„Werde besser Tag für Tag!“

Interview mit Kurt Hager, Managing Director der Daifuku Europe Ltd.

„Wir beginnen mit dem Engineering“, beschreibt der Managing Director der Daifuku Europe Ltd. das Prozedere. „Wir leisten das komplette Engineering für unsere Anlagen zum automatisierten Materialhandling, einschließlich deren Ausführung und Fertigstellung. Nur die Gebäude errichten wir nicht. Wir entwickeln und bauen keine Standardlösungen. Jede Anlage wird individuell geplant.“

Aktuelle Projekte

Bei vielen Kunden weltweit hat Daifuku Europe Ltd. seine Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Aktuell arbeitet Daifuku an Projekten für Petfood in England und Nedcar in den Niederlanden.

„Bei Petfood kommt die Ware vom Lkw und wird mittels unserer Fördertechnik ins Lager transportiert“, erklärt Kurt Hager.  „Auch die weiteren Systeme, mit denen die Ware zu den Paletten oder Kartons für den Versand befördert wird, stammen von uns. Bei Nedcar mussten wir unsere Automatisierungssysteme in eine bestehende Anlage integrieren. Der Betrieb durfte nicht stillstehen.“

Aftersales

Eine weitere Kompetenz von Daifuku ist der Aftersales-Service. „Dazu gehört auch der On-Site-Service, bei dem unsere Leute an der Anlage stationiert sind“, verdeutlicht der Managing Director. „Letzteres lohnt sich zum Beispiel bei großen Distributionszentren von Supermarktketten, wo wir manchmal 30 Mitarbeiter im Einsatz haben. Hier machen wir im Grunde Produktionssupport.“ Doch auch bei kleineren Anlagen bietet Daifuku schnelle und flexible Wartungen und Reparaturen.

Industrie 4.0

„Wir bleiben am Ball, auch wenn es schwierig wird“, beschreibt Kurt Hager das Selbstverständnis von Daifuku. „Das hat viel mit der Disziplin in der japanischen Kultur zu tun. Deshalb lautet unser Slogan ‘Werde besser Tag für Tag’.“ Diese Einstellung gilt auch für den viel zitierten Begriff Industrie 4.0.

„In unserer Produktion ist Industrie 4.0 tägliche Realität“, erläutert der Managing Director. „Industrie 4.0 bedeutet die Vernetzung aller Daten und deren Analyse.“

Kurt Hager
„Jeder, der Ware bewegt und zwischenlagert, hat Automatisierungsbedarf.“ Kurt HagerManaging Director

Aufträge aus Skandinavien

Die Daifuku Europe Ltd. in Mönchengladbach wurde 1989 als 100%ige Tochtergesellschaft des japanischen Mutterkonzerns aus Osaka gegründet. Neben Deutschland gibt es weitere Niederlassungen in Großbritannien, Schweden und Dänemark. Erste bedeutende Aufträge kamen aus Skandinavien, wo eine Anlage im damals größten Distributionslager für eine dänische Supermarktkette errichtet wurde. Dies bedeutete den Einstieg in Großbauvorhaben für Supermarktketten.

Durch Firmenzukäufe – etwa in England – fasste Daifuku auch in anderen Segmenten Fuß, zum Beispiel in der Reinraum- und Flughafentechnik. 2010 erfolgte die Trennung in die beiden Sparten ‘Neue Projekte’ und ‘Aftersales’.

Wichtige Messe Logimat

Heute beschäftigt Daifuku in den europäischen Niederlassungen 100 Mitarbeiter, davon 75 im Bereich Aftersales. Von den 100 Beschäftigten arbeiten 25 in Mönchengladbach. Der Jahresumsatz der Sparte ‘After Sales’ sind es 18 bis 20 Millionen EUR.

„Jeder, der Ware bewegt und zwischenlagert, hat Automatisierungsbedarf“, nennt Kurt Hager die Zielgruppe. Dazu zählen neben Supermarktketten, Elektronikindustrie und Unternehmen des E-Commerce vor allem auch Automobilhersteller.

Neben den direkten Kontakten zu möglichen Kunden spielt die Präsenz auf der internationalen Intralogistik-Fachmesse Logimat eine wichtige Rolle beim Marketing. Viel Potenzial „Wir profitieren von unserem japanischen Mutterkonzern, von unserer globalen Erfahrung und von unseren Menschen“, weiß Managing Director Kurt Hager. „Es gibt kaum ein Problem, das wir global noch nicht lösen mussten. Hier sind wir die Größten.“

Obwohl die stärksten Konkurrenten gerade ein Deutschland vertreten sind, sieht Kurt Hager hier noch viel Potenzial – ebenso wie in Skandinavien, der Schweiz, Frankreich, Spanien und Portugal. „Wir wollen mit gutem Personal unter die Top 3 kommen“, lautet die Vision von Kurt Hager. „Geräte kann man kopieren, gute Leute nicht.“

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