Kerzen aus Deutschland in höchster Qualität

Interview mit Peter Jaksch, Geschäftsführer der Richard Wenzel GmbH & Co. KG

Wirtschaftsforum: Herr Jaksch, was sind für Sie die Gründe, dass Sie sich als Kerzenhersteller mit Sitz in Deutschland trotz großer Konkurrenz aus dem Ausland sehr gut am Markt behaupten können?

Peter Jaksch: Da spielt die Qualität eine große Rolle. Als deutscher Hersteller legen wir größten Wert auf qualitativ hochwertige Produkte. So wurde zum Beispiel unsere Safe Candle von der Stiftung Warentest mit ‘Sehr gut’ bewertet und war bei der Brennqualität sogar Testsieger. Nicht zu unterschätzen ist auch die Verfügbarkeit unserer Kerzen. Dank unserer Hochregallager mit einer Kapazität von 8.000 Europaletten können wir die Wünsche unserer Kunden schnell und zuverlässig erfüllen. Kerzen bieten darüber hinaus auch ein Stück Tradition, wie bei den Adventskränzen gut zu sehen ist. Außerdem ist die Kerze ein Produkt, das sich verbraucht. Ist sie abgebrannt, kauft sich der Kunde eine neue.

Wirtschaftsforum: Welche Arten von Kerzen führen Sie in Ihrem Sortiment?

Peter Jaksch: Wir bieten unseren Kunden eine Vielzahl an Kerzen für ganz verschiedene Anlässe. Allein unsere Standardkerzen sind in fast 50 unterschiedlichen Farbvarianten erhältlich. Unsere selbstverlöschende Safe Candle ist ebenfalls in diversen Durchmessern und Längen verfügbar. Weiter haben wir in unserem Portfolio Stumpen-, Kamin-, Spitz- und Stabkerzen sowie Schwimm-, Oval-, Dreidocht- und Kugelkerzen. Ein weiteres Standbein ist die Produktion von Lichten in diversen Größen und unterschiedlicher Brenndauer.

Wirtschaftsforum: Beeindruckend. Seit der Gründung ist Ihr Betrieb ein Familienunternehmen. Erzählen Sie uns doch bitte etwas zur Geschichte und über die heutigen Strukturen.

Peter Jaksch: Als Wachszieherei hat mein Urgroßvater das Unternehmen 1899 gegründet. Mein Großvater Richard Wenzel übernahm 1938 die Verantwortung. Seine Tochter Rosemarie, also meine Mutter, und mein Vater Rudolf Jaksch haben die Firma dann 1972 übernommen und das Sortiment von den bislang fast ausschließlich gefertigten Kirchenkerzen um Konsumkerzen erweitert. 1988 haben wir einen Neubau errichtet, sind an unseren heutigen Standort umgezogen und haben mit Floristen und dem Großhandel weitere Kundenkreise gewonnen. Die folgenden Jahrzehnte waren von Erweiterungsbauten sowie der Errichtung unseres vollautomatischen Hochregallagers geprägt. Seit Anfang 2021 führe ich zusammen mit meinem Bruder Andreas offiziell das Unternehmen. Seit etwa zwei Jahren arbeitet mit meiner Tochter die fünfte Generation mit. Heute beschäftigen wir an unseren zwei Standorten in Aschaffenburg insgesamt 200 Mitarbeiter. Unser Umsatz, der seit der Gründung 1899 kontinuierlich gewachsen ist, liegt bei mehr als 20 Millionen EUR.

Wirtschaftsforum: Welche Rolle spielt bei Ihnen das Thema Nachhaltigkeit?

Peter Jaksch: Mittlerweile verwenden wir neben Paraffin auch viele Wachse aus natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen, zum Beispiel Raps- und Olivenwachs. Hier wird die Nachfrage immer größer. Außerdem gehen wir immer mehr von der Plastikverpackung weg.

Wirtschaftsforum: Und wer sind Ihre Kunden?

Peter Jaksch: Nahezu ein Viertel unserer Kerzen geht an Floristen und Großhändler. Weitere Abnehmer sind die Drogeriemärkte, Kirchen- und Floristengroßhändler, Gartencenter, Verarbeiter und sonstige Kunden.

Wirtschaftsforum: Und wie erreichen Sie bestehende und mögliche neue Kunden?

Peter Jaksch: Mittels unserem Internetauftritt und unserem Katalog. Außerdem sind wir auf Fachmessen präsent und haben Vertreter in Deutschland sowie in den Nachbarländern, die hier unsere Kunden betreuen.

Wirtschaftsforum: Apropos Nachbarländer. Wie hoch ist Ihr Exportanteil?

Peter Jaksch: Etwa ein Drittel unserer Kerzen verkaufen wir ins Ausland. Neben dem europäischen Ausland haben wir mittlerweile auch in den USA Fuß gefasst.

Wirtschaftsforum: Zum Abschluss die Frage nach der Perspektive. Wie geht es mit der Richard Wenzel GmbH & Co. KG weiter?

Peter Jaksch: Wir werden ein neues ERP-System einführen, neue Produkte auf den Markt bringen und die kommenden Jahre für die Übergabe an die fünfte Generation nutzen.

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