Kleine Körnchen, großes Potenzial
Interview mit Domenico Lo Curto, Global Product Manager der Domo Engineering Plastics taly S.p.A.

„Neugierde ist eine wichtige Eigenschaft, denn in unserem Bereich lernt man nie aus“, sagt Domenico Lo Curto. Der studierte Chemiker ist Global Product Manager der Domo Engineering Plastics und muss es wissen, denn er ist seit vielen Jahren in der Branche tätig und noch immer fasziniert von den vielseitigen Einsatzmöglichkeiten von Kunststoffen, insbesondere von Polyamid 6.
Vielseitiger Werkstoff
Polyamid 6, das aus Caprolactam synthetisiert wird, eignet sich nicht nur hervorragend zur Herstellung derjenigen Beinbekleidung, ohne die keine Frau auskommt, sondern findet auch in vielen anderen Textilien Verwendung, so beispielsweise in Sport- und Outdoor- sowie strapazierfähiger Berufsbekleidung.
Der Schwerpunkt von Domo Engineering Plastics liegt in der Produktion von veredelten, technischen Kunststoffen aus Polyamid 6, sogenannten Compounds, für den Automotive-Bereich. Hier kommen mit verschiedenen Varianten von DOMAMID® und ECONAMID ® und DOMOLEN® hoch form- und UV-beständige, kratz- und schlagfeste Spezialkunststoffe zum Einsatz – für alle Teile der Außen- und Innenausstattung von Fahrzeugen, die aus Kunststoff hergestellt werden können, wie zum Beispiel Türinnengriffe, Spiegelummantelungen, Radabdeckungen, Kupplungspedale und Ähnliches.
„Im Gegensatz zu Aluminium, der anderen Variante hinsichtlich der Gewichts- und damit der CO2-Reduktion von Fahrzeugen, ist Polyamid 6 flexibler und besser zu verarbeiten“, erläutert Domenico Lo Curto. „Laut Studien werden zukünftig bis zu 20 kg Polyamid 6 in einem Fahrzeug verbaut werden. Insofern ist der Automotive-Bereich ein wichtiger Markt für uns, da er gerade ein gutes Wachstum verzeichnet und es darüber hinaus eine stärkere Exportkomponente gibt als in anderen Bereichen.“
Weltweite Nachfrage
Das zentrale Marketing für die Unternehmen der Gruppe geht vom Mutterunternehmen aus, Marketingstrategie und Marktbeobachtung, was die Belange der italienischen Tochter betrifft, sind jedoch die Aufgabe von Domenico Lo Curto. Daher kann der Global Product Manager mit einer genauen Analyse aufwarten: „Die Nachfrage nach Polyamiden steigt weltweit, jährlich um bis zu 3%“, beschreibt er die aktuelle Entwicklung. „Es wird immer mehr Wettbewerb geben. Daher ist es notwendig, mehrere Geschäftsbereiche zu etablieren, um breit aufgestellt zu sein und neue Marktanteile zu erobern. Wir sind in der glücklichen Lage, absolute Kontrolle über die Qualität zu haben.“

„Neugierde ist eine wichtige Eigenschaft, denn in unserem Bereich lernt man niemals aus.“ Domenico Lo CurtoGlobal Product Manager
Alle Möglichkeiten
Viele Mitarbeiter sind Chemiker oder haben ein Diplom einer verwandten Fachrichtung. „Es gibt in unserem Bereich für etliche Aufgaben einfach keine spezifische Ausbildung“, verdeutlicht Domenico Lo Curto. „Aber es gibt bei uns unheimlich viele Möglichkeiten, eine erfolgreiche Karriere zu starten. Wir haben ein multikulturelles Ambiente mit flachen Hierarchien, bei uns zu arbeiten, macht Spaß. Und nicht nur das: Unsere Mitarbeiter kommen herum und können viel lernen.“
Domenico Lo Curtos eigener beruflicher Weg ist ein gutes Beispiel dafür. Selbst Chemiker, arbeitete er in verschiedenen Unternehmen, bis er 2012 zu Domo Engineering Plastics kam, das damals noch als Aquafil Engineering Plastics firmierte, bis es 2013 von der Domo-Gruppe übernommen wurde.
„Ich war früher Kaufmännischer Leiter bei Aquafil und bin bei Domo Engineering Plastics jetzt verantwortlich für Marketing und für Marktanalyse in Bezug auf die Nachfrage nach Polyamid und die entsprechende Entwicklung. Sehr faszinierend finde ich den Bereich Elektroautos und bin gespannt, was sich da zukünftig tun wird. Überhaupt: Das, was ich tue, tue ich mit Leidenschaft. Das steht für mich an erster Stelle“, verrät Domenico Lo Curto.
Für die Zukunft sieht er sein Unternehmen bestens gerüstet: „Wir expandieren und investieren momentan viel in die Technologie und die Einführung neuer Produktlinien. Unserer Region können wir viel geben.“