Die Zukunft beginnt in der Cloud: Effiziente Prozesse für Ihr Business

Interview mit Alexander Kintzi, Vorstand der Scopevisio AG

Wirtschaftsforum: Herr Kintzi, was sind die Kernelemente und -funktionen Ihrer Lösung?

Alexander Kintzi: Wir sind Hersteller einer Cloud ERP-Software für kaufmännische, betriebswirtschaftliche Prozesse. Das heißt, wir bieten eine ganzheitliche Lösung für die Optimierung und Automatisierung der Prozesse in der Verwaltung, im Vertrieb, in der Beschaffung sowie im HR- und Finanzbereich. Wir bedienen mit unserer Software den Gesamtprozess ‘From Lead-to-Cash’ also vom Erstkontakt zum gewonnenen Kunden bis zur Rechnungsstellung beziehungsweise zum Zahlungseingang.

Wirtschaftsforum: Sie agieren in einem sehr wettbewerbsintensiven Markt. Was unterscheidet Ihre Lösung und Ihr Unternehmen von anderen Anbietern?

Alexander Kintzi: Wir bieten alles aus einer Hand in einer Software und sind dennoch offen für Schnittstellen zu anderen branchenspezifischen Systemen. Unsere Software bildet komplexe Prozesse ab, ist aber aufgrund etablierter Standards trotzdem schnell und einfach einzuführen. Viele andere Lösungen erfordern hohe zeitliche Aufwände seitens der Kunden. Auch fallen hohe Anfangsinvestitionen für Hardware, Lizenzen und Dienstleitungen von externen Beratern an. Bei uns ist das nicht der Fall. Wir sind cloudbasiert und haben Standardprozesse, die skaliert werden können. Darüber hinaus stecken viele Beratungsleistungen bereits als betriebswirtschaftliche Intelligenz und Methodiken in unserer Software, sodass wir unseren Kunden attraktivere Preise bieten können. Hohe, unerwartete individuelle Beratungen im Nachhinein sind nicht nötig. Nicht zuletzt unterstützen wir unsere Kunden mit branchenspezifischen, individuellen Reportings, sodass sie ihre KPIs in Echtzeit von überall auf jedem Endgerät verfolgen können.

Wirtschaftsforum: Auf welche Zielgruppen konzentrieren Sie sich?

Alexander Kintzi: Unsere Kern-Zielgruppe sind mittelständische Unternehmen mit 50 bis 2.500 Mitarbeitenden sowie Hotels und Krankenhäuser. Wir verfolgen da-rüber hinaus eine konsequente Zukaufstrategie, um schneller weitere Marktsegmente und Branchen zu erschließen. So haben wir zum Beispiel einen Softwarehersteller übernommen, der den Handel im Fokus hat. Demnächst werden wir uns dadurch auch stärker für den E-Commerce aufstellen.

Wirtschaftsforum: Konzentrieren Sie sich ausschließlich auf den deutschen Markt?

Alexander Kintzi: Nein, wir sind neben Deutschland bereits in Österreich aktiv. Wir planen, bis 2026 den deutschen und österreichischen Mittelstandsmarkt weiter zu durchdringen. Danach möchten wir die angrenzenden Länder wie zum Beispiel Tschechien, die Beneluxländer, Italien und auch Spanien adressieren.

Wirtschaftsforum: Was sind aktuell die Themen am Markt, die Ihre Kunden umtreiben?

Alexander Kintzi: Zentrale Themen sind die Künstliche Intelligenz, die Bürokratie sowie der Fachkräftemangel. Hier muss Software mit konkreten Umsetzungsvorschlägen helfen. Unsere Lösung umfasst die Automatisierung von traditionellen Papierprozessen, wie zum Beispiel das Rechnungsmanagement, das Bestellwesen oder den Freigabeprozess. Wir selbst agieren nahezu papierlos und können mittels unserer cloudbasierten Software team- und organisationsübergreifend effizienter über Standorte hinweg zusammen arbeiten und dadurch schneller wachsen.

Wirtschaftsforum: Wie ist Scopevisio entstanden?

Alexander Kintzi: Dr. Jörg Haas und Rüdiger Wilbert hatten 1996 ein Unternehmen für Krankenhaus-Informationssysteme gegründet, sind damit international gewachsen bis zur Konzerngröße. Das Unternehmen wurde verkauft und mit dem Erlös 2007 Scopevisio gegründet. Das Ziel war und ist, einen neuen Technologiekonzern für ERP neben SAP in Deutschland zu bauen – auf Basis reiner Cloud-Technologie. Inzwischen beschäftigen wir über 300 Mitarbeitende und generieren einen mittleren zweistelligen Millionenumsatz. Wir wachsen solide und profitabel.

Wirtschaftsforum: Das Jahr 2024 ist noch jung. Was sind Ihre Themen?

Alexander Kintzi: Wir streben weiter ‘Exzellenz’ an in allem, was wir tun – in der Software-Entwicklung, in der Vermarktung und Beratung sowie im Support. Dabei spielt unser Leitmotiv stets ein wichtige Rolle: ‘Simplify your daily business’. Das heißt, durch weitere Automatismen in unserer Software fallen für die Kunden Routinetätigkeiten weg. Zusätzlich wird das Thema HR-Management wichtiger. Hier haben wir uns mit einem größeren, dedizierten HR-Entwicklungsteam aufgestellt. Wir werden zeitnah mit unserer Software den gesamten Mitarbeiter-Lifecycle abdecken – vom Recruiting und Onboarding über Talent Management und Arbeitszeiterfassung bis zur Lohn- und Gehaltsabrechnung. Wir ermöglichen also die Digitalisierung der kompletten Personalakte.

Wirtschaftsforum: Welches Ziel haben Sie sich langfristig mit Scopevisio gesetzt?

Alexander Kintzi: Wir möchten profitabel wachsen und nach Überschreiten der 100-Millionen-EUR-Umsatzgrenze an die Börse. Dazu werden wir nicht nur auf organisches Wachstum setzen, sondern auch auf den Zukauf von Wettbewerbern mit auslaufender Technologie, deren Kunden wir auf unsere zentrale Business Application Platform migrieren werden. Darüber hinaus werden wir weiterhin konsequent die Automation von Routinetätigkeiten in unserer Software mittels Künstlicher Intelligenz vorantreiben – getreu unserem Leitmotiv ‘Simplify your daily business’.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema IT- & Kommunikationslösungen

Updates überflüssig

Interview mit Benjamin Pieritz, CEO der TRIOVEGA GmbH

Updates überflüssig

Mit der rapide voranschreitenden Digitalisierung steht Cybersicherheit für viele Unternehmen ganz oben auf der Agenda. Gerade in Fertigungsbetrieben können Cyberangriffe gesamte Produktionen über Monate lahmlegen. Hier sind Schutzmechanismen gefragt, die…

„Wir sind das Puzzleteil IT- Engineering“

Interview mit Andreas Schreitmüller, Geschäftsführer der PSB GmbH

„Wir sind das Puzzleteil IT- Engineering“

Als Tochterunternehmen der Bechtle AG kommt die PSB GmbH immer dann ins Spiel, wenn maßgeschneiderte PC-Lösungen gefragt sind. Wie individuell IT-Hardware im Industriekontext bisweilen tatsächlich ausfallen muss und warum die…

IT-Strategien für nachhaltigen Erfolg

Interview mit Christian Schlenk, Managing Director der RapidMax GmbH

IT-Strategien für nachhaltigen Erfolg

Die RapidMax GmbH steht für innovative IT-Dienstleistungen und Komplettlösungen, die weit über die reine Bereitstellung von Hardware hinausgehen. Mit einem klaren Fokus auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit gestaltet RapidMax IT-Prozesse effizient…

Spannendes aus der Region Bonn

Fenster zur Zukunft

Interview mit Miriam Berzen, Geschäftsführerin der Klaes GmbH & Co. KG

Fenster zur Zukunft

Als Horst Klaes 1983 eine Softwarelösung für die freie Fensterkonstruktion entwickelte, legte er damit den Grundstein für ein Unternehmen, das heute weltweit führend in der Softwareentwicklung für die Fenster-, Türen-,…

Vier Tage Volldampf voraus

Interview mit Michael Link, Geschäftsführender Gesellschafter der Bliersbach Haustechnik GmbH

Vier Tage Volldampf voraus

Die Nachfrage der Kunden ist nach wie vor hoch und die Bliersbach Haustechnik GmbH könnte weitaus mehr Aufträge annehmen, wenn da nicht der leidige Fachkräftemangel wäre. Doch Firmeninhaber Michael Link…

Dem Fortschritt Tür und Tor öffnen

Interview mit Moritz Baumgart, Production Manager, Annika Baumgart, Marketing und Organisation und Claus Baumgart, Seniorchef der geba Handels- und Entwicklungsgesellschaft mbH

Dem Fortschritt Tür und Tor öffnen

Selbst öffnende und schließende Türen und Tore sind kein Luxus, sondern in vielen Bereichen unverzichtbar – das hat nicht erst die Coronazeit gezeigt, in der das kontaktlose Bedienen von Türen…

Das könnte Sie auch interessieren

Vom Automatenhersteller zum Systemanbieter

Interview mit Heinz Sander, Geschäftsführer und Andreas Wehrmann, Geschäftsführer der ICA Traffic GmbH

Vom Automatenhersteller zum Systemanbieter

Vor 25 Jahren stellte die ICA Traffic GmbH aus Dortmund ihre ersten Fahrkartenautomaten her und konnte sich in diesem Segment inzwischen einen stattlichen Marktanteil von circa 60% erarbeiten. Mit der…

Spaß daran, Dinge besser zu machen!

Interview mit Ana Fernandez-Mühl, Geschäftsführerin der milch & zucker GmbH

Spaß daran, Dinge besser zu machen!

Konzerne, große mittelständische Betriebe und auch Behörden haben regelmäßig viele Stellen zu vergeben. Die Gießener milch & zucker GmbH bietet digitale Lösungen, die beim Perfect-Match im Recruting unterstützen. Die passende…

Strategie, Software und Know-how für Zahnärzte

Interview mit Christian Henrici, Geschäftsführer der OPTI health consulting GmbH

Strategie, Software und Know-how für Zahnärzte

Praxisgründung, Organisation und Betriebsführung stellen viele Zahnärzte vor große He-rausforderungen. Die OPTI health consulting GmbH aus der Nähe von Kappeln begleitet Zahnarztpraxen und Dentallabore im gesamten deutschsprachigen Raum mit datenbasierter…

TOP