Der Erfinder der Minibagger
Interview mit Frank Evers, Geschäftsführer der Wilhelm Schäfer GmbH
Schon mit der Einführung der weltweit ersten 360°-Minibagger im Jahr 1971 hat das japanische Unternehmen Takeuchi Geschichte geschrieben. Unter dem Motto ‘clever gedacht, stabil gemacht’ hebt sich der Baumaschinenhersteller durch Qualität und Innovation von den Marktbegleitern ab.
„In punkto Qualität und Flexibilität suchen die Bagger und Baumaschinen von Takeuchi ihresgleichen“, so Frank Evers, der seit acht Jahren als Geschäftsführer die Geschicke der Wilhelm Schäfer GmbH leitet. „Wir besitzen seit 1985 die exklusiven Import- und Vertriebsrechte für die Marke Takeuchi in Deutschland, Polen, Litauen, Lettland und Bulgarien und gehören seit 2014 zur holländischen Verhoeven-Gruppe, die über die gleichen Rechte in den Beneluxstaaten verfügt. Somit sind durch die Übernahme wichtige Synergieeffekte erzielt worden.“
Marktorientierte Individualisierung
Als Akio Takeuchi den Minibagger erfand, entsprang seine Inspiration dem Wunsch, die manuelle Arbeit zu automatisieren und den Arbeitern die Arbeit zu erleichtern. „Das ist bei der Anpassung der Maschinen weiterhin unser Ansporn“, so Frank Evers. „Unser Anspruch ist es, das Handling und den Komfort für den Baggerfahrer zu verbessern und die Funktionalität des ausgewählten Modells zu maximieren.“
Bei den Kunden bleiben kaum Wünsche offen, wenn es um die Individualisierung der Maschinen geht. Neben rein kosmetischen Anpassungen wie Farbänderungen oder der Anbringung von Kundenlogos stehen den Kunden verschiedene Ausstattungspakete zur Verfügung.
„Als Anbaugeräte stehen unter anderem Bodenfräsen, Hydraulikhammer, Kegelspalter, Powerspaten und Mehrzweckgreifer zur Verfügung“, beschreibt Frank Evers die vielfältigen Individualisierungsmöglichkeiten. „Zudem erlaubt ein Powertilt dreidimensionales Arbeiten und unser hydraulischer Schnellwechsler den Werkzeugwechsel im Handumdrehen.“ Ein weiteres Highlight stellt das Taklock Schnellkupplungssystem da. Dieses wurde für den Anschluss hydraulischer Werkzeuge an bis zu vier Zusatzkreisläufe entwickelt.
Kompetenz in der Hydraulik
Viele dieser Anpassungen kommen aus einem standardisierten Programm, um die Wirtschaftlichkeit der Maschinen zu garantieren. „Wir haben einen sehr hohen Qualitätsanspruch bei den verbauten Teilen, welcher die Qualitätsmerkmale der Marke Takeuchi wiederspiegelt“, versichert Frank Evers. „Wir sind auch technisch auf dem neuesten Stand. Besonders was die hydraulische Leistungsfähigkeit angeht, sind wir sehr gut ausgestattet. Dank dem hydraulischen Schnellwechsler ist es möglich, das jeweilige Werkzeug zu wechseln, ohne die Fahrerkabine zu verlassen.“ Weitere Vorteile ergeben sich durch die besonders feinfühlige und leichte Bedienung und den geringen Serviceaufwand.
Von klein bis groß
Das Unternehmen bedient den Garten- und Landschaftsbau, den Hoch- und Tiefbau sowie den Rohrnetz- und Leitungsbau. Das Produktprogramm umfasst Mini-, Kompakt-, Mobil- und Hüllkreisbagger von 1 bis 16 t sowie Kettendumper und Laderaupen. „Wir bewegen uns am kleineren Ende des Spektrums, können dafür ein Maximum an Flexibilität anbieten“, weiß Frank Evers. „Unsere Maschinen können einiges mehr als einfach ein Loch ausheben. Sie sind vielmehr als Toolcarrier zu sehen. Kleinere Bagger bieten den Kunden zudem eine vielseitigere Funktionalität und können auch auf engem Raum eingesetzt werden.“
Bei manchen Modellen kann die Laufwerksbreite ein- und ausgefahren werden, um die Standfestigkeit am Arbeitsort zu erhöhen. „Wir haben sogar Modelle, die so leicht sind, dass sie mit Arbeitsausrüstung auf einen Anhänger von einem Auto gezogen werden können.“
Takeuchi als starker Partner
Das Unternehmen arbeitet sehr eng mit den Handelspartnern zusammen, um Feedback aus dem täglichen Einsatz zu bekommen um diese Erkenntnisse in die weitere Produktentwicklung einfließen zu lassen. „Wir stehen auch in engem Austausch mit dem Hersteller in Japan“, so Frank Evers. „Wir treffen uns jedes Jahr in Japan mit den Takeuchi-Entwicklern, um mit ihnen über aktuelle Themen zu sprechen. Mit dieser Zusammenarbeit sind wir sehr zufrieden. Die Japaner haben immer ein offenes Ohr für unsere Anregungen. Als weiterhin familiengeführtes Unternehmen gibt es kurze Entscheidungswege und eine dynamische Unternehmenskultur.“
Starkes Wachstum
„Das Segment, in dem wir aktiv sind, wächst zurzeit sehr stark und weist noch viel mehr Potenzial auf“, freut sich Frank Evers. „Nichtsdestotrotz haben wir ebenfalls mit Problemen wie Engpässen in der Lieferkette oder Preiserhöhungen zu kämpfen.“ Zudem wollen Kunden immer komplexere Maschinen, die trotzdem leichter in der Bedienung sind. „Der Anspruch von Kundenseite ist, dass alles schneller gehen soll“, berichtet Frank Evers. „Auf diese Anforderungen müssen wir weiterhin mit innovativen Lösungen antworten.“