„Wein ist ein Naturprodukt und Kulturgut!“
Interview mit KR Andreas Leithner, Geschäftsführer der Wein-Lagerlogistik GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Leithner, Sie versprechen Ihren Kunden: In Ihrem Unternehmen sind auch edle Tropfen in besten Händen! Wie sorgen Sie dafür?
KR Andreas Leithner: Es ist mir ein persönliches Anliegen, unseren Kunden, den Weinproduzenten und -händlern, bei der Logistik von Weinen, Spirituosen, Säften und anderen Getränkeprodukten stets die allerhöchste Qualität zu bieten. Deshalb haben wir uns auch – wie der Schuster, der besser bei seinen Leisten bleibt – konsequent auf dieses Produktspektrum fokussiert und uns dort ein sehr spezifisches Know-how aufgebaut, anstatt darüber hinaus noch in andere Branchen vorzudringen.
Wirtschaftsforum: Warum sind die Lagerung und der Transport von Wein mit besonderen Herausforderungen verbunden?
KR Andreas Leithner: Das beginnt schon bei der Empfindlichkeit der Ware – wir arbeiten mit sehr vielen Frachtführen zusammen, die wir im Rahmen unserer langjährigen Zusammenarbeit besonders für dieses Thema sensibilisiert haben. So müssen Weine und Spirituosen grundsätzlich in engen Temperaturbereichen gelagert und transportiert werden – ideal sind 12 bis 17 °C –, die wir nicht nur in unserem Hochregallager konsequent einzuhalten haben, sondern für die auch auf dem Weg zum Endkunden oder zum nächsten Partner in der Wertschöpfungskette gesorgt werden muss: Bei eisigen Außentemperaturen oder im Hochsommer kann das Paket also nicht einfach wie ein Postpäckchen vor der Tür abgestellt werden. Dazu muss natürlich das Versandgut entsprechend gekennzeichnet sein, damit der Paketdienst das auch erkennt – schon das ist alles andere als trivial. Doch eine der größten Herausforderungen der Kunden liegt in der steuerlichen Behandlung von alkoholhaltigen Produkten – und auch hier hält unser Unternehmen einen wichtigen Schlüssel zur Lösung in der Hand.
Wirtschaftsforum: Inwiefern?
KR Andreas Leithner: Ab einem Alkoholgehalt von 15% fällt beim Erwerb nach österreichischem Recht grundsätzlich die Alkoholsteuer an: Wenn ein Händler nun größere Mengen Spirituosen einkauft, ist damit unter Umständen ein beträchtlicher Betrag an den Staat abzuführen, auch wenn die Ware möglicherweise erst deutlich später weiterverkauft wird – dieses gebundene Kapital müsste nun erst einmal vorfinanziert werden, bevor überhaupt die Einnahmen erzielt werden. Durch unser Alkoholsteuerlager, in dem der Händler seine Produkte bei uns einlagern kann, wird diese Problematik verhindert, da die Alkoholsteuer in diesem Fall erst dann an das Finanzamt abgeführt werden muss, wenn die Ware in den freien Umlauf kommt, also unser Haus verlässt und an den Bestimmungsort versendet wird. Im Import- und Exportgeschäft begegnet man natürlich noch vielen weiteren steuerlichen He-rausforderungen, die unser Unternehmen selbstverständlich extrem gut kennt – auch hier können wir unsere Kunden zielgerichtet unterstützen.
Wirtschaftsforum: Welche weiteren Vorteile können Ihre Partner bei einer Zusammenarbeit mit der Wein-Lagerlogistik GmbH erwarten?
KR Andreas Leithner: Im Endeffekt ist unsere Dienstleistung meist deutlich rentabler, als wenn ein Weinbaubetrieb die Abfüllung, Lagerung und Logistik an seiner Produktionsstätte in Eigenregie betreiben würde – das ergibt sich schon aus dem Bündeleffekt, denn unsere Mitarbeiter machen den ganzen Tag nichts anderes, als Weinflaschen fachgerecht zu verpacken und zu kommissionieren. Darüber hinaus ermöglichen wir unseren Kunden ein besonders hohes Maß an Flexibilität, mit dem sich auch schwankende Auftragslagen problemlos abfedern lassen: Wenn die Erzeugnisse eines Weinbaubetriebs beispielsweise auf einmal in einer großen Supermarktkette gelistet werden, kann es gut sein, dass er nun das Fünffache der normalen Produktmenge bewältigen muss – doch während wir einer solchen Bestellspitze mit unseren bestehenden Ressourcen mühelos gerecht werden können, müsste dieser Produzent nun neue Abfüllanlagen beschaffen und entsprechende Werkshallen bauen. Sofern die Listung dann in ein paar Jahren wieder entfällt und er auf seine normale Output-Menge zurückfällt, könnte ihm dann ein finanzielles Desaster bevorstehen, wenn er die Rückzahlungen für die Investitionen nicht mehr leisten kann und auf einmal viel zu große Immobilien zu verwalten hat. Dieses Problem entfällt vollends, wenn er die Logistik an uns auslagert. Über eine einfache App auf dem Smartphone bleibt er derweil jederzeit über seine aktuellen Bestände in unserem Lager auf dem Laufenden.
Wirtschaftsforum: Wie blicken Sie gerade auf die zunehmenden Handelshemmnisse im internationalen Exportgeschäft?
KR Andreas Leithner: Natürlich lösen die von US-Präsident Trump ins Feld geführten Importzölle mitunter große Ängste in Europa aus – gleichzeitig erwarte ich aber, dass dann auch amerikanische Exporte nach Europa mit entsprechenden Maßnahmen belegt werden, sodass Weine aus europäischer Produktion hierzulande bei den Verbrauchern an Beliebtheit gewinnen könnten. Denn der Wein ist und bleibt – nicht zuletzt auch im Gegensatz zu anderen alkoholischen Getränken – ein echtes Naturprodukt und ein wichtiger Ausdruck unserer europäischen Kultur.