühlen. Aber: Wer seine Finanzen auf diese Weise aufteilt und regelmäßigen Geldeingang garantieren kann, kann neben seinen alltäglichen Ausgaben quasi nebenbei Rücklagen und Altersvorsorge sicherstellen. Sie müssen nicht mühsam Ihre Ein- und Ausgaben eines Kontos ausdifferenzieren, sondern können sich sicher sein, welche Transaktionen für welches Konto relevant sind. Welche Anbieter und Konten-Arten Sie hierbei wählen, kommt auf das Angebot der Banken und Ihre persönlichen Präferenzen an.