Schnell, präzise und schlagkräftig in allen Kernkompetenzen

Interview mit Martin Höck, Geschäftsführer der Windschiegl Maschinenbau GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Höck, Ihr Firmenmotto lautet „Eine Kopflänge voraus“. Ist das überhaupt möglich, wenn man wie in den letzten Jahren mit einer ununterbrochenen Abfolge von Krisen konfrontiert ist?

Martin Höck: Ja, das ist möglich, wenn man strategisch auf alle Eventualitäten vorplant. Dass uns das gelungen ist, darauf sind wir sehr stolz. Durch die Pandemie wurden die Karten im Markt neu gemischt und wir standen letztendlich mit der gleichen Mannschaft und 25% mehr Umsatz da. Dies konnten wir dadurch erreichen, dass wir bereits vor der Pandemie unsere Kompetenzen und unser Angebotsportfolio erweitert und neue Maschinen gekauft hatten. Dadurch konnten wir auch während der Pandemie Neukunden dazugewinnen. Mit den Bestandskunden hatten wir schon Vereinbarungen getroffen und entsprechende Lagerbestände aufgebaut, sodass wir auch mit den Lieferkettenengpässen keine besonderen Probleme hatten.

Wirtschaftsforum: Was ist denn heute der Fokus Ihrer strategischen Planung?

Martin Höck: Aktuell sind wir hauptsächlich im deutschsprachigen Raum unterwegs. Das soll sich in den kommenden Jahren ändern und so ist für uns die Internationalisierung der nächste große Schritt. Wir haben erkannt, dass der deutsche Markt auf lange Sicht rückläufig ist und wollen durch die internationale Ausweitung diese zukünftig fehlenden Umsätze kompensieren. Zur Zeit generieren wir etwa ein Viertel unseres Absatzes durch den Export. In den nächsten Jahren soll der Exportanteil auf 50% steigen. In erster Linie zielen wir natürlich auf das übrige Europa, aber wir haben auch die Märkte im Nahen und Fernen Osten sowie den amerikanischen Markt im Visier. Wir haben im Bereich Vertrieb Personal aufgestockt, um dieser Internationalisierung im Bereich der Kommunikation Rechnung zu tragen. Wir sind dabei unseren Onlineauftritt zu überarbeiten und werden in Kürze unsere neue Webseite in den unterschiedlichen Landessprachen live schalten.

Wirtschaftsforum: Welche sind heute Ihre Kernkompetenzen?

Martin Höck: Wir sehen uns als Experte und Profi für unsere vier Kernbereiche. Zahnradprofi, Nockenwellenprofi, Großteilprofi und Maschinenbauprofi. Die Komponenten werden mit höchster Präzision und Zuverlässigkeit auf den neuesten Maschinen gefertigt. Wir können sowohl in kleinen Serien ab Losgröße eins als auch in größeren Serien mit gleichbleibend hoher Qualität fertigen. Als drittes Standbein bieten wir auch den klassischen Maschinenbau an. Gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln und fertigen wir Produktionsmaschinen sowie Maschinen für Bau- und Landwirtschaft, Fahrzeugtechnik, Apparatebau und Sondermaschinen. Wir sind zudem ein zuverlässiger Partner für hochwertige Motorenteile im Motorsport. Hier fertigen wir hochperformante Motoren-, Getriebe- und Antriebsteile, die Profifahrern den entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen. Wir sind auch die Anlaufstelle für Oldtimer-Fans und können eine Auswahl an Rennsportteilen, Retro-Classic-Teilen und Retrofit-Oldtimerteilen anbieten.

Wirtschaftsforum: Welche Märkte sind für Sie wichtig?

Martin Höck: Hinsichtlich unserer Kundenstruktur sind wir sehr breit aufgestellt. Märkte und Bedürfnisse ändern sich jedoch und wir hinterfragen ständig, ob unsere Produkte und Dienstleistungen diesen Bedürfnissen entsprechen und ob unser Geschäftsmodell noch passt. Nur so können wir sicherstellen, dass wir auch in Zukunft nachhaltig wachsen. Gute Marktchancen sehen wir besonders im Zukunftsmarkt Energie und Ressourcen sowie im Gesundheitssektor und in der Nahrungsmittelindustrie. Aber auch klassische Bereiche wie Mobilität und Transport werden weiterhin wichtig sein. Auch wenn wir in Richtung Elektrifizierung steuern, werden Baumaschinen und Nutzfahrzeuge mit Verbrennungsantrieben besonders in Katastrophengebieten weiterhin benötigt. Auch im Pkw-Bereich werden die Dieselfahrzeuge nicht über Nacht von den Straßen verschwinden, zumindest nicht weltweit. Somit sehe ich auch in Zukunft noch Potenzial.

Wirtschaftsforum: Was tun Sie im Hinblick auf Nachhaltigkeit?

Martin Höck: Wir stellen nächstes Jahr auf die Eigenproduktion von Strom um und werden dann in der Lage sein, 60% unseres Energiebedarfs über eine eigene PV-Anlage zu generieren.

Wirtschaftsforum: Was macht den Erfolg Ihres Unternehmens aus?

Martin Höck: Wir bieten inklusive Maschinenbau- und Schweißbaugruppen sowie fertigen Anlagen alles komplett aus einer Hand. Das ist ein großer Vorteil. Wir sehen uns als Komplettanbieter in sämtlichen Nischen. Damit beschreiben wir unsere Zukunft. Diese extreme Dienstleistungsbreite auf hohem Niveau macht den Erfolg des Unternehmens aus. Damit sind wir einzigartig und unvergleichbar auf dem Markt.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Anlagen- und Maschinenbau

Ein gut sortiertes Unternehmen

Interview mit Vincent Sonneville, Area Sales Manager der Optimum Sorting NV

Ein gut sortiertes Unternehmen

Bei Optimum Sorting trennt sich die Spreu vom Weizen: Denn der belgische Sortiermaschinenhersteller will mit seinen Anlagen konsequent sicherstellen, dass einwandfreie Produkte und möglicherweise gefährliche Ausschussware getrennte Wege gehen. Area…

Speziallösungen für den Tiefbau – leise und präzise

Interview mit Rolf Disselhoff, Senior Sales Manager der Seika Sangyo GmbH

Speziallösungen für den Tiefbau – leise und präzise

Im urbanen Tiefbau sind technische Innovationen gefragt, die sowohl präzise als auch emissionsarm arbeiten. Die Seika Sangyo GmbH mit Sitz in Düsseldorf erfüllt genau diese Anforderungen – als europäischer Vertriebsarm…

Die digitale Zukunft der Fahrzeugreinigung

Interview mit Michael Drolshagen, CEO der WashTec AG

Die digitale Zukunft der Fahrzeugreinigung

Als Weltmarktführer für Autowaschtechnologie setzt die WashTec AG seit jeher auf Innovation, Qualität und technische Überlegenheit. Angesichts der Herausforderungen eines dynamischen Marktes richtet das Unternehmen heute seinen Fokus klar auf…

Spannendes aus der Region Landkreis Neustadt an der Waldnaab

Aktiv und sicher älter werden

Interview mit Michael Rabenstein, Managing Director der Doro Deutschland GmbH

Aktiv und sicher älter werden

Die Pandemie hat die digitale Transformation zusätzlich befeuert, im Privatleben ebenso wie in der Wirtschaft. In Zeiten von Social Distancing haben auch immer mehr ältere Menschen die Vorteile eines Smartphones…

Visionäre Kunststofflösungen

Interview mit Martin Hierl, Geschäftsführer der TR PLAST GmbH

Visionäre Kunststofflösungen

Die TR PLAST GmbH, ein führendes Unternehmen der Kunststoffverarbeitungsbranche, ist spezialisiert auf die Entwicklung und Fertigung von maßgeschneiderten Kunststofflösungen – von der Prototypenentwicklung bis zur Serienfertigung. Im Gespräch mit Geschäftsführer…

Innovation. Technologie.Nachhaltigkeit.

Interview mit Harald Kausler, Geschäftsführer der INOTECH Kunststofftechnik GmbH

Innovation. Technologie.Nachhaltigkeit.

Der Firmenname INOTECH ist Programm: Innovationen in Technologie. Das ist seit jeher das Leitmotiv der INOTECH Kunststofftechnik GmbH aus Nabburg in Deutschland. Die Spezialisten der Kunststofftechnik setzen mit zukunftsweisenden Lösungen…

Das könnte Sie auch interessieren

Stadtplanung im Auftrag der Zukunft

Interview mit Jan Nicolin, Dipl. Ing. Architekt und Geschäftsführer der Stadtbauplan GmbH

Stadtplanung im Auftrag der Zukunft

Wenn in deutschen Städten gebaut wird, dann oft mit einem Blick in die Zukunft – strukturiert, komplex und politisch. Gerade im öffentlichen Hochbau und in der Stadtentwicklung stehen Kommunen heute…

Verpackt für den Erfolg: Nachhaltige Präsentationen

Interview mit Joachim Kratschmayr, Geschäftsführer der Packservice Gruppe

Verpackt für den Erfolg: Nachhaltige Präsentationen

Die Packservice Gruppe hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1980 in Karlsruhe zu einem führenden Anbieter von hochwertigen Verpackungslösungen und Logistikdienstleistungen entwickelt. Mit über 20 Standorten und mehr als…

Löcher stopfen und Daten managen

Interview mit Dr.-Ing. Karsten Gruber, Geschäftsführer und Joachim Ernst, Geschäftsführer der OBERMEYER Infrastruktur GmbH & Co. KG

Löcher stopfen und Daten managen

Seit über sechs Jahrzehnten prägt die Münchener OBERMEYER Gruppe die Ingenieur- und Planungskultur in Deutschland. 2020 wurde die OBERMEYER Infrastruktur GmbH & Co. KG als eigenständige Gesellschaft gegründet, um sich…

TOP