Komplettangebot für Kellereien

Interview mit Madelene Zimber-Enderlin, Geschäftsführerin der Wilhelm Zimber GmbH & Co. KG

Wirtschaftsforum: Frau Zimber-Enderlin, Ihr Unternehmen gibt es seit nahezu einem vollen Jahrhundert. Was waren die wichtigsten Meilensteine seit der Firmengründung durch Ihren Urgroßvater?

Madelene Zimber-Enderlin: Unsere Ursprünge liegen in den 1920er-Jahren, der Fokus lag damals auf Heizöl- und Kohlehandel sowie einem Sägewerk. Aus letzterem ist die Sparte Kellerei- und Brauereibedarf entstanden. Der Grundstein hierfür wurde 1962 gelegt. Im Laufe der Zeit hat sich der Schwerpunkt immer mehr auf Kellereibedarf gewandelt. Seit vier Jahren haben wir wieder ein kleines Sortiment an Brauereiartikeln im Angebot, ‘Back to the Roots’ sozusagen, dank der wachsenden Craft-Brauerei-Szene. Grundsätzlich sind wir ein Vollsortimenter für Kellereien. Im Markt für Kellereibedarf sind wir heute einer der größeren Anbieter, mit unserem breiten Sortiment sind wir deutschlandweit einzigartig.

Wirtschaftsforum: Was genau beinhaltet denn Ihr Sortiment?

Madelene Zimber-Enderlin: Wir decken die gesamte Wertschöpfungskette ab, von der Weinlese über die Traubenannahme und Weiterverarbeitung, die Weinlagerung, Filtrierung und Weinanalyse bis zur Abfüllung und Verpackung. Unser Sortiment reicht von Rebscheren, Herbsteimern und -bottichen, traditionellen Trotten und vollautomatischen Pressen sowie Barriquefässern, Gitterboxen und Edelstahltanks bis zu einer breiten Auswahl an Glasflaschen mit individualisierbaren Verschlüssen und verschiedensten Verpackungslösungen. Wir können auch eine leere Halle oder einen leeren Weinkeller komplett neu ausrüsten, mit allem, was gebraucht wird. Am wichtigsten sind für uns die Flaschen, von denen wir unterschiedlichste Varianten anbieten, in allen erdenklichen Größen und Formen.

Wirtschaftsforum: Für die Flaschen haben Sie auch ein eigenes Mehrwegsystem entwickelt.

Madelene Zimber-Enderlin: Nachhaltigkeit ist uns wichtig. Wir stellen spezielle Scherbenboxen für Altglas zur Verfügung, die von meinem Vater entwickelt wurden. Die Boxen haben das Maß einer Europalette und sind komplett verzinkt. Darin können die Kunden ihr Altglas sammeln, und wir tauschen die Box, wenn sie voll ist. Das Altglas lassen wir dann in einer Glashütte aufbereiten, das spart Rohstoffe und Energie. Das Einschmelzen von Altglas kostet weniger Energie als die Produktion von neuem Glas. Das wird von unseren Kunden sehr gut angenommen. Eine weitere Initiative für mehr Nachhaltigkeit ist Biowein. Wir lassen uns dieses Jahr als Händler biozertifizieren, damit wir Bioweingüter beliefern können.

Wirtschaftsforum: Wer sind Ihre Kunden?

Madelene Zimber-Enderlin: Wir beliefern alle vom kleinen Winzer bis zu großen Genossenschaften. Jeder ist für uns gleich wichtig. Unser Schwerpunkt liegt im badischen Raum, mit angrenzenden Gebieten in der Pfalz, in Württemberg, der Schweiz und Frankreich.

Wirtschaftsforum: Was würden Sie als den Hauptgrund für Ihren langanhaltenden Erfolg bezeichnen?

Madelene Zimber-Enderlin: Wir sind ein Familienbetrieb, der nah am Kunden ist. Bei Problemen können wir schnell helfen, zum Beispiel, wenn in der Produktion kurzfristig zu wenig Flaschen sind.

Wirtschaftsforum: Sind Sie auch digital unterwegs?

Madelene Zimber-Enderlin: Wir sind gerade dabei, unsere innerbetrieblichen Strukturen digitaler aufzustellen und führen ein neues ERP-System ein. Als Folge daraus entsteht ein Onlineshop, gerade für die jüngeren Kunden wird das Netz immer wichtiger. Außerdem investieren wir verstärkt in Onlinemarketing, vor allem über Facebook, Instagram und unseren eigenen YouTube-Kanal. Wir brauchen mehr Kommunikation.

Wirtschaftsforum: Welche Ziele haben Sie sich für das Unternehmen gesetzt?

Madelene Zimber-Enderlin: Kurzfristig die Biozertifizierung, das neue ERP-System und der Online-Shop. Langfristig wollen wir moderner und digitaler werden, auf unserem Status Quo aufbauen und ein gesundes Wachstum fortsetzen.

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