Bereit für den Neubau – schlüsselfertige Baugruben
Interview mit Michael Kreppold, Geschäftsführer der Konrad Kreppold GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Kreppold, können Sie uns kurz die Geschichte der Konrad Kreppold GmbH vorstellen?
Michael Kreppold: Mein Großvater hat das Unternehmen im Jahr 1962 gegründet und war einer der Ersten, der mit Rückbau begann. Während viele Konkurrenten sich auf reine Transportleistungen konzentrierten, haben wir frühzeitig den Schritt in den kontrollierten Rückbau gewagt. Mein Vater und mein Onkel haben dann das Unternehmen weiterentwickelt, indem sie sich auf maschinelle Rückbauarbeiten spezialisiert haben, insbesondere im Brückenbau. Ein bedeutender Schritt war der Bau unseres neuen Betriebsgeländes im Jahr 2010, was uns die Möglichkeit gegeben hat, eine hochwertige Recyclinganlage in Betrieb zu nehmen.
Wirtschaftsforum: Was sind die Hauptleistungen, die die Konrad Kreppold GmbH anbietet?
Michael Kreppold: Wir bieten ein umfassendes Leistungsspektrum im Bereich Rückbau und Recycling. Dazu gehören Schadstoffgutachten, Asbestsanierungen, kontrollierter Rückbau von Gebäuden und die Aufbereitung von Bauschutt in unserer Recyclinganlage. Unser Ziel ist es, die gesamte Wertschöpfungskette abzudecken, sodass der Bauherr nach Abschluss unserer Arbeiten direkt mit dem Neubau beginnen kann. So können wir dem Bauherrn eine schlüsselfertige Baugrube bereitstellen.
Wirtschaftsforum: Wie sieht Ihre Recyclingstrategie aus?
Michael Kreppold: Unsere Recyclingstrategie ist darauf ausgerichtet, möglichst viele Materialien dem Wertstoffkreislauf wieder zuzuführen. Aktuell recyceln wir etwa 98% des mineralischen Bauschutts. Wir verwenden eine stationäre Recyclinganlage, die es uns ermöglicht, hochwertige Materialien zu produzieren, die wieder in die Betonproduktion eingehen. Was uns von anderen Unternehmen unterscheidet, ist die Qualität unserer Recyclingmaterialien.
Während viele Recycler oft den einfacheren Weg wählen und Materialien unter Wert recyclen, setzen wir auf eine hochwertige Aufbereitung. Unsere Verfahren sind so optimiert, dass ein Großteil der recycelten Materialien nicht nur für den Straßenbau, sondern auch für die Betonproduktion geeignet ist. Dies garantiert, dass unsere Produkte höchsten Standards entsprechen und nachhaltig in der Bauindustrie eingesetzt werden können. Unsere Verpflichtung zu Qualität und Nachhaltigkeit ist der Schlüssel zu unserem Erfolg und macht uns zu einem bevorzugten Partner für Betonwerke und Bauherren.
Wirtschaftsforum: Welche Herausforderungen sehen Sie in der Branche?
Michael Kreppold: Eine der größten Herausforderungen ist der Fachkräftemangel. Trotz der hohen Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften sind viele junge Menschen nicht ausreichend über die Möglichkeiten in der Bau- und Abbruchbranche informiert. Wir setzen daher stark auf Ausbildung und haben bereits zwölf Auszubildende in verschiedenen Berufen. Es ist wichtig, den jungen Leuten zu zeigen, dass diese Berufe nicht nur zukunftssicher, sondern auch gut bezahlt sind.
Wirtschaftsforum: Wie reagiert Ihr Unternehmen auf die aktuellen Entwicklungen in der Bauindustrie?
Michael Kreppold: Wir beobachten die Entwicklungen genau und passen unsere Strategien entsprechend an. Wir haben in den letzten Jahren unser Leistungsspektrum erweitert, um den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden.
Zudem haben wir eigene Asbestkolonnen aufgebaut, die alle Arten von asbesthaltigen Materialien sanieren können. Dies ist besonders wichtig, da jeder zweite Haushalt in irgendeiner Form mit Asbest kontaminiert ist. Dies ermöglicht uns, alle erforderlichen Schritte im Rückbauprozess intern abzuwickeln.
Wirtschaftsforum: Welche Rolle spielt Digitalisierung in Ihrem Unternehmen?
Michael Kreppold: Die Digitalisierung spielt eine zunehmend wichtige Rolle in unserem Unternehmen. Unsere Maschinen sind mit modernster Technologie ausgestattet, die eine präzise Steuerung und Planung ermöglicht. So können wir effizienter arbeiten und die Qualität unserer Dienstleistungen weiter steigern. Zudem nutzen wir Social Media, um unsere Projekte und die Vielfalt unserer Arbeit zu präsentieren.
Wirtschaftsforum: Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Michael Kreppold: Wir möchten weiterhin in die Ausbildung junger Talente investieren und unser Leistungsspektrum erweitern. Eine mögliche Überlegung ist, auch im Hochbau aktiv zu werden, da wir bereits eng mit Betonwerken zusammenarbeiten. Zudem wollen wir unsere Recyclingquote weiter erhöhen und innovative Lösungen im Rückbau entwickeln.